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CoronavirusKölner Krisenstab empfiehlt Mund-Nasenschutz im öffentlichen Raum

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Coronatest

Ein Abstrichstäbchen wird in einer ambulanten Corona-Test- Einrichtung gehalten.

  1. Bis zu 60 neue, bestätigte Corona-Fälle kamen in Köln zuletzt täglich hinzu. Den Grenzwert erreicht Köln gemessen an der Einwohnerzahl ab durchschnittlich 77 Fällen pro Tag.
  2. Ziel sei es nun, sich noch besser zu schützen: Der Krisenstab der Stadt empfiehlt deshalb das Tragen eines Mund- und Nasenschutz im öffentlichen Raum.
  3. Vor allem dort, wo viele Menschen unterwegs sind – in der Fußgängerzone oder in Warteschlangen vor Gaststätten. „Auch die Kontaktbeschränkungen des Landes gelten in Köln weiterhin“, erinnerte Henriette Reker.

Köln – Krisenstimmung im Rathaus: Oberbürgermeisterin Henriette Reker wirkte ernst, als sie am Freitag über die neuesten Corona-Entwicklungen in Köln sprach. Denn die Zahlen (siehe Grafik) zeigen es deutlich: „Im August waren es noch Schwankungen. Jetzt sind es Steigungen.“ Viel häufiger als in der Vergangenheit werden aktuell Kontaktpersonen auch zu Indexpersonen, erkranken also selbst an Covid-19, erklärte Gesundheitsamtsleiter Dr. Johannes Nießen.

Bis zu 60 neue, bestätigte Corona-Fälle kamen in Köln zuletzt täglich hinzu. Den Grenzwert erreicht Köln gemessen an der Einwohnerzahl ab durchschnittlich 77 Fällen pro Tag. Ziel sei es nun, sich noch besser zu schützen: Der Krisenstab der Stadt empfiehlt deshalb das Tragen eines Mund- und Nasenschutz im öffentlichen Raum.

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Corona Grafik in Köln

Vor allem dort, wo viele Menschen unterwegs sind – in der Fußgängerzone oder in Warteschlangen vor Gaststätten. „Auch die Kontaktbeschränkungen des Landes gelten in Köln weiterhin“, erinnerte Reker. Zehn Personen maximal oder zwei Haushalte dürfen sich im öffentlichen Raum treffen. Das Ordnungsamt werde dies verstärkt kontrollieren. „Ich behalte mir vor, die Kontaktbeschränkungen zu verschärfen, wenn die Infektionszahlen weiter steigen“, sagte die OB.

Mehr als ein Drittel der Ansteckungen durch Sozialkontakte

Mehr als ein Drittel der Ansteckungen in der vergangenen Woche (9. bis 15. September) sind durch Sozialkontakte entstanden. Infektionsausbrüche gab es bei privaten Feiern und bei Feiern in Gaststätten. „Innenräume, die nicht gelüftet werden, stellen eine Gefahr dar“, sagte Professor Dr. Gerhard Wiesmüller, Leiter der Abteilung Infektions- und Umwelthygiene des Gesundheitsamtes. „Wir empfehlen, sich in Innenräumen nur mit der eigenen Familie zu treffen.“

Corona in Köln

282 814 Abstriche wurden seit dem 25. Februar in Kölner Laboren untersucht. Positiv waren 4492. Das entspricht 1,59 Prozent.

31,04 ist die aktuelle Inzidenzzahl für Köln. Sie zeigt die Neuansteckungen auf 100 000 Einwohner innerhalb der letzten sieben Tage an. Zuletzt war der Wert um den 9. April so hoch. Bei einem Wert von 35 wird über erste Maßnahmen beraten, ab 50 gibt es Einschränkungen.

1192 Kontaktpersonen wurden von den „Corona-Detektiven“ des Gesundheitsamts zwischen dem 9. und 15. September kontaktiert. Rund 1000 konnten nicht erreicht werden – immer wieder wurden in der Vergangenheit bewusst falsche oder unvollständige Angaben gemacht.

78 Prozent aller Infizierten im oben genannten Zeitraum sind jünger als 50 Jahre alt. Rund ein Drittel sind zwischen 20 und 30 Jahre alt.

Zuletzt hatten sich mehrere Menschen bei einer Feier in einem Burger-Restaurant in der Innenstadt infiziert. Ein schwieriger Fall, denn das Gesundheitsamt musste die Kontaktpersonen auch über die Stadtgrenzen hinaus kontaktieren. Wie viele Menschen sich dort genau angesteckt haben, wollte man auf Nachfrage nicht mitteilen. „Wir untersuchen den Fall noch“, so Wiesmüller. Man müsse vorsichtig mit Beschuldigungen sein. „Die Ansteckung mit dem Virus kann zum Beispiel auch schon vorher passiert sein.“

Ein Viertel der Infizierten sind Reiserückkehrer

Ein Viertel der aktuell Infizierten sind Reiserückkehrer. Die größte Gruppe reiste aus der Türkei ein, aber auch aus Griechenland oder den Niederlanden. „Wir stellen uns auch hier auf steigende Zahlen ein“, sagt Dr. Christian Miller, Leiter der Berufsfeuerwehr. Die Feuerwehr koordiniert weiterhin die Testzentren am Flughafen und am Hauptbahnhof. Reiserückkehrer aus Risiko- und Nicht-Risiko-Gebieten können dort einen Abstrich machen lassen. Letztere müssen ihren Test seit dieser Woche jedoch selbst bezahlen.

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Auch in den Kliniken könnte sich die Situation verschärfen: Die Zahl der stationären Corona-Patienten ist ebenfalls gestiegen. 52 Menschen werden aktuell in den Krankenhäusern versorgt, am Donnerstag waren es 35. Derzeit liegen 16 auf der Intensivstation.

Infektionslage in Pflegeheimen ist unter Kontrolle

„Gut unter Kontrolle“ sei indessen die Infektionslage in den Pflegeheimen. Auch innerhalb den Kölner Schulen gebe es keine großen Ausbrüche. Die Infizierten hätten sich außerhalb angesteckt und das Virus in die Einrichtungen gebracht. Stand gestern sind an 29 Kölner Schulen 35 Schüler positiv getestet worden.

Für die anstehenden Martinszüge wurde ein Hygienekonzept entwickelt: Die Kinder gehen mit ihrer Klasse oder Kitagruppe los, es darf pro Kind nur eine Begleitperson dabei sein. Ein Mund-Nase-Schutz ist verpflichtend. Auch für die Ausgabe der beliebten Weckmänner habe man eine coronakonforme Lösung gesunden.