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Advent in KölnWie die Weihnachtsmarkt-Saison für Händler und Veranstalter lief

Lesezeit 3 Minuten
Auf dem Weihnachtsmarkt am Alter Markt erzeugen die Lichter der Büdchen in der Dunkelheit ein buntes Lichtermeer.

Buntes Lichtermeer auf dem Weihnachtsmarkt am Kölner Alter Markt

Die Weihnachtsmärkte steuern in Köln auf das Ende der Saison zu. Zeit für Veranstalter und Händler, ein Fazit zu ziehen.

Marlene Esser bleiben nach dieser Weihnachtsmarktsaison vor allem die eisigen Temperaturen im Kopf. „So etwas hatten wir noch nie“, sagt die Frau in ihrem Stand auf dem Weihnachtsmarkt am Dom, in dem sie Weihnachtsmann-Mützen mit FC-Logo, Decken mit Dom und andere weihnachtliche Kopfbedeckungen mit Lokalkolorit verkauft. „Als ich nach Hause gekommen bin, musste ich erst mal ein heißes Bad nehmen.“

Nach den Einschränkungen der Corona-Zeit ist in diesem Jahr wieder Normalität eingekehrt auf den Weihnachtsmärkten der Stadt. „Das Geschäft läuft gut in diesem Jahr. Besonders die Wochenenden sind extrem voll gewesen“, meint Esser.

Marlene Esser steht in ihrem Weihnachtsmarktstand am Kölner Dom. Dort verkauft sie Weihnachtsmann-Mützen mit Logo des 1. FC Köln und andere Weihnachtsartikel mit Köln-Bezug.

Marlene Esser in ihrem Stand auf dem Weihnachtsmarkt am Kölner Dom.

„Aus Veranstaltersicht war es ein super Jahr“, sagt Rodney Ranz, Veranstalter von Heinzels Wintermärchen auf dem Heumarkt. Super heißt in diesem Fall auch hier: weitestgehend normal. Es sei zu spüren gewesen, dass die Touristen zurück in der Stadt sind. Ob die guten Besucherzahlen sich schon wieder auf Vor-Corona-Niveau bewegen, sei nur schwer zu beurteilen. Vom Gefühl fehle zu 2019 noch ein bisschen, ein großer Unterschied sei aber nicht mehr zu spüren.

Ein neues Problem – deutlich größer als in vergangenen Jahren – gab es in dieser Saison dann aber doch: der hohe Krankenstand durch die Erkältungs- und Grippewelle, der auch in so vielen anderen Branchen für Chaos sorgte. „So kam es immer wieder dazu, dass einzelne Stände geschlossen hatten“, sagt Ranz.

Die vielen Krisen hätten vom Gefühl her auf dem Weihnachtsmarkt Pause. Bei der Zahlungsbereitschaft seien keine Auswirkungen zu spüren gewesen. Das könne natürlich von Stand zu Stand variieren, je nachdem, was dort verkauft werde. Für die Eisbahn auf dem Heumarkt sei es eines der besseren Jahre gewesen. Auch, weil das Wetter mitspielte. „Wir hatten vielleicht zwei Montage, an denen es geregnet hat. Ansonsten war das Wetter super“, freut sich Ranz.

Die frostigen Temperaturen sorgten für regen Zulauf an Ständen, die Mützen, Schals und Handschuhe verkaufen. Das Wetter hätte kaum besser sein können, findet auch ein Mützenverkäufer im Nikolausdorf auf dem Rudolfplatz. Auch dort fällt das Fazit positiv aus. „Wir sind wieder auf dem Niveau wie 2019“, stellt Sprecher Franz Hansel fest.

„Eisiges Wetter ist auf jeden Fall besser als regnerisches Wetter“, findet auch Birgit Grothues, Sprecherin der Kölner Weihnachtsgesellschaft, die den Weihnachtsmarkt am Dom veranstaltet. Auch am Dom sei man froh gewesen, dass der Markt wieder in seiner gewohnten Form stattfinden konnte. „Unsere Aussteller sind mehr als zufrieden mit ihren Verkäufen.“

Auch das Feedback der Besucher sei durchweg positiv gewesen. „Alle haben getrunken, gegessen und Weihnachtsgeschenke gekauft und dabei die tolle Atmosphäre genossen“, sagt Grothues. Das Besucherniveau von 2019 habe man allerdings noch nicht wieder erreicht.

Einiges nachzuholen in Köln nach Corona-Pause

Eine weitere Entwicklung: die Nachfrage gerade nach nachhaltigen Produkten und Waren sei erneut gestiegen. „Stände, die sogenannte Upcycling-Produkte wie Taschen aus alten Basketbällen oder Gürtel aus ausgedienten Fahrradschläuchen herstellen und verkaufen, sind sehr beliebt. Auch der Stand mit veganem Essen kam bei den Besuchern sehr gut an“, erzählt Grothues.

Auch auf dem Weihnachtsmarkt der Engel auf dem Neumarkt ist die Stimmung am Ende der Saison gut. „Ein Unterschied zu Vor-Corona-Zeiten war aus meiner Sicht nicht mehr zu erkennen“, sagt Anastasia Dedy Jansegers, die Produkte aus ihrer Glasmalerei verkauft. „Bei den Ständen mit Essen und Trinken war der Andrang natürlich noch einmal größer.“ Ein Verkäufer am Glühweinstand bestätigt die Beobachtung der Kollegin: „Die Menschen trinken und essen gefühlt noch mehr als früher. Vor allem die Touristen. Es wirkt, als gebe es einiges nachzuholen.“