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Festnahme in VingstCold Case wird über 35 Jahre nach der Tat gelöst

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Polizei Köln Präsidium

Cold Case: Die Kölner Polizei hat über 35 Jahre nach dem Verbrechen einen Tatverdächtigen festgenommen.

Köln – Der Kölner Polizei ist über 35 Jahre nach dem brutalen Angriff auf einen damals 50-Jährigen ein Fahndungserfolg gelungen: Ermittler haben am Dienstag in Vingst einen Tatverdächtigen festgenommen. Der Mann (56) sitzt wegen des Verdachts des Raubmordes in Untersuchungshaft. Der Fall ist ein so genannter „Cold Case“. Dabei werden nicht aufgeklärte alte Kapitalverbrechen derzeit noch einmal intensiv untersucht.

Wie die Rundschau im Mai 1987 berichtete, führte eine Blutspur im Treppenhaus zum Opfer. Nachbarn fanden den Mieter lebensgefährlich verletzt in seiner Wohnung an der Subbelrather Straße.

Der Mann wurde vermutlich mit einem stumpfen Gegenstand angegriffen

An einem Sonntagabend war der 50-Jährige in seiner Stammkneipe „Haus Tutt“ an der Fridolinstraße gewesen. In der Nacht war der Mann nicht alleine in der Kneipe. Wie die Polizei damals mitteilte, war das spätere Opfer in Begleitung eines 20 bis 25 Jahre alten Mannes. Beide sollen später das Lokal gemeinsam verlassen haben. Gegen 2 Uhr, so rekonstruierte die Polizei damals, kam der Mieter nach Hause. Nachbarn hörten im Treppenhaus die Stimme eines zweiten Mannes, den der 50-Jährige mit in seine Wohnung nahm.

Was dort geschah, blieb über lange Zeit unklar und könnte nun aufgeklärt werden. Bevor die Nachbarn ihn gegen 8.50 Uhr fanden, muss der lebensgefährlich Verletzte einmal zur Toilette im Treppenhaus und zurück in die Wohnung sein. Zuerst wurde angenommen, dass der Mieter schwer gestürzt sei. Doch Ärzte stellten fest: Der Mann wurde vermutlich mit einem stumpfen Gegenstand angegriffen und erlitt dabei schwerste Kopfverletzungen.

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Die damalige Mordkommission vernahm Zeugen, ermittelte im privaten Umfeld des Mieters und veröffentlichte ein Foto des Opfers auf in Ehrenfeld verteilten Fahndungsplakaten.

Auch die Vernehmung des im Jahr 2013 Verstorbenen brachte die Polizei nicht weiter, hieß es. Es gab weiter keinen Erfolg für die Ermittler – nun die Festnahme. Polizei und Staatsanwaltschaft wollen am Mittwochvormittag über die Hintergründe der Festnahme ausführlich berichten.