AboAbonnieren

CSD in KölnSkinheads provozierten auf der Ehrenstraße - „Lautstark, rechtsradikal und homophob“

Lesezeit 2 Minuten
Zehntausende nahmen an der CSD-Demonstration am Sonntag teil.

Zehntausende nahmen an der CSD-Demonstration am Sonntag teil.

Die Männer sollen auf der Straße auch Regenbogenflaggen abgerissen haben.

So friedlich war es dann doch nicht: Eine aggressive Gruppierung hat am Sonntag beim Christopher Street Day (CSD) in Köln mit rechtsextremen Parolen provoziert und Regenbohnenfahnen abgerissen. Wie die Polizei mitteilte, stellten Einsatzkräfte nach der Alarmierung durch Zeugen 13 Männer im Alter zwischen 18 und 30 Jahren. Sie fertigten Strafanzeigen und erteilten Platzverweise. Zu den massiven Vorfällen kam es an der Ehrenstraße. Eine Hundertschaft stoppte die Männer später an der Straße „Auf dem Berlich“.

Wie die Polizei unter Berufung auf Zeugenaussagen berichtete, sollen sich die Verdächtigen im Bereich der CSD-Demonstration „lautstark, rechtsradikal und homophob“ geäußert sowie die als Symbole der Homosexuellenbewegung bekannten Regenbohnenfahnen heruntergerissen haben. „Die Männer schrien: Deutschland den Deutschen. Ausländer raus“, berichtete ein Behördensprecher.

Die Polizei sprach am Montagvormittag von Skinheads, die für die Taten verantwortlich sein sollen. Der jährliche CSD in Köln ist eine der größten Demonstrationen ihrer Art in Deutschland. Am Sonntag nahmen nach Veranstalterangaben wie bereits im Vorjahr rund 1,4 Millionen Aktivisten und Schaulustige teil. Laut Polizei sorgten im Vorfeld in diesem Jahr mehrere über das Internet verbreitete Anschlags- und Angriffsdrohungen für Unruhe. Der Staatsschutz der Kölner Polizei sowie Landes- und Bundeskriminalamt ermittelten. Nach eingehender Prüfung hätten sich „keine Hinweise auf eine Ernsthaftigkeit“ ergeben, teilten die Beamten mit. „Die Gefährdungslage für den CSD, das Fest, sowie die allgemeine Gefährdungslage durch islamistischen Terrorismus in Deutschland bleibt für uns unverändert“, erklärte die Sonntag dazu. Der CSD habe wie geplant stattgefunden.

„Wir werden Euch verbrennen“

Auf der Plattform „X“ waren Beiträge aufgetaucht, in denen mit Anschlägen auf die Parade gedroht wird. Einer der Posts enthielt ein etwa einminütiges Video. Es wurde ein Video, das Männer dabei zeigt, wie sie sich auf Anschläge vorbereiten. Das Video zeigt auch die Deutzer Brücke, auf der die Parade zum Christopher Street Day beginnt. Es endet mit der Einblendung „Cologne Pride 2024. Wir werden euch verbrennen, erschlagen und ersticken“. Dann sind Explosionen zu hören.

„Erfahrungen aus der Vergangenheit haben immer wieder gezeigt, dass die queere Community Anfeindungen aus dem islamistischen Spektrum ausgesetzt ist“, heißt es weiter von der Sicherheitsbehörde. Der CSD passe „als Symbol dieser offenen ‚queeren‘ Lebensweise nicht in das Weltbild von Radikalen, die diese Lebensformen ablehnen“, erklärt die Polizei.