Gardedanz, Allemannsjeck und Co.So schön wird auf den Kölner Bällen 2018 gefeiert
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Köln – Wenn die großen Gesellschaften und Traditionskorps zu den Kostümbällen laden, lassen sich die Jecken nicht lange bitten. Gerade einmal zwei Wochen habe es gedauert, und der Allemannsjeck, der selbst ernannte "Ball der Bälle" der Bürgergarde "blau-gold", im Theater am Tanzbrunnen war ausverkauft, so Andreas Alper. Der Pressesprecher freute sich im Namen all seiner Kollegen, die traditionell zu Beginn der Party ihren letzten Auftritt der Session hinlegen, dass die stressigen Wochen, auch wenn sie schön waren, jetzt vorbei sind. Bläck Fööss, Cat Ballou, Klüngelköpp, Höhner, Querbeat, Kasalla und Paveier versüßten diesen vorerst letzten Tanz mit Live-Musik.
Genauso knubbelig ging es auch zu beim ältesten Traditionskorps der Stadt, bei den Kölsche Funke rut-wieß vun 1823: Auch der Ball in der nächsten Session ist bereits praktisch jetzt schon ausverkauft. Kein Wunder, denn die Stimmung in den beiden Sälen sowie im Foyer des Hotels am Heumarkt - und eigentlich auch davor, wo die Raucher sich versammeln - ist jedes Jahr furios. Still steht da niemand. Höchstens, um mal kurz ein wenig zu Atem zu kommen. Davon lässt sich auch gerne Jean Pütz hinreißen, der sich am Samstag unter die Feiernden mischte. Brings, Bläck Fööss, Höhner, Cat Ballou, Micky Brühl Band und Querbeat heizten den Jecken ein.
Die Prinzen-Garde hat vor zwei Jahren das Dreigestirn gestellt und letztes Jahr 111. Geburtstag gefeiert. Ruhiger wollte es in dieser Session dennoch niemand angehen lassen. Beim Garde-Danz im Gürzenich sorgten Bands gleich auf zwei Bühnen für Bombenstimmung unter den 4500 Jecken. Die Künstler, die auch in im benachbarten Maritim und an der Schäl Sick spielten, zeigten sich auch bei der Party der Gardisten Seiner Tollität. Hinzu kamen noch Kommando 3, Kuhl un de Gäng, Kempes Feinest, Domstürmer, Funky Marys, Boore sowie die diesjährigen "Loss mer singe"-Sieger von Miljö. Und selbstverständlich schauten auch Prinz Michael II., Bauer Christoph und Jungfrau Emma vorbei.
Neuer Ort, kein Problem. So lässt sich der Ball der Ehrengarde zusammenfassen. Anders als in den Jahren zuvor fand deren Mummenschanz nicht in den Sartory-Sälen statt, sondern wurde ausnahmsweise in der Flora gefeiert. Das hielt die Jecken, die mit dem 1902 gegründeten Traditionskorps feiern wollten, jedoch nicht davon ab, ebenfalls in Scharen die Tanzfläche zu stürmen. Bevor dort, wie auch auf den anderen Karnevalssamstag-Bällen in der Stadt, diverse DJs übernahmen.
Queen Mum landete bei der Kostümwertung ganz vorne und wurde von den Jecken dann auf Händen getragen. Bei der Loss-mer-singe-Party in den Balloni-Hallen sprang die hinreißend kostümierte Königin beherzt von der Bühne in Publikum - definitiv das Bild des Abends. Für viele weitere schöne Momente sorgten Miljö, die als Sieger der diesjährigen Tour ("Kölsch statt Käsch") aufspielen durften, Lupo, die mit "För die Liebe nit" Furore gemacht hatten und Querbeat, die dem Stippefott-Tanz mit "Guten Morgen, Barbarossaplatz" zu neuer Ehre verholfen haben.