Fühlingen – Das Naherholungsgebiet um den Fühlinger See herum ist nicht nur bei Wassersportlern beliebt, auch Läufer und Radfahrer schätzen vor allem die langen, geraden Strecken entlang der Regattabahn. Dort, genauer gesagt im Bereich des Parkplatz 6, findet sich seit Neuestem eine weitere sportliche Attraktion: ein öffentlicher Bewegungs- und Fitness-Parcours, wie man ihn bereits aus Parks der innenstädtischen Viertel kennt, wie etwa dem Inneren Grüngürtel.
Anlage für Anwohner und Badegäste
Dieser wurde nun offiziell vom Leiter des Kölner Sportamts Gregor Timmer eingeweiht, im Beisein von Reinhard Zöllner, Bezirksbürgermeister von Chorweiler, und der ehemaligen Fußballnationalspielerin Sonja Fuss, die sich als Sportbotschafterin Kölns engagiert. Timmer dankte Zöllner ausdrücklich für die Unterstützung der Bezirksvertretung Chorweiler, die für den Bau der Anlage 75 000 Euro aus Mitteln des Stadtverschönerungsprogramms bereit gestellt hatte.
„Wir halten den Ort hier am Fühlinger See für ideal, denn so können nicht nur Fühlinger Bürger die Anlage nutzen, sondern etwa auch die Badegäste am See“, sagte Zöllner. Sonja Fuss hob den Nutzen solcher Anlagen für Freizeitsportler hervor, den sie aus eigener Erfahrung kenne. „Es macht das Joggen einfach viel abwechslungsreicher, wenn auf der Strecke eine solche Anlage liegt, die man zusätzlich nutzen kann“, sagte sie.
Unter anderem finden Freizeitsportler hier nun einen Rumpftrainer, einen Balancierbalken, eine Squat-Plattform, einen Inklusionsbarren und eine Calisthenics-Anlage. Die Auswahl und Gestaltung der Geräte sind das Ergebnis eines Bürgerbeteiligungsverfahrens, wie Timmer ausführte. „Gut 2000 Bürger haben sich daran beteiligt, die zwischen drei verschiedenen Ausbau-Varianten wählen konnten“, so Timmer.
Letztlich entschieden sich die Bürger für die Variante, die eine möglichst große Bandbreite von Nutzern ansprechen sollte. So können viele Geräte auch von Kindern genutzt werden, die Geräte für Balanceübungen sind vor allem für Senioren nützlich. Der Inklusionsbarren bietet derweil auch Rollstuhlfahrern eine Möglichkeit, ihre Arm-Muskeln zu trainieren. Und mit der Calisthenics-Anlage finden auch ambitionierte Sportler die für sie passende Herausforderung.
Was „Calisthenics“ eigentlich ist, erklärte vor Ort Martin Mennekes von der Deutschen Sporthochschule. „Das sind im Grunde Kraft- und Ausdauerübungen, bei denen mit dem eigenen Körpergewicht gearbeitet wird“, sagte Mennekes, der bereits selbst an Entwürfen für Calisthenics-Anlagen mitgearbeitet hat. Um die noch junge Sport-Disziplin hat sich inzwischen eine richtige Szene entwickelt, die sich an den öffentlich zugänglichen Anlagen treffe, so Mennekes. „Es ist aber für jeden zugänglich, jeder kann sich an das Gerüst herantrauen und es einfach mal ausprobieren“, betonte er.
Reinhard Zöllner konnte derweil bereits eine bevorstehende Erweiterung der Anlage ankündigen: „Auf eine Anregung des Sportamts hin, werden wir hier Masten für Slacklining installieren lassen“, so Zöllner. Auch diese sollen aus Mitteln des Stadtverschönerungsprogramms finanziert werden. Die jeweils zuständigen Ratsausschüsse hätten bereits grünes Licht gegeben, so Zöllner.