Zugleiter Marc Michelske zieht eine positive Bilanz „seines“ ersten Zochs – und gibt einen Ausblick auf das neue Motto.
Kölns Zugleiter Marc Michelske„Das Gefühl ist einfach großartig“

Der Start in einen perfekten Tag: Marc Michelske begrüßt an der Severinstorburg die Jecken.
Copyright: Costa Belibasakis
Premiere für Marc Michelske: Erstmals stand er als Leiter dem Rosenmontagszug vor – und es hätte wohl nicht besser für ihn laufen können. Am Zugende nimmt er den Dank der Teilnehmer entgegen. Und er nimmt sich Zeit für ein Gespräch mit Ingo Schmitz.
Monatelange Vorbereitung – und nun ist es geschafft. Wie hat er sich angefühlt der erste Zoch als Zugleiter?
Er ist ja noch nicht vorbei, sondern noch läuft er ja an mir vorbei – also muss ich noch ein bisschen arbeiten (lacht). Aber das Gefühl ist jetzt schon einfach großartig. Ich bin unheimlich dankbar und froh, dass bisher alles so gut geklappt hat.
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Das Glück ist mit den Fleißigen. Ein schöneres Wetter hätte es für Ihre Premiere als Zugleiter gar nicht geben können.
Stimmt, es hätte nicht besser sein können. Ich habe den Menschen richtig angemerkt, wie sie die ersten Sonnenstrahlen genossen haben. Das hat die Stimmung nochmals gehoben. Es war einfach perfekt.
Es wurde von der Polizei in noch keinem Jahr so deutlich wie zu diesen Rosenmontagszug auf die Gefahr eines Anschlags hingewiesen. Wie groß war da die Anspannung bei der Planung, hat Sie das nervös gemacht?
Nein. Wir haben alles getan, was wir tun konnten, alles an Sicherheitsmaßnahmen vorbereitet, was vorbereitet werden kann. Mehr ist einfach nicht menschenmöglich. Wir kommen da an Grenzen.
Wann hat sie die Nachricht erreicht, dass in Mannheim jemand mit einem Auto in eine Menschenmenge gefahren ist?
Das war während des Zuges. Aber ich war mir zu jederzeit sicher, dass unser Sicherheitskonzept funktioniert. Wir haben bisher auch noch keine Erkenntnisse zu den Hintergründen dieser Tat.
Für Sie die erste Zugplanung – und sogleich hat ein Persiflagewagen zum Missbrauchsskandal in der Kirche für kontroverse Diskussionen – in einem Maß, wie schon lange kein Wagen mehr. Hätten Sie sich das im Nachhinein gerne erspart?
Nein. Es ist doch gut, wenn wir dafür sorgen können, dass die Gesellschaft nochmals über Themen nachdenkt, daran arbeitet. Gerade beim Thema sexueller Missbrauch in der Kirche war es doch nochmals wichtig zu diskutieren, ob das Thema wirklich schon erledigt ist, oder nicht doch nochmals in die gesellschaftliche Mitte gehört. Das gehört aus meiner Sicht zum Karneval unbedingt dazu.
Das neue Motto ist eine Hommage ans Ehrenamt. Wie wichtig ist das für den Karneval?
Das Ehrenamt ist für den Karneval von unermesslicher Bedeutung. Aber leider erreicht uns aus ganz vielen gesellschaftlichen Bereichen die Meldung, dass es an Nachwuchs fehlt. Das kann natürlich viele Gründe haben. Aber ganz klar ist, ein Rosenmontag, so wie wir ihn heute erlebt und gefeiert habe, ist ohne Ehrenamt gar nicht möglich. Der ganze Karneval würde ohne dieses Engagement nicht funktionieren. Dabei gehört der Karneval sicherlich noch zu den schönen Aufgaben, für die sich Menschen gerne einbringen. Da gibt es in unserer Gesellschaft noch ganz andere Herausforderungen, bei denen das Ehrenamt nicht hoch genug gewürdigt werden kann. Darauf wollen wir einmal hinweisen, und vor allem auch ein großes Dankeschön sagen.