In der Stadt ist der Karneval ausgebrochen, auch in der Arena. Wegen der Handball-EM erlebt die Lachende Arena einen Frühstart. Mit großem Feuerwerk.
Auftakt in den Karneval auch in der Lanxess-ArenaKölns größte Sitzung ist jetzt noch größer
Weihnachtsbaum weg, Karnevalskostüm raus: 13 000 Jecke strömen am Samstagabend in die Lanxess-Arena, um den Auftakt des Kölner Karnevals zu feiern. Ob Joker oder Rentier, Ahoj-Brause oder Matrose, bunt, mit Kölsch und guter Laune ausgestattet, verteilen sich die Karnevalisten in der „Lachenden Kölnarena“. Eine Besonderheit dieses Jahr: Zum ersten Mal öffnet der Veranstalter den Oberrang für sieben der Sitzungen.
Kurz nach 18 Uhr geht das Licht aus: Feuerballen und Feuerwerke schnellen in die Luft. Tanzcorps des Kölner Karnevals marschieren ein, dicht hinter ihnen die Prinzen-Garde und das frisch proklamierte Dreigestirn: Prinz Sascha I., Jungfrau Frieda und Bauer Werner. Der Moderator Ken Reise begrüßt das Publikum, das in großen Jubel ausbricht. Von ihrem Platz am Geländer, nahe ihrem Sitzplatz in der ersten Reihe, steht Marita Simonis (68) und sieht fokussiert auf die Bühne.
Alle Größen des Karnevals sind dabei
„Ich gehe nur an Karneval raus“, sagt die Euskirchenerin gut gelaunt. In ihrem rot-weißen Kostüm – einer roten Weste mit Kölner Wappen auf dem Rücken und rot-weiß gestreiften Langarm-Shirt – wippt sie im Takt der Musik des Orchesters mit den Füßen. „Sie können die Lachende Arena nicht erklären: Man muss sie erlebt haben“, sagt Simonis.
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Seit 25 Jahren findet die Veranstaltung nun schon in Deutz statt. Wegen der Handball-EM vom 18. bis 28. Januar erlebt die Lachende Arena einen Frühstart. „Es ist eine totale Umstellung von Weihnachten auf Karneval: Wir hatten noch den Tannenbaum stehen, haben ihn gerade abgeschmückt und jetzt geht es schon mit Karneval los“, sagt Benno Tietz (58). Er ist als Joker verkleidet mit seiner Frau Regina (59) – im Kostüm eines Rentiers – in die Arena gekommen. Im Vorfeld haben sie sich die neuesten kölschen Hits auf der CD „Karneval der Stars“ angehört, um textsicher in die Session zu starten. Gute Vorbereitung ist alles.
Nur zwölf Termine wegen Handball-EM
Musikalisch legen Paveier und Eldorado schon früh vor, als Dä Blötschkopp, Marc Metzger, in seinem gelb-schwarz karierter Anzug und schwarzer Kappe auf die Bühne kommt. „Das ist der schönste Saal, den ich seit Jahren erlebt habe“, sagt er mit leicht kölschem Akzent ins Mikrofon. Das Publikum bricht in Beifall aus. Und Metzger legt ernst nach: „Wenn ich in den nächsten Minuten etwas sage, womit jemand im Saal ein Problem hat, fragt er sich bitte, ob das Problem nicht bei ihm liegt.“
Nur zwölf Termine – inklusive Unterbrechung wegen der Handball-EM – gibt es dieses Jahr. Dafür hat der Veranstalter aber den Oberrang geöffnet. „Tolle Aussicht und Stimmung“, sagt Michael Janz (29) begeistert. Gemeinsam mit seinen Freunden sitzt er auf dem Oberrang. Martina Tombers (57) sitzt auch auf dem Oberrang: „Der Klang könnte besser sein hier oben“, sagt sie. Das Echo der Mitsingenden ist aber auch in den Oberrängen am lautesten, als die Höhner auf die Bühne kommen: „Da simmer dabei! Dat es prima! Viva Colonia!“, echot es durch die Halle. Der Karneval ist angekommen in der Arena.