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PCR-Test-AlternativeKölner entwickeln an der Uniklinik eine neue Schnelltest-Methode

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Detechgene_Gruppenbild

Die Detechgene-Gründer aus Köln: (v.l.) Dr. Robin Bayer, Dr. Reza Esmaillie, Sebastian Bargfrede und Janine Krauss.

Köln – Pink heißt negativ, gelb ist positiv – mit diesen Farben zeigt der innovative Schnelltest von Detechgene an, ob jemand mit Covid-19 infiziert ist. Das Team des jungen Start-up, gegründet im Nephrologischen (Nierenheilkunde) Forschungslabor der Uniklinik Köln, entwickelt seit einem halben Jahr diesen Schnelltest, der das Coronavirus zuverlässig vor Ort nachweist. Ihr Ziel: Der Detechgene-Test soll eine sensitivere Alternative zum Antigen-Test und eine schnellere und weniger aufwändige Alternative zum PCR-Test werden.

Erste Prototypen kommen aus dem 3D-Drucker

Die Gründer heißen Dr. Reza Esmaillie, Dr. Robin Bayer, Sebastian Bargfrede und Janine Krauss. Dabei hat erst die Pandemie die jungen Absolventen zusammengebracht. Der Biologe des Teams, der 33-jährige Dr. Reza Esmaillie, forschte zuvor an dem nur einen Millimeter großen Fadenwurm Caenorhabditis elegans: „Meinen Forschungsschwerpunkt habe ich für die Weiterentwicklung von weiteren Tests angepasst “, sagt der Wissenschaftler. Die Forscher widmen sogar ihre Freizeit der Entwicklung der Schnelltests.

„Die Testmethode selbst ist nicht neu“, betont der Kölner Forscher, „aber in Kombination mit der Detechgene-Kartusche bietet diese völlig neue Möglichkeiten.“ Die Kölner entwickelten die Kartusche zusammen mit Entwicklungsingenieur Dr. Robin Bayer, die etwa die Größe eines Antigen-Tests hat. Der Abstrich erfolgt genauso wie bei einem Antigen- oder PCR-Test im Rachen oder in der Nase.

Test soll auch weitere Erkrankungen anzeigen können

„Zukünftig können wir uns vorstellen, dass der Lolli-Tests, der vom Institut für Virologie der Uniklinik Köln etabliert wurde, ebenfalls als Abstrich-Methode dienen könnte.“ Anders als der Antigen-Test, der weniger sensitiv ist, verspricht der Detechgene-Test ein genauso zuverlässiges Ergebnis wie ein PCR-Test. Der PCR-Test, aktuell der Goldstandard, wie Dr. Esmaillie sagt, benötige zur Durchführung ein Labor und teure Maschinen.

Das Einsenden und Auswerten der Proben in einem Labor sei sehr zeitintensiv. „Darüber hinaus entwickeln wir den Detechgene-Test so weiter, dass er auch andere Erkrankungen detektieren kann“, sagt Dr. Esmaillie. Der Test kann so angepasst werden, dass nicht nur Viren, sondern auch Bakterien und Pilze, nachgewiesen werden können. Zum Einsatz könnte er vor allem in Arztpraxen oder Kliniken kommen – ohne, dass ein Labor oder spezielle Geräte wie beim PCR-Test benötigt werden.

Erste Prototypen schon funktionstüchtig

„Das hohe Aufkommen von Covid-19-Infektionen in Verbindung mit schweren Erkrankungsverläufen führte dazu, dass wir eine Lösung suchten, um die Situation vor Ort zu verbessern“, erklärt Dr. Esmaillie die Motivation der Gruppe. Beim „Start-up your idea“-Wettbewerb des Gateway Exzellenz Start-up Centers der Universität zu Köln gewannen sie damit Anfang des Jahres den ersten Preis. Unterstützung bekommen die Forscher von der Uniklinik Köln und dem Exzellenzcluster CECAD der Universität.

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Mit dem 3D-Drucker sind inzwischen Prototypen der Kartuschen entstanden. „Wir haben bereits erste funktionstüchtige Prototypen“, sagt Dr. Reza Esmaillie. „Aber wir brauchen auf jeden Fall noch Entwicklungszeit.“ Das Ziel sei es, einen einfach zu bedienenden Test anzubieten, der günstig, sensitiv, schnell und vor Ort durchführbar ist. Auf den Markt kommen werde er frühestens Ende des kommenden Jahres, und angestrebt ist es, ihn zu einem Preis anzubieten, der deutlich unter dem eines PCR-Tests liegt.

Welche Testmethoden gibt es?

PCR-Tests vervielfältigen RNA/DNA. Dadurch kann in einer Probe das Virus SARS-CoV-2 nachgewiesen werden. PCR-Tests sind derzeit der Goldstandard zum Nachweis einer Infektion. Zuvor muss die entnommene Probe gereinigt und pipettiert werden, möglich ist das nur im Labor. Zwei bis drei Stunden dauert der Prozess.

Antigentests, so genannte Schnelltests, weisen das Virus nicht mit Hilfe von Erbgut nach, sondern mit Proteinen. Sie liefern innerhalb von 15 Minuten ein Ergebnis. Sie sind jedoch weniger sensitiv. Teilweise können Ergebnisse falsch-negativ oder falsch-positiv sein.

Detechgene-Test (Foto): Bei dieser Methode wird wie beim PCR-Test RNA/DNA vervielfältigt. Die Probe wird in die Kartusche überführt und dann 30 Minuten konstant bei 65 Grad erhitzt. Färbt sich die Probe gelb, ist der Test positiv. Bleibt er pink, ist er negativ. (hes)