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Kölner KarnevalKinderdreigestirn im Tanzbrunnen proklamiert

Lesezeit 3 Minuten

Prinz Julius I., Bauer Severin und Junfrau Benedikta.

Julius I., Severin und Benedikta wurden am Sonntag im Theater im Tanzbrunnen feierlich proklamiert. Mit im Publikum waren auch viele hörbehinderte Kinder.

Jetzt wird es bunt in Kölle. Überall Kostümierte und während es draußen ab und zu schneit, geht im Theater im Tanzbrunnen die Post ab. Kleine und Große singen und tanzen mit Maskottchen „Jecko“. Zwei Tage nach den „Großen“ ist offizieller Startschuss für Prinz Julius, Bauer Severin und Jungfrau Benedikta – alle neun Jahre alt. In einer feierlichen Proklamation gibt Oberbürgermeisterin Henriette Reker dem Kölner Kinderdreigestirn die Zuversicht mit auf den Weg zu den etwa 150 Auftritten in der Session 2024, dass „die Tradition weitergeht. Das ist ganz wunderbar.“

Prinz Julius I. (Kürten) kennt das Mammutprogramm inklusive der Tour durch die Kölner Grund- und Förderschulen schon aus der letzten Session, bei der er als Gardist dabei war. Der neue Kinderprinz aus Holweide ist seit sechs (!) Jahren Mitglied in der KG 11 Jungfrauen und ein Vollprofi. Er brilliert als Redner - wie alle drei - und bringt den Jecken im Saal den Gebärden-Applaus bei. Denn 2024 ist die Proklamation zum ersten Mal inklusiv und wird zum ersten Mal von den Gebärdendolmetscherinnen Aline Ackers und Claudia Dubbelfeld unterstützt. Karneval für alle.

Mit dabei sind auch die „Jecke Öhrcher“, der Chor des Kinder-Bauern Severin

Cat Ballou greift das auf. Sie kommen nicht allein, bringen die „Jecke Öhrcher“ mit, den Chor des Kinder-Bauern Severin (Rombach). Kölsche Lieder für alle – hörende und nichthörende - erlebbar, mit Gebärden sichtbar zu machen, ist das Ziel von Band und den jungen Sängerinnen und Sängern, die teilweise wie auch der Kinder-Bauer und viele Kids im Publikum mit Hörbehinderung oder entsprechenden Hilfsmitteln leben. Cat Ballou und die Höhner begeistern die 1550 kleinen und großen Jecken gleichermaßen. Cat Ballou und später auch die Höhner ernten deshalb nicht nur stürmischen Applaus, sondern auch den stillen Beifall der winkenden Hände – ein bewegender Moment im fast vierstündigen Bühnenprogramm. Textsicher sind ohnehin selbst die kleinsten.

Cat Ballou ist die Lieblingsband von Benedikta (von Stülpnagel), die an einem Karnevalssonntag in Köln zur Welt kam. Auf den Karnevalsbühnen ist die neue Kinder-Jungfrau aus der Kinder- und Jugendtanzgruppe der Ehrengarde schon lange unterwegs. Fünf Kindertanzgruppen sind topfit und zeigen anschließend, dass sich das Training gelohnt hat. Mit Sprüngen und Hebefiguren behaupten die Pänz ihren festen Platz im Kölner Karneval und beweisen - was der Jubel des Publikums unterstreicht - dass sie keine Nachwuchssorgen kennen.

Die kleine Jungfrau trifft auf die große Jungfrau.

Weil auch das Kölner Dreigestirn zum Gratulieren in den Tanzbrunnen gekommen ist, trifft Benedikta auf Jungfrau Friedrich Klupsch (Frieda). Was bei den Großen noch immer undenkbar ist, macht den kleinen seit 1967 keine Probleme: Die Jungfrau im Kinder-Dreigestirn ist tatsächlich ein Mädchen. Das große und das kleine Dreigestirn erhalten für ein harmonisches Miteinander stehend Applaus.

Im großen Finale nach dem umjubelten Auftritt der Höhner präsentiert das Kinder-Dreigestirn 2024 mit den „Jecke Öhrcher“ zum zweiten Mal sein Motto-Lied „Et coolste Wood met K“. Und das bedeutet nicht etwa Konfetti und KVB, Kamelle, Kasalla oder Kuckelkorn. Auch nicht Klüngel, Kölsch und Kaviar! K steht für Karneval. Und der ist wie das Lied in vielen Kölner Kinderzimmern längst angekommen.