Wenn Henning Krautmacher „Feliz Navidad“ oder „Gloria in excelsis Deo“ singt, Björn Heuser „Alle Jahre wieder“ und „Kling Glöckchen“ anstimmt und Zehntausende Menschen mitsingen, dann bedeutet das Gänsehaut kurz vor Heiligabend.

Das gemeinsame Weihnachtslieder-Singen im Rheinenergie-Stadion gehörte seit 2015 fest zum Müngersdorfer Veranstaltungskalender dazu. Zum fünften Mal hieß es dort am 23. Dezember 2019: „Loss mer Weihnachtsleeder singe“. Dann kam die Pandemie, durch die die beliebte Mitsing-Veranstaltung zwei Jahre lang pausieren musste.

Henning Krautmacher hatte große Pläne für den Abend

In diesem Jahr ist sie zurück im Stadion – wieder einen Tag vor Heiligabend. „Das Herzklopfen steigt“, sagt Chorleiter Michael Kokott, der für die musikalische Leitung zuständig ist. „Das Stadion ist von der Dimension durch nichts zu toppen. Da habe ich schon großen Respekt vor.“

26 deutsche, kölsche und internationale Lieder wird das Programm umfassen, mit dabei sind Kasalla, Björn Heuser, Cat Ballou, die Klüngelköpp oder die Höhner. Die kommen allerdings ohne ihren scheidenden Frontmann Henning Krautmacher, der seinen Abschied vorgezogen hatte, um sich um seine schwer kranke Frau zu kümmern.

Seinen offiziellen Band-Abschied wollte er ursprünglich am Freitag im Stadion feiern. „Wir sind gedanklich mit Henning verbunden und werden auch für ihn singen“, sagt Chorleiter Kokott. Und wer weiß, vielleicht holt Krautmacher seinen geplanten Abschied auf der großen Bühne des Stadions einfach im kommenden Jahr nach.

Besonderer Moment für Köln und die Ukraine im Stadion

Ein Weihnachtslied, dass die mehr als 48 000 Menschen im Müngersdorfer Stadion gemeinsam mit den Musikern von Kasalla singen werden, dürfte in diesem Jahr besonders emotional werden. „Happy Xmas (War Is Over)“ von John Lennon und Yoko Ono. „Der Text ist durch den Krieg in der Ukraine aktueller denn je“, sagt Kokott.

Die Ukraine spielt auch bei einem anderen Programmpunkt eine Rolle. Den unzählige Male gecoverten Hit „You Raise Me Up“ – ein Lied über Hoffnung – singt im Stadion ein Chor aus ukrainischen Frauen, die nach Köln geflüchtet sind. „Für viele ist es das erste Weihnachten ohne die Familie. Das wird ein bewegender Moment, wenn diese Frauen über Hoffnung singen“, sagt Kokott.

In der Südkurve wird sich derweil ein noch viel größerer Chor bilden. 900 Sängerinnen und Sänger aus 24 Chöre aus Köln und dem Umland verschmelzen dort und singen Weihnachtsklassiker wie „O Du Fröhliche“. Die perfekte Einstimmung auf den Heiligen Abend einen Tag später.

Besucherrekord bei „Loss mer Weihnachtsleeder singe“

48 000 Tickets für die Veranstaltung sind so gut wie verkauft – das ist schon jetzt Rekord fürs Weihnachts-Mitsingen.

Es gibt nur noch vereinzelt Resttickets. Einlass ist am Freitag ab 16 Uhr. Die Veranstaltung beginnt um 18 Uhr.