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„Dome Cologne NFT“So soll der Kölner Dom durch digitale Kunst finanziert werden

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Die beiden Türme des Kölner Dom (Hohe Domkirche St. Petrus) sind vor einem blauen Himmel zu sehen.

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Bei den digitalen Kunstwerken, sogenannten NFTs, handelt es sich um jeweils 20 mal 20 Zentimeter große Ausschnitte einer Fotografie des Domportals.

Der Kölner Dombau-Verein will mit dem Verkauf von digitalen Bildern den Erhalt der Kathedrale fördern. Insgesamt sollen rund 3.500 Ausschnitte einer Fotografie des Westportals online angeboten werden, wie Projekt-Initiator Oliver Schillings am Dienstag vor Journalisten in Köln sagte. Mit der Aktion „Dome Cologne NFT“ werde angestrebt, auf der ganzen Welt neue Mitglieder und Unterstützer für die Instandhaltung des Weltkulturerbes zu gewinnen.

Bei den digitalen Kunstwerken, sogenannten NFTs, handelt es sich laut Schillings um jeweils 20 mal 20 Zentimeter große Ausschnitte einer Fotografie des Domportals. Die riesige Fotografie sei mit einer Drohne aufgenommen und digital in ein grafisch zweidimensionales Abbild übersetzt worden. Die Abkürzung NFT steht für „Non-Fungible Token“, was übersetzt „nicht-austauschbare Wertmarke“ bedeutet. Gemeint ist die digitale Form eines Vermögenswertes etwa in Form eines Kunstobjekts.

Instandhaltung des Doms kostet sieben bis acht Millionen Euro jährlich

Besitzer eines einzelnes Bild werden digital in einem Datensatz festgehalten. „Natürlich braucht es eine gewisse Affinität fürs Digitale“, sagte Schillings. Er hofft, etwa durch Print-Ausdrucke einen weiteren Personenkreis gewinnen zu können. Der Sekretär des Zentralen Dombau-Vereins (ZDV), Rüdiger Fuchs, betonte, dass es für den Erhalt der Kathedrale bürgerliches Engagement brauche: „Es ist wichtig, dass wir immer mehr Menschen erreichen.“

Der 1842 gegründete Zentral-Dombau-Verein zählt nach eigenen Angaben knapp 18.000 Mitglieder und trägt etwa 60 Prozent der Kosten für die Dombauhütte durch Spendeneinnahmen, Paten- und Mitgliedschaften. Die Instandhaltung des Doms kostet sieben bis acht Millionen Euro jährlich. Die NFTs werden auf einer eigens eingerichteten Internetseite für mehrere hundert Euro pro Objekt verkauft.

Drei Viertel des Erlöses sollen an den ZDV gehen. Zudem werden die Käufer automatisch für ein Jahr Mitglied im Verein. Schillings hofft, mit dem Projekt eine langfristige, digitale und weltweite Gemeinschaft aufzubauen. Auf die große Fotografie des Westportals sollen noch weitere Kollektionen vom Dom folgen. (kna)