AboAbonnieren

Ärger um Salsa am MuseumKölner Tänzer sehen keinen Anhalt für „Lärmdrama“

Lesezeit 2 Minuten
Menschenmenge, die einem tanzenden Paar zuschaut.

Salsa Workshop am Aachener Weiher in Köln.

Offenbar ist der Salsa-Tanz am Museum für Ostasiatische Kunst in Köln vor allem einem Anwohnenden ein Dorn im Auge.

Rechtsanwalt Christoph Ebert tanzt nicht nur gerne Salsa, er geht Dingen auch auf den Grund. Deshalb wollte er vom Ordnungsamt der Stadt Köln wissen, was genau es mit mutmaßlichen Beschwerden gegen die Salsa-Workshops am Museum für Ostasiatische Kunst auf sich hat. Wie berichtet, hat nicht nur die Museumsleitung Einspruch gegen die Tänzer auf dem Gelände erhoben, es war auch die Rede von Anwohnern, die sich wegen Lärmbelästigung beschwert hätten.

Am vergangenen Freitag erhielt Anwalt Ebert eine Auswertung der Beschwerden vom Ordnungsamt. „Das Thema Lärm hält sich danach sehr in Grenzen: Es gab an vier Tagen im Kalenderjahr 2024 fünf telefonische Beschwerden“, teilt Ebert mit. Vier der Beschwerden seien von ein und derselben Person gekommen, eine weitere Beschwerde am gleichen Tag von einer weiteren Person. „Eine Beschwerde betraf eine Uhrzeit nach 22 Uhr, die anderen vier Beschwerden datieren vor der Ruhezeit, also vor 22 Uhr“, teilt Ebert weiter mit.

Einige Anschuldigungen „unter der Gürtellinie“

„Da ein Lärmdrama draus zu machen“, halte er für nicht nachvollziehbar. Das Lärmthema werde „also aufgebauscht“, schlussfolgert Ebert. Andere Informationen, die er vom Ordnungsamt erhalten habe, gehen für sein Empfinden unter die Gürtellinie. So gebe es - „vornehmlich vom gleichen Beschwerdeführer“ - Anschreiben an die Stadt, in denen haltlose Behauptungen aufgeführt würden.

Den Teilnehmenden an den Salsa-Workshops werde der Konsum von Drogen und Alkohol sowie eine Vermüllung des Geländes unterstellt. „Jeder, der einmal vor Ort war, weiß, dass es solche Probleme nicht gibt und auch das Ordnungsamt hat ausdrücklich betont, dass es bislang keinerlei Müllproblem gegeben hat, trotz der nicht geringen Zahl an Teilnehmern“, sagt Ebert.

Wie berichtet, trifft sich die bunt gemischte die Kölner Salsa-Szene seit Jahren sowohl im Rheinauhafen als auch am Museum für Ostasiatische Kunst am Aachener Weiher zu ehrenamtlich veranstalteten Workshops. Das Museum möchte die Veranstaltung unter Hinweis auf die Würde des Ortes als „Gesamtkunstwerk“ verbieten. Ein Großteil der Kölner Politik hat sich indes für den Erhalt der Workshops ausgesprochen.

„Noch wird am Museum getanzt“, sagte Ebert der Rundschau. Dabei sei die Zahl der Teilnehmenden wegen des öffentlichen Ärgers etwas zurückgegangen. In der Regel sind Donnerstag und Freitag Treffen am Aachener Weiher. Für den kommenden Freitag haben sich laut Ebert zwei Film- und Fernsehteams zur Berichterstattung angekündigt.