AboAbonnieren

ChronologieWas seit dem Ausbruch von Corona in Köln passiert ist

Lesezeit 4 Minuten
Neuer Inhalt

Eine Labormitarbeiterin bereitet Teströhrchen für einen PCR-Test vor.

  1. Am 28. Februar ist der erste Kölner Corona-Fall zwei Jahre her.
  2. Der Rückblick von Simon Westphal zeigt, was seitdem passiert ist – erhebt aber keinen Anspruch auf Vollständigkeit

28. Februar 2020

Eine Frau wird im St. Vinzenz-Hospital in Nippes positiv auf das Coronavirus getestet. Es ist der erste Kölner Fall. Fünf Tage später tagt der städtische Krisenstab erstmals. 20 Menschen sind infiziert. Oberbürgermeisterin Henriette Reker sagt: „Es werden noch weitere Fälle dazukommen.“

8. März 2020

Mario Barth tritt in der Lanxess-Arena auf. Dass es die letzte Veranstaltung für die viele Monate sein wird, ahnt da noch keiner. Am Wochenende gehen bei der Leitstelle der Kölner Polizei mehrere ungewöhnliche Anrufe ein. Der Grund: In Dellbrück ist den Supermärkten das Toilettenpapier ausgegangen.

11. März 2020

Das rheinische Derby zwischen dem 1. FC Köln und Borussia Mönchengladbach findet ohne Zuschauer statt. Es ist das erste Geisterspiel in der Geschichte der Fußball-Bundesliga.

16. März 2020

Die Schulen müssen dicht machen. Erst am 4. Mai öffnen sie wieder. Auch Kitas, Restaurants (bis 11. Mai), Clubs und Bars schließen, Gottesdienste fallen aus.

17. März 2020

Köln hat den ersten Corona-Todesfall. Die 85-Jährige war am Vortag mit einer Lungenentzündung in ein Krankenhaus eingeliefert worden. Sie hatte Medikamente eingenommen, die die Immunabwehr schwächen.

20. März 2020

Das Versammlungsverbot untersagt Treffen von mehr als zwei Menschen außerhalb der engeren Familie. "Jetzt ist nicht die Zeit, sich mit Freunden zu treffen. Wer das nicht begreift, gefährdet die Freiheit aller", mahnt Stadtdirektor Stephan Keller.

22. März 2020

Der erste Lockdown tritt in Kraft. Das zunächst zweiwöchige Kontaktverbot wird später bis Mai verlängert.

4. April 2020

Selbstgenähte Masken in allen Farben liegen im Trend. Wer seiner Familie oder Freunden etwas Gutes tun will oder durch den Lockdown schlichtweg nichts zu tun hat, näht mit Hilfe von Youtube-Tutorials Masken. Erst Ende des Monats gilt eine Maskenpflicht in Bus und Bahn und beim Einkaufen. Für Alex Lechleuthner, Chef des Rettungsdienstes der Berufsfeuerwehr, ist das Tragen der Masken ein „Zeichen der Solidarität“.

17. April 2020

Brings spielen ihr erstes Konzert im Porzer Autokino und sind damit Vorreiter für viele andere Veranstalter. "Eine Streicheleinheit für die kölsche Seele" nennt Oberbürgermeisterin Henriette Reker das. Das Stadtmuseum sucht nach Objekten, die in vielen Jahren an die Pandemie erinnern sollen. Etwa ein Aushang aus einem Supermarkt: „Bitte nur zwei Packungen Nudeln kaufen“.

15. Juni 2020

Die Stadtratssitzung findet im Gürzenich statt. Die OB bittet Ratspolitiker mit Erkältungssymptomen, die ausliegenden Stoffmasken zu tragen, "auch um andere bei Niesanfällen nicht zu verunsichern."

18. September 2020

Der Straßen- und Sitzungskarneval ist abgesagt. Festkomitee-Präsident Christoph Kuckelkorn bemüht seitdem immer wieder zwei Zitate, die sich bis heute durch die Pandemie ziehen. „Es darf kein Feiern um jeden Preis geben.“ Aber auch: „Den Karneval kann man nicht absagen.“

2. November 2020

Der Lockdown Light beginnt – angeordnet durch die Bundesregierung. Die Gastronomie muss bereits schließen (bis 31. Mai), auch Veranstaltungen sind wieder verboten. Für die Veranstaltungsbrache folgt eine lange Durststrecke.

16. Dezember 2020

Köln geht wie der Rest des Landes in den zweiten Lockdown. Der Einzelhandel schließt. Erlaubt sind nur noch Treffen mit maximal fünf Personen aus zwei Haushalten.

8. Februar 2021

Die 105-Jährige Elisabeth Steubesand ist die Erste, die im Impfzentrum in der Messe gegen Corona geimpft wird. Sie sagt: „Die Impfung ist eine gute Sache, und ich wünsche mir, dass möglichst viele Menschen dies machen lassen, um diese gefährliche Pandemie zu bekämpfen."

16. April 2021

Der Krisenstab beschließt für unbestimmte Zeit eine nächtliche Ausgangssperre zwischen 21 und 5 Uhr. Wer sich daran nicht hält, muss 250 Euro zahlen.

28. April 2021

Die ersten beiden Fälle der „indischen Variante“ des Virus – später Delta-Variante genannt – tauchen in Köln auf. Die Mutante wird das Infektionsgeschehen in den kommenden Monaten bestimmen. Mitte Juli ist es die am weitesten verbreitete Variante.

28. September 2021

Das Impfzentrum in der Messe schließt. Die Stadt setzt in Zukunft auf Impfungen bei Hausärzten, im Gesundheitsamt und durch mobile Impfaktionen.

24. Oktober 2021

Erstmals seit Februar 2020 dürfen 50 000 Zuschauer ins Rheinenergie-Stadion. Der FC gewinnt vor vollem Haus mit 4:1. Die Freude ist groß, genauso wie die Kritik. Karl Lauterbach sagt zum vollen Stadion: „Ich finde es hochproblematisch, was wir beim Fußball sehen.“

11. November

Wieder steht Köln in der Kritik. Die Bilder von der Sessionseröffnung sorgen außerhalb der Stadt für Kopfschütteln. Der Satiriker Jan Böhmermann schreibt auf Twitter: „Heute als ,Sexy Krankenschwester‘ auf der Zülpicher Straße, an Weihnachten als ,Sexy Intubierte‘ in der Uniklinik.“

23. November 2021

Die Impfstelle an der Lanxess-Arena öffnet. Zunächst nur für Impflinge, die mit dem Auto kommen, später auch für Fußgänger und Radfahrer. Erst ist der Andrang groß, genauso schnell sinkt die Nachfrage Ende des Jahres wieder.

8. Dezember 2021

Köln hat den ersten Omikron-Fall. Die neue Virusvariante ist innerhalb weniger Wochen vorherrschend.

21. Januar 2022

Das Gesundheitsamt stellt die Kontaktnachverfolgung ein. Nur Mitglieder vulnerabler Gruppen werden noch kontaktiert.