Vor Ort verhielten sich die Demonstranten friedlich, aber einige Randalierer zogen im Anschluss durch die Kölner Innenstadt.
Protest gegen MerzDemonstration vor der Geschäftsstelle der CDU Köln
Der Bundesvorsitzende und Kanzlerkandidat der CDU, Friedrich Merz, hat der Kölner Geschäftsstelle der Christdemokraten mit seinem Fünf-Punkte-Plan zur Migrationspolitik einigen Ärger eingehandelt. Weil dieser gemeinsam mit den Stimmen der AfD im Bundestag beschlossen wurde, haben Aktivisten im Anschluss an eine spontane Demonstration eine Mahnwache vor der Kreisgeschäftsstelle der CDU an Unter Taschenmacher eingerichtet.
Mit selbst gebastelten Schildern und Transparenten, lauter Musik und Sprechchören machen die Protestler ihrem Unmut über das Vorgehen der Bundes-CDU Luft. „Bislang ist es friedlich geblieben“, erklärte Kreisgeschäftsführer Bastian Ebel am späten Nachmittag. Auch Beschädigungen der Geschäftsstelle habe es nicht gegeben. Aber die Polizei sei sehr aufmerksam und verfolge genau, was sich dort tue. „Sie machen einen tollen Job“, lobte er. Gegen eine friedliche Mahnwache habe man nichts, so Ebel weiter. „Wir werden uns davon aber nicht beeindrucken lassen und gelassen weiterarbeiten.“ Das erledige sich allerdings in dem Moment, in dem Mitarbeitende der Geschäftsstelle persönlich angegangen würden.
Mandl im Dialog mit den Protestierenden
Als der Kölner CDU-Vorsitzende Karl Alexander Mandl in der Geschäftsstelle eintraf, nahm er sich Zeit zum Dialog mit den Protestierenden. „ Es ist immer wichtig, miteinander zu reden. Ich habe Verständnis für die Sorge vieler Menschen. Der erste Antrag der CDU wurde gestern mit den Stimmen der AfD beschlossen. Beim zweiten Antrag der CDU stimmten SPD und Grüne zusammen mit der AfD dagegen. Das zeigt, wie paradox die Situation ist und dass wir alle rhetorisch abrüsten und mehr über die Sachfragen sprechen sollten. Mir war es auch wichtig, jetzt bei den Mitarbeitern zu sein. Sie müssen in Ruhe und ungestört arbeiten.“
Die Polizei bestätigte den friedlichen Verlauf der Demo von der Geschäftsstelle. Im Anschluss aber zogen laut einem Sprecher rund 100 Vermummte Richtung Innenstadt, randalierten und zündeten Pyrotechnik. In Höhe der Moltkestraße wurden sie dann von den Beamten angehalten, es kam zu Anzeigen wegen Landfriedensbruches.