Der rätselhafte Selbstmord einer Reinigungskraft nach einer Explosion vor einer Diskothek auf den Ringen wird bald als ungeklärt zu den Akten gelegt.
Club Vanity in KölnAkte zu rätselhaftem Selbstmord der Reinigungskraft wird geschlossen
Die Akte wird bald geschlossen: Der Selbstmord einer Reinigungskraft (53) nach der Explosion vor der Ring-Disko „Vanity“ bleibt rätselhaft und wird es vermutlich immer bleiben. Ein Todesermittlungsverfahren in dem tragischen Fall hat die Hintergründe des Suizids nicht aufklären können und soll nun in Kürze eingestellt werden. „Wir warten noch auf das Ergebnis eines chemisch-toxikologischen Gutachtens“, sagte Oberstaatsanwalt Ulrich Bremer. Es soll geklärt werden, ob der Mann zum Zeitpunkt des Selbstmordes unter Drogen stand. Die Ermittlungsbehörden erwarten von dem Ergebnis keine wesentlichen neuen Erkenntnisse. „Die Obduktion hat keine Hinweise auf eine Fremdeinwirkung ergeben“, ergänzte Bremer. Um es weniger in der Juristensprache zu sagen: Polizei und Staatsanwaltschaft haben keine Hinweise, dass der Mann umgebracht wurde.
Die Reinigungskraft hatte sich von einer Brücke gestürzt. Auf die Frage, ob der Mann gesundheitliche oder sonstige Probleme hatte, äußerte sich die Staatsanwaltschaft nicht. Aus Gründen der Privatsphäre machten die Behörden dazu keine Angaben. Am 16. September 2024 war der Mann vor dem Club auf den Ringen durch einen Sprengstoffanschlag verletzt worden. Der Mann hatte bei der Explosion ein Knalltrauma erlitten. Der 53-Jährige wollte kurz vor der Explosion Mülltonnen auf den Hohenzollernring schieben, wie auf Überwachungsvideos zu sehen ist.
Keine Hinweise auf Fremdverschulden
Der Mann war schließlich am 2. Oktober 2024 durch einen Sturz von einer Eisenbahnbrücke an der Karlsruher Straße in Buchforst am Mittwoch ums Leben gekommen. Das Opfer sei mutmaßlich von der Brücke gesprungen, hieß es einer Mitteilung der Ermittlungsbehörden. Laut Polizei haben sich im Anschluss an Vernehmungen und der Wohnungsdurchsuchung des Mannes keine Hinweise auf ein Fremdverschulden ergeben. Auch etwaige Verbindungen zur Kölner Explosionsserie sehen die Ermittler nicht. Wie die Kölner Staatsanwaltschaft weiter mitteilte, hat der 53-Jährige keinen Abschiedsbrief hinterlassen.
Kölns Kripochef Michael Esser geht davon aus, dass junge angeworbene Straftäter für die Explosionen vor der Disko „Vanity“ auf dem Hohenzollernring und Tage später vor dem Modegeschäft „LFDY“ an der Ehrenstraße verantwortlich sind. Der Sprenger von der Ehrenstraße reiste nach der Tat über den Kölner Hauptbahnhof wieder ab, vermutlich in die Niederlande. Zu ihren Ermittlungsergebnissen in den Fällen sagen die Behörden nichts.