Köln – Posaunenchor im Freien, Ostereiersuche nach dem Gottesdienst, Bachkantaten und Chor live vor Ort , Musik und Tanz als Youtube-Stream: Die katholischen und evangelischen Kirchen in Köln haben sich viel einfallen lassen, um trotz Pandemie Ostern gebührend zu feiern, und zwar im Rahmen der Corona-Schutzbestimmungen. Gemeinsam und gleichzeitig wird dank moderner Technik das Fest in Kirchen und Wohnungen zelebriert. Kameras sind installiert, das Programm steht.
Das Läuten des Dicken Pitter im Internet
Den Dicken Pitter werden an Ostern die Kölner auf allen Kanälen hören können. Live im Dom, übertragen im Domradio oder als Video im Netz läutet er beim Pontifikalamt in der Osternacht und Sonntagmorgen. „Wir freuen uns, dass wir wieder auch in Präsenz feiern dürfen“, so Markus Fädrich, Dom-Medienreferent. Wo Präsenzgottesdienste – mit reduzierten Besucherzahlen unter Corona-Schutzbestimmungen möglich sind, wurden meist Tickets vergeben. Die Dom-Gottesdienste mit dem Kardinal sind ausgebucht, ansonsten noch Plätze frei.
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„Man muss gezielt gucken, ob es noch Plätze gibt“, sagt Florian Duczek, Referent der katholischen City Pastoral Köln Mitte. Vieles ist ausgebucht, einige führen Wartelisten. „Die meisten Kirchen fahren zweigleisig mit Präsenz und Online-Angeboten. Es gibt über 100 Präsenzangebote in Mitte von Gründonnerstag bis Ostermontag unter bewährten Hygienekonzepten wie schon Weihnachten“, so Duczek.
Dabei gilt in allen Gotteshäusern generell: Sicherheit zuerst, mit Maske, Abstand, Besucher-Tickets, Registrierungen. Die Erleichterung und Freude war groß, dass Präsenzgottesdienste überhaupt möglich sind. Die Auslastung der Kirchen betrage in der Regel nur 10 bis 15 Prozent. In der katholischen Basilika St. Aposteln sind es zum Beispiel etwa 80 Besucher (nach Anmeldung) statt Hunderten. Das feierliche Hochamt mit Mozarts Missa Solemnis samt Chor, Orchester und Solisten geht dort hybrid über die Bühne. Ostereier-Suchen mit der Familie ist etwa in St. Agnes angesagt.
Viele bieten einen hybriden Mix an
Der Evangelische Kirchenverband bestätigt, dass viele auf den hybriden Mix aus Präsenz und Livestreams setzen, so Katja Uebe. Online leuchten Osterfeuer & Co. in der evangelischen Luther-Kirche in der Südstadt, wo Pfarrer Hans Mörtter auf Youtube technikaffinen Schäfchen schon eifrig die christliche Bedeutung des Osterfestes erklärt. In der evangelischen Antoniter-Citykirche und in der Trinitatiskirche (freier Eintritt) gehören zu Höhepunkten am Ende der Passionszeit Bachkantaten, Musik und Gesang. Die Vielfalt der Corona-konformen Kirchenkonzepte ist groß.
Ein Posaunenchor tritt im Freien an der Dietrich-Bonhoeffer-Kirche in Junkersdorf auf (2. April), wer in der Osternacht auf Youtube dabeisein will, kann dort bereitliegende Kerzen abholen und die Festtage im heimischen Wohnzimmer zelebrieren. Einfach Kerze anzünden, Laptop einschalten, Frohe Ostern.