Köln – Tausende Feiernde hat es zum Sessionsauftakt am 11.11. nach Köln gezogen. Wie zu erwarten, war es in der Altstadt besonders voll. Laut Polizei waren mehr feierwütige Jecken auf den Beinen als in den vergangenen Jahren. Die Deutsche Bahn verkündete auf WhatsApp gar am Nachmittag eine komplette Sperrung der Kölner Innenstadt. Dies wurde auf Nachfrage bei der Polizei aber nicht bestätigt. Jedoch wurden der Heumarkt, der Alter Markt und später am Nachmittag auch die Zülpicher Straße wegen Überfüllung gesperrt, ein Vorwärtskommen mit den öffentlichen Verkehrsmitteln war mehr als schwierig.
Durch feiernde Jecken waren am Abend die Bahnen der Linien 12 und 15 behindert und pendelten nur von den Endhaltestellen bis zum Ebertplatz und von Süden kommenden nur von der Endhaltestelle bis zur Eifelstraße.
Auf dem Heumarkt wurde indessen ab neun Uhr das Bühnenprogramm der Willi-Ostermann-Gesellschaft ausgelassen gefeiert. Zeitweise wurde keine weiteren Jecken mehr auf den Heumarkt gelassen.
Zülpicher Straße gesperrt
Die geplanten Verkehrssperren im Bereich der Zülpicher Straße sind seit 10 Uhr eingerichtet. Sowohl die Zülpicher Straße, als auch die Roonstraße sind für die Stadtbahn und den Individualverkehr nicht mehr befahrbar. Am Nachmittag gegen 17 Uhr wurde die Zülpicher Straße dann komplett gesperrt. Wie die Polizei der Rundschau mitteilte, geschah diese sogenannte „Personensperre“ zum ersten Mal am 11.11. auf der Zülpicher, da sie schlicht völlig überfüllt war.
Züge der DB halten nicht mehr am Bahnhof in Köln-Süd. Ein Anwohner in der Lochnerstraße schildert seine Eindrücke der Rundschau mit den Worten: „So voll war es hier noch nie an einem 11.11.“ Auch der Rewe Markt an der Dasselstr. berichtet, dass viel mehr Andrang sei als im Vorjahr. Dennoch sei die überwiegend studentische Kundschaft friedlich.
Probleme mit Wildpinklern
Die Appelle ans gute Benehmen prallen andernorts an vielen jugendlichen Feiernden einfach ab. Vor dem Rathaus stehen Männer und urinieren an den Baustellenzaun der Archäologischen Zone. „Wir rennen jetzt durch die Gassen und heute Nachmittag sind wir blau“, sagt ein Jugendlicher frustriert zu seinen Kumpels.
Schon von morgens an war die Altstadt gut gefüllt. An den Zugängen zu Alter Markt und Heumarkt hatten sich lange Schlangen gebildet. Wer zum Auftakt noch nicht auf den Plätzen stand, hatte nur geringe Chancen, noch rein zu kommen.
Dennoch beurteilte die Polizei die Lage kurz nach der Sessionseröffnung als entspannt: „Tausende Narren strömen in die Innenstadt, die friedlich feiern wollen“, sagte ein Polizeisprecher. “ Bis Samstagnachmittag mussten laut Polizei einige Personen in Gewahrsam genommen werden, in einem Fall wird wegen schwerer Körperverletzung ermittelt.
Feiern im Tanzbrunnen
Auf der rechten Rheinseite wurde im Tanzbrunnen wild gefeiert, die Grosse von 1823 veranstaltete hier zum fünften Mal ihre Sessionseröffnung. Obwohl Eintritt verlangt wird, ist die Veranstaltung schon lange ausverkauft. Glaubt man dem Veranstalter, feiern hier 11.111 Menschen.
Das Bühnenprogramm ist nahezu identisch mit jenem auf dem Heumarkt. Ausnahme: Hier spielen auch die Bläck Fööss, denn auf die Altstadt haben sie aufgrund der Menschenmassen und Begleiterscheinungen noch immer keine Lust. (EB mit dpa)