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Kämpgen am NeumarktEhemals größtes Schuh-Haus in Deutschland macht zu

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Viele Jahre der Stolz des Unternehmens: Die Filiale an der Schildergasse 120.

  1. Die Filiale am Neumarkt wird corona-bedingt geschlossen. Erst im letzten Jahr war sie nach acht Monaten Umbauzeit wieder eröffnet worden.
  2. Das Haus in der Schildergasse 120 wurde in den 70er Jahren nach Unternehmens-Angaben zum größten Schuh-Haus Deutschlands.
  3. Die Schließung ist ein weiterer Schlag für die Kölner Innenstadt.

Köln – Die Banner sind eindeutig. 20, 50, sogar bis zu 70 Prozent Rabatt auf Schuhe: „Totalausverkauf“ steht an den Fenstern der Kämpgen-Filiale an der Schildergasse 120. „Wir sagen auf Wiedersehen in der Schildergasse 70 und der Hohe Straße 81.“ Das Haus am Neumarkt wird Corona-bedingt geschlossen. Mit der Filiale im Rhein-Center verbleiben damit drei Kämpgen-Häuser in Köln. Seinen Sitz hat das Unternehmen weiter in der Hohe Straße.

Das Haus in der Schildergasse 120 wurde in den 70er Jahren nach Unternehmens-Angaben zum größten Schuh-Haus Deutschlands. Erst im letzten Jahr war es nach acht Monaten Umbauzeit wieder eröffnet worden. Auf 2300 Quadratmeter verteilen sich drei Etagen Verkaufsfläche, die Beton-Fassade wurde aufgehübscht, neue Fenster eingesetzt. Innen gibt es viel Holz, Lounge-Möbel und WLan. Die 25 Mitarbeiter waren zwischenzeitlich an den anderen Standorten untergebracht. Es sollte den Anknüpfungspunkt an glorreiche Zeiten symbolisieren – und hielt nur ein gutes Jahr.

Weiterer Schlag für die Innenstadt

In Erinnerung dürfte vielen Kölnern noch das Geschäft am Eigelstein gewesen sein mit seiner etwas speziellen „Blech-Fassade“. Es war die Keimzelle des Unternehmens: 1938 eröffneten Clemens und Hanni Kämpgen ihr erstes Schuhgeschäft am Eigelstein. In den Jahren nach dem Zweiten Weltkrieg wurde sie ein paar Meter weiter als reines Tauschgeschäft geführt – wer Schuhe besaß, die nicht passten, konnte sie gegen ein passendes Paar einwechseln. Daraus entwickelte sich das spätere Großunternehmen. Die Filiale wurde vor vier Jahren geschlossen.

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Es ist ein weiterer Schlag für die Innenstadt. Lederwaren Offermann wird schließen (die Rundschau berichtete), Karstadt Sports, die Esprit-Filiale ist ebenso verwaist wie Benetton. Nach der Hohe Straße verliert nun auch die Schildergasse mehr und mehr Ankermieter.