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Entdeckungen rund um den EbertplatzMuseumsnacht geht wegen Corona „on tour“

Lesezeit 3 Minuten
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Das „King Georg Büdchen“ am Ebertplatz

  1. Bei der Museumsnacht sind die Teilnehmer mit der Rikscha unterwegs.
  2. Vier Touren in Gruppen zu maximal 20 Teilnehmern sind vorgesehen.
  3. Die Rundschau ist Medienpartner der Museumsnacht und verlost zwei mal zwei Karten .

Köln – Berühmte Maler wie Picasso verewigten die Liebe ihres Lebens in Kunstwerken, die in Kölner Museen zu bewundern sind. Wo aber ist die Liebe auf dem Ebertplatz zu finden, wo in einer Betonanlage, deren Stil Brutalismus heißt? Der Frage sollte beim Auftakt des neuen Angebots „Museumsnacht on tour“ von Stadtrevue-Verlag in Kooperation mit der Stadt und Medienpartner Kölnische Rundschau nachgegangen werden, da die Museumsnacht am 7. November wegen der Corona-Pandemie abgesagt werden musste.

Gruppen mit maximal 20 Teilnehmern

Vier Touren in Gruppen zu maximal 20 Teilnehmern, deren Wege sich nicht kreuzen, bietet das neue Format am Köln-Tag der Museen.

Eines der Ziele: Die Galerien am Ebertplatz

Kulturinteressierte hatten bei der Premiere die Wahl zwischen „Love is all around“, „Köln, Kunst + Kölsche Tön“, „Kölnreise durch Asien“ und „Alles Kunst, was geht“. Sind die Wege zwischen den Kunstorten weit wie bei der Liebestour vom Ebertplatz zum Museum Ludwig, kutschieren Rikschas dorthin. Nebenbei ist die Fahrt in dem etwas anderen Cabrio eine Gelegenheit, zum Beispiel die Lichtinstallation im Tunnel an der Marzellenstraße aus anderem Blickwinkel zu erleben.

Alles zum Thema Ebertplatz

Wenn das nicht Liebe ist, meinen die Betreiber der Galerien in der ehemaligen Einkaufspassage unter dem Ebertplatz, was aus ihren gemeinschaftlichen Kraftanstrengungen immer wieder hervorgeht. Künstler, Anwohner und Einrichtungen wie das Bürgerzentrum Alte Feuerwache, Kindergärten und Schulen müssen seit Jahren zusammenhalten, um die Abwärtsspirale des größten innerstädtischen Platzes zum kriminellen Brennpunkt aufzuhalten.

Bei der Museumsnacht sind die Teilnehmer mit der Rikscha unterwegs. 

Bis 2021 gilt nun ein Zwischennutzungskonzept, das Initiativen, Anwohner und Arbeitsgruppen gemeinsam mit der Stadt mit Leben füllen. Erreicht ist, dass seit zwei Jahren der 1977 von Wolfgang Göddertz gestaltete Brunnen wieder sprudelt, dass Begrünung, Gastronomie, die offene Musikbühne, Kinderkonzerte, Musik, Tanz, Performances auf der Kulturbühne oder das King-Georg-Büdchen am Sudermanplatz den Angstraum in einen Anziehungspunkt verwandeln.

Mehr Infos: www.museumsnacht-koeln.de

Bis zum Umbau des Ebertplatzes stehen 1,4 Millionen Euro für die Umsetzung kreativer Ideen bereit. Dass von diesem Geld nichts angetastet wird, um die kaputten Rolltreppen ans Laufen zu bringen, stößt auf Verständnis. „Denn was glauben Sie, kostet eine Rolltreppe?“, fragte Helle Habenicht von der Initiative „Unser Ebertplatz“ in die Runde. Die Summe von 350 000 Euro erstaunte, und weil sich die Investition nicht lohnt bis zum Umbau, wurde ein Ideenwettbewerb für temporäre Installationen ausgeschrieben, die auf vier der acht kaputten Rolltreppen bereits umgesetzt sind.

Rundschauplus

Die Rundschau ist Medienpartner der Museumsnacht und verlost zwei mal zwei Karten für die nächste Tour am Donnerstag, 1. Oktober, 18 bis 22 Uhr. Deren Ziele stehen noch nicht ganz fest, es geht aber wieder zu ungewöhnlichen Orten, zu denen man sonst keinen Zutritt hat. Wer mitmachen will, kann bis 7. September, 24 Uhr unter der Hotline 01378/90 60 58 anrufen (50 Cent aus dem dt. Festnetz, Mobilfunk wesentlich höher. Oder senden Sie uns eine SMS an die Nummer 99699 mit dem Kennwort KRS58 und dem Stichwort „Museumsnacht“. (EB)

Die Galerien greifen derzeit brennende Fragen der Zeit auf wie die Schließung der Clubs, die bis zur Corona-Krise Schutzräume boten für Menschen diverser Identitäten oder die staatliche Gewalt gegen Menschen anderer Hautfarbe und Herkunft als die Mehrheitsgesellschaft. Weitere Facetten der Liebe, oft an der Grenze zum Verderben, beleuchteten die Besuche der Museen Ludwig, Angewandte Kunst und Wallraf-Richartz.

Bis voraussichtlich Februar 2021 wird die Museumsnacht on tour jeden ersten Donnerstag im Monat von 18 bis 22 Uhr angeboten. Nächster Termin ist der 1. Oktober. Tickets zum Preis von 25 Euro zu Fuß und 30 Euro mit Rikscha-Fahrt gibt es ab 8. September ausschließlich online.