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Sessioneröffnung in KölnTop-Programm und ein Rauswurf wegen Bosbach-Kommentar

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Die Grosse von 1823 mit Präsident Prof. Joachim Zöller (3.v.r.) unterstützt „wir helfen“ mit der Vorsitzenden Hedwig Neven DuMont (2.v.l.). über Spenden freut sich Johannes Krane-Erdmann (l.) von der Villa Kunterbunt. Dafür verzichten die Musiker der Bands auf ihre Gage.

Köln – Noch sind ein paar Eintrittskarten übrig für die Sessionseröffnung im Tanzbrunnen am 11. November. Zum siebten Mal wird dann die „Grosse von 1823“ unter freiem Himmel den Beginn der Karnevalszeit feiern, erneut sind alle namhaften Bands vertreten – von Bläck Fööss bis Räuber. Moderator Linus freut sich über ein „Spitzenprogramm“. Doch die gute Laune wird ein wenig durch Störfeuer aus den eigenen Reihen getrübt.

Facebook-Kommentar über Politiker Wolfgang Bosbach

Erstmals seit Jahrzehnten hat die „Grosse von 1823“ ein Mitglied ausgeschlossen. Der Vorstand um Präsident Professor Dr. Joachim Zöller wirft dem Ex-Pressesprecher Thomas Schulz „gemeinschaftsschädigendes Verhalten“ vor. Unter anderem geht es um dessen Kommentare auf Facebook zur Frage, ob der Politiker Wolfgang Bosbach als Präsident des 1. FC Köln kandidieren sollte. „Was genau würde ihn dazu qualifizieren, einen Profi-Bundesligisten erfolgreich zu führen“, fragte Schulz unter anderem.

Vermutlich wäre das nicht weiter schlimm, doch Bosbach ist Ehrensenator der „Grossen von 1823“, einem der ältesten Karnevalsvereine der Stadt. Präsident Zöller meint, dieses Verhalten sei „nicht vereinbar mit unserem Grundsatz der Wertschätzung und Achtung unserer Senatoren und Ehrensenatoren“. Thomas Schulz sagt: „Das Recht auf freie Rede ermöglicht erst die Privilegien der Karnevalisten und es prägt den Charakter unseres Fastelovends“. Seinen Rauswurf bezeichnet er in einer Mitteilung als „Affront“.

Öffentlich gemacht hat Schulz zudem, dass sein einstiger Verein für die Sessionseröffnung im Tanzbrunnen keine Abgabe ans Festkomitee zahlt. Normalerweise gehen bei jeder Sitzung und ähnlichen Formaten rund 50 Cent pro Eintrittskarte an die Dachorganisation der Karnevalisten. Präsident Zöller erklärt: „Wir haben bislang alle erforderlichen Beiträge immer entrichtet.“ Festkomitee-Sprecherin Tanja Holthaus sagt: „Es hat eine Satzungsänderung gegeben. Aber Benefiz-Veranstaltungen können auf Antrag von der Abgabe befreit werden.“

Mit der Sessionseröffnung im Tanzbrunnen unterstützt der Verein stets die Aktion „wir helfen“, diesen Mal sollen Projekte der „Villa Kunterbunt“ auf dem Gelände der Uniklinik bedacht werden.