In der Kölner Innenstadt hat sich am Mittwochmorgen erneut eine Explosion ereignet. Noch ist unklar, ob es einen Zusammenhang zur Detonation am Montag gibt.
Detonation in KölnExplosion vor Kleiderladen in Ehrenstraße – Zusammenhang zu erstem Fall unklar
Der Brandstifter von Montag ist noch nicht gefasst, da krachte es schon wieder heftig: Zum zweiten Mal in dieser Woche hat es in Köln eine Explosion gegeben. Am frühen Mittwochmorgen kam es gegen 5.00 Uhr zu einer Detonation an einem Bekleidungsgeschäft in der Ehrenstraße, wie die Polizei berichtete. Die Einsatzkräfte seien von einem Zeugen verständigt worden, der einen lauten Knall gehört habe. Bei dem zerstörten Geschäft handelt es sich um den angesagten Modeladen „LFDY“.
Der durch die Explosion entstandene Brand habe schnell durch die Feuerwehr gelöscht werden können, sagte ein Polizeisprecher. Eine Person habe zuvor vor Ort versucht, das Feuer einzudämmen, sie seiunverletzt geblieben und später als Zeuge vernommen worden. Bei der Person handelt es sich um einen Radfahrer, der gerade am Tatort vorbeikam. Der Mann lief in das Geschäft und warf brennende Kleidung aus dem Lokal. „Er wollte den Brand eindämmen“, sagte eine Polizistin auf der Ehrenstraße. An dem Gebäude seien Fensterscheiben geborsten.
Nach der Explosion fahndet die Polizei auf Grundlage von Zeugenaussagen nach einem etwa 1,80 Meter großen, schlanken Mann. Er soll die gläserne Eingangstür eingeschlagen, eine Einkaufstüte mit einem Brandsatz im Geschäft platziert und in Richtung Mittelstraße geflüchtet sein.
Explosion in Ehrenstraße: Tatort zunächst abgesperrt
Um Spuren zu sichern, sei der Tatort weiträumig abgesperrt. Der Tatort liegt nur wenige 100 Meter von dem Ort entfernt, an der am Montagmorgen vor einer Diskothek ein Brandsatz explodiert war. Dabei war eine 53 Jahre alte Reinigungskraft am Trommelfell verletzt worden. Ob ein Zusammenhang zwischen beiden Fällen bestehe, ist bisher offen. „Jetzt eine Verknüpfung herzustellen, verbietet sich“, sagte ein Polizeisprecher. „Wir stehen erst ganz am Anfang der Ermittlungen.“
Anwohner wurden am Montag durch den lauten Knall aus dem Schlaf gerissen. „Der Knall war so laut, dass mein Mann und ich aufrecht im Bett saßen“, erklärt Judith Schmischke, die direkt gegenüber dem Bekleidungsgeschäft wohnt. „Durch das Fenster konnten wir dann sehen, dass es heftig gebrannt hat“, beschreibt die 62-Jährige weiter. „Ich bin schon am Montag mit einem Schreck aufgewacht und heute wieder“. Angst möchte sich die Schulleiterin durch die Vorfälle aber nicht machen lassen. Ein weiterer Anwohner sagte: „Ich habe einen hellen Blitz wahrgenommen und habe dann das verwüstete Geschäft gesehen“.
Zusammenhang mit Explosion am Montag?
Zu dem Vorfall am Montag sucht die Polizei derzeit mit Aufnahmen einer Überwachungskamera nach dem Tatverdächtigen. Darauf ist eine mit einem Kapuzenpullover bekleidete Person zu sehen, die eine blaue Einkaufstüte bei sich trug, in der sich offenbar ein Brandbeschleuniger befunden habe. Die Tüte sei dann vor der Fensterscheibe der Diskothek abgestellt und angezündet worden. Ob es von der neuen Tat Überwachungsaufnahmen gibt, sei bisher unklar.
Die vom Montag veröffentlichten Bilder stammten aus der polizeilichen Videobeobachtung am Hohenzollernring. Polizeiliche Videoüberwachung gibt es den Angaben zufolge an mehreren Orten in Köln. „An der Ehrenstraße haben wir keine polizeiliche Videobeobachtung. Sollte es Bilder geben, sind wir auf andere Videoüberwachungen angewiesen“, sagte der Sprecher. „Da muss es dann auch erst mal Bilder in entsprechender Qualität geben, wenn überhaupt welche da sind.“ Polizisten sprachen nach der Explosion Geschäftsleute an und fragten sie nach möglichen Aufnahmen.