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Corona-LockerungenKöln öffnet – langsame Rückkehr zur Normalität

Lesezeit 3 Minuten

Corona-Öffnungen in Köln: In der Florastraße gab es Nachholbedarf in Sachen Latte und Cappuccino.

Köln – Köln atmet durch. Ganz tief. Nach dunklen Monaten in mehrfacher Hinsicht nun im wahrsten Sinn Licht am Horizont. Endlich gutes Wetter und ein Stück weit Normalität im Alltag. Die Stadt ist gut gefüllt an diesem Montagnachmittag, gefühlt schon fast auf Normaltemperatur.

An der Außengastronomie vor dem Kaufhof an der Schildergasse schaut ein Mann derart andächtig auf den perlenden Gerstensaft vor ihm auf dem Tisch, dass sich seine Begleiterin vor Lachen kaum noch einkriegt.

Außengastro und Geschäfte in Köln geöffnet: ungläubiges Zögern bei Gästen

Vor den Geschäften immer wieder dieselben Szenen: Zögerliches Nähern der Eingangstür, warten ob jemand kommt um irgendwelche Testergebnisse zu sehen – und dann ganz schnell rein.

Corona-Lockerungen: Die Kölner City war am Wochenende gut besucht.

Aber es kommt niemand, zumindest bei den größeren Läden, die eine automatische Zählanlage am Eingang haben.

Denn noch ist der Zugang begrenzt, dürfen die Kunden nicht in unbegrenzter Zahl hinein. Und so bilden sich vor dem ein oder anderen Laden – speziell Textilketten und Sneaker-Stores – schnell auch Schlangen, die allerdings nie besonders lang sind.

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Wer keine automatische Zählanlage im Eingangsbereich hat, bittet ganz analog die potenzielle Kundschaft um etwas Geduld, soweit denn die Kapazitäten ausgeschöpft sind.

Fast alle Shops sind nun geöffnet, nur ganz wenige haben noch geschlossen. Die Maskenpflicht wird überwiegend beachtet, in den Geschäften selbst ohnehin. Reine Gewöhnungssache.

Corona-Lockerungen in Köln: erste Shoppingtouristen in der Dom-Stadt

Sogar die ersten Shopping-Touristen sind gekommen. „Die ganze Zeit habt ihr Großstädter mit eurem Ausflugsverkehr bei uns in der Eifel die Straßen verstopft. Jetzt sind wir dran“, meint Stefanie lachend, und ihre Freundin Hanna stimmt ihr zu: „Das war schon ein bisschen nervig.“

So ganz eigentlich sind die beiden jungen Frauen gerade mitten in einem Praktikum, aber da auch in der Eifel gerade nicht alles nach Punkt und Komma läuft, haben sie sich kurzerhand frei nehmen können. Köln sei zwar ganz schön teuer, finden sie, aber dafür gebe es viel Auswahl.

Die Testzentren in der City sind nicht gerade überlaufen, aber einigermaßen regelmäßig frequentiert. Da ist an Ecken, an denen fast ausschließlich Gastronomie angesiedelt ist, schon mehr los: Am Ebertplatz etwa, wo sich viele mittags vor der Eigelstein-Torburg ganz in der Nähe zum Essen niederlassen, hat sich eine kleine Schlange vor dem Testzentrum gebildet.

KVB

Die Nachtfahrten werden von der KVB wieder aufgenommen. In den Nächten von Freitag auf Samstag und von Samstag auf Sonntag sowie vor Feiertagen wird wieder nachts gefahren – erstmals in der Nacht auf Fronleichnam, 3. Juni.

Der Verkehrs-Betrieb will nach dem Start des Präsenzunterrichts zudem den Schülerverkehr genau beobachten und bei Bedarf nachsteuern.

FFP2-Masken müssen von den Fahrgästen weiterhin getragen werden. Soweit Kinder zwischen 6 und 13 Jahren aufgrund der Passform keine Atemschutzmaske tragen können, können sie ersatzweise eine medizinische Maske anziehen. Auch die Fahrausweisprüfer und das Service-Personal dürfen während der Arbeit eine medizinische Maske tragen. (EB)

Endlich wieder beim Italiener sitzen: „Dauert die Mittagspause eben länger“

Nicht für den kleinen Kaffee zwischendurch, sondern für einen kräftigen Burger mit Pommes oder den klassischen Mittagshappen beim Italiener. „Dauert die Mittagspause eben eine Viertelstunde länger“, meint ein hipper Mittvierziger mit einem Lächeln im Gesicht.

Überhaupt, es hat sich schlagartig etwas verändert in der Stadt. Mehr Lachen, mehr gute Laune. Auch wenn es natürlich immer noch notorische Maskenverweigerer gibt und das Stadtleben auch wieder die ersten negativen, sprich stressigen Momente aufweist.

So ganz kann niemand die letzten Monate einfach abschütteln, zu viel Nähe ist einfach noch nicht allen geheuer. Aber das verdrückte Slalomlaufen hat einer anderen, leichteren Gangart Platz gemacht. Und noch ist genug Raum vorhanden, um die geforderten Abstände auch einhalten zu können.