Ein betrunkener Mann ohne festen Wohnsitz griff in Köln Rettungssanitäter an. Immer wieder kommt es in Köln zu Übergriffe auf Einsatzkräfte von Feuerwehr und Polizei.
Sanitäter verletztKölner Feuerwehr erstellt Analyse über Angriffe auf Einsatzkräfte
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Ein Feuerwehrmann im Einsatz..
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Ein 41-jähriger Mann wurde am Mittwochnachmittag in Deutz festgenommen, nachdem er Rettungssanitäter angegriffen hatte. Gegen 15.45 Uhr wurden Einsatzkräfte zur Bahnhaltestelle „Drehbrücke“ gerufen, um einer bewusstlosen Person zu helfen. Als die Sanitäter den Mann zum Rettungswagen brachten, erwachte er und griff sie an. Er trat und schlug auf die Sanitäter (24, 27, 44) ein. Die Einsatzkräfte wurden leicht verletzt. Nähere Angaben dazu machten Polizei und Feuerwehr nicht. Aus Gründen des Patientenschutzes könnten keine weiteren Angaben gemacht werden, sagte ein Feuerwehrsprecher.
Die alarmierte Polizei nahm den aggressiven und stark alkoholisierten Mann fest und brachte ihn ins Polizeigewahrsam. Ein Arzt entnahm ihm dort eine Blutprobe. Der Mann, ein Kasache ohne festen Wohnsitz in Deutschland, soll noch am selben Tag einem Haftrichter vorgeführt werden.
Köln: Immer wieder Angriffe auf Einsatzkräfte
Immer wieder kommt es in Köln zu Übergriffe auf Einsatzkräfte von Feuerwehr und Polizei. Um genaue Daten und Fakten über Angriffe auf Feuerwehrpersonal zu erlangen, hat die Behörde ein internes Meldeverfahren ins Leben gerufen. Seit dem Jahr 2023 müssen Einsatzkräfte der Feuerwehr die Übergriffe melden, teilte der Sprecher weiter mit. Die Feuerwehr will mit einer großen Analyse herausfinden, in welchen Stadtteilen die meisten Übergriffe stattfinden, ob mehr Frauen oder Männer angegriffen werden und ob es Angriffe mit Gegenständen gibt oder es vermehrt zu verbalen Angriffen kommt. Auch Bestandteil der Analyse soll sein, ob Mitarbeiter der Feuerwehr angegriffen werden, wenn sie privat in der Uniform beispielsweise auf dem Weg zu Arbeit oder gerade auf dem Heimweg sind. Erst am Anfang des Jahres 2025 habe es ein Feuerwehr-Symposium mit Führungskräften gegeben, auf der Agenda Übergriffe auf Einsatzkräfte stand. Wann die Feuerwehr ihre Ergebnisse vorlegt, ist noch nicht geklärt.
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Zuletzt wurden in der Silvesternacht in Bocklemünd Feuerwehrkräfte, aber auch Polizisten angegriffen. Sie wurden mit Feuerwerkskörpern beschossen. Zu dem Vorfall äußerte sich jüngst Polizeipräsident Joachim Hermanns: „Seit einigen Jahren gibt es eine Klientel mit zunehmendem Aggressionspotenzial. Wir haben deshalb wiederkehrend auch verletzte Polizisten. Rational ist das für mich nicht mehr zu erklären. Da hört der Spaß für mich auf. Wir gehen mit aller Konsequenz dagegen vor. Wir identifizieren die Täter und führen sie der Strafverfolgung zu“.
Insgesamt sind 2054 Frauen und Männer der Kölner Polizei im Jahr 2023 Opfer von Körperverletzungen, Angriffen, Bedrohungen oder Nötigungen geworden. Bei den Angriffen gehe es überwiegend um Widerstandshandlungen, die rund 85 Prozent der Übergriffe ausmachen. Die Zahlen für das Jahr 2024 liegen noch nicht vor. In der Kriminalitätsstatistik, die im März/April von der Kölner Polizei vorgelegt werden soll, werden neue Zahlen erwartet.