Der von den Veranstaltern lange ersehnte Aufstieg des Radklassikers „Rund um Köln“ könnte bereits im Frühsommer Wirklichkeit werden.
Bald Protour?„Rund um Köln“ vor dem Aufstieg – Ärger mit dem WDR

Die Strecke ist dieses Jahr deutlich verändert, um die große Nachfrage bei den Hobbyrennen berücksichtigen zu können.
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Schon seit mehreren Jahren träumt Organisationschef Markus Frisch von einem attraktiveren Status des ältesten deutschen Radrennens, denn derzeit stuft der Radsportweltverband UCI Köln als drittklassiges Worldtour-Rennen ein. Den Renntermin für das Jahr 2026 halten die Kölner Veranstalter deshalb noch bewusst offen. „Sollte der Aufstieg gelingen, werden wir uns den Rad-Kalender nochmal ganz genau ansehen, um nicht mit anderen großen Rennen zu kollidieren“, kündigt Frisch an. Um dem „Giro d' Italia“ und der „Tour des Suisse“ aus dem Weg zu gehen, sei eine Verlegung auf Ende Mai oder Anfang Juni sinnvoll.
Ausdauersport boomt, egal ob Marathon, Triathlon oder Radrennen. Für das Radrennen am 18. Mai haben die Organisatoren der Kölner Ausdauersport GmbH einen Teilnahmerekord vermeldet – neben den Profiteams Der Aufstieg des Radklassikers „Rund um Köln“ zum Protour-Rennen könnte im Frühsommer werden rund 8000 Hobbyfahrerinnen und Hobbyfahrer über kürzere Distanzen von 30, 60 oder 120 Kilometer starten. Alle tartplätze sind vergeben.

Rund um Köln 2024: Gedränge bei der Zielankunft im Rheinauhafen.
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Auch der Einzelhandel hat den radsport-Trend bemerkt, die Radsport-Messe im Rheinauhafen wird sich dieses Jahr deutlich vergrößern. „Die Zahl der Aussteller hat um 50 Prozent zugelegt, insgesamt werden 30 Firmen ihre Waren präsentieren“, sagt Jan Broniecki, Sprecher des Radrennens. Nun sollen sich die Messestände unter den Krankhäusern hindurch Richtung „Deutsches Sport und Olympiamuseum“ erstrecken.
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Mehr Verankerung von „Rund um Köln“ in der Stadt erhofft
Als Organisator Artur Tabat sein Herzensprojekt „Rund um Köln“ im Jahr 2019 der Kölner Ausdauersport GmbH anvertraute, radelten noch rund 3000 Teilnehmende bei den Hobbyrennen mit, der Veranstaltungsetat lag bei rund 300.000 Euro. Nach zwei Rennabsagen während der Corona-Pandemie ist das Rennen deutlich gewachsen, der Etat liegt nun nach Angaben des Veranstalters bei 950.000 Euro. „In den ersten Jahren haben wir viel in das Rennen investiert, das hat sich gelohnt. Jetzt freuen wir uns über ein ausgeglichenes Ergebnis“, sagt Frisch.
Auf dem Wunschzettel der Organisatoren steht neben dem Protour-Status auch eine deutlich spürbarere Verankerung des Radrennens in Köln. „Die Wahrnehmung innerhalb der Stadt ist noch nicht so, wie ich mir das wünsche“, gesteht Frisch. Um die Aufmerksamkeit zu steigern, möchte er die Strecke am liebsten durch die Innenstadt führen. Die Planungen gibt es bereits: Über die Severinsbrücke kommt das Fahrerfeld in die Stadt und rollt über Rothgerberbach zum Barbarossaplatz. Dort geht es rechts auf die Ringe, am Rudolfplatz biegt das Feld rechts zur Hahnentorburg ab und fährt über Hahnenstraße und Cäcilienstraße zur Rheinuferstraße, wo sich das Ziel befindet. Wegen der Absperrmaßnahmen kämen dann Zusatzkosten bis zu 40.000 Euro auf den Veranstalter zu.
Die Teilnahme von 8000 Hobbyfahrern ist dieses Jahr durch eine Streckenänderung möglich gemacht worden. Über die Severinsbrücke wird das Feld das Rechtsrheinische erreichen, in Rath-Heumar trennen sich dann die Strecken der „Velo 60“ und der „Velo 120“-Distanz. Erstmals starten beide Rennen gleichzeitig, so dass die Teilnehmenden später zeitversetzt das Ziel am Rheinauhafen erreichen werden. „Voriges Jahr gab es beispielsweise am Schlossberg in Bensberg kurze Staus, auch im Ziel war es recht eng, darauf mussten wir reagieren. Wir hoffen, dass die Zielankunft nun deutlich entspannter abläuft“, meint Frisch.