14 Verkehrskadetten halfen dabei, am Wochenende den Advents-Verkehr zu regeln. Die Stadt zieht eine positive Bilanz.
Adventsverkehr in KölnVerkehrskadetten verhindern größeres Chaos

Verkehrskadetten im Einsatz an der Rheinufer Straße.
Copyright: Nabil Hanano
Den dringenden Appell seitens der Stadt, im Advent nur mit den öffentlichen Verkehrsmitteln in die City anzureisen, beherzigten längst nicht alle. Trotz ausreichend vorhandener Park-and-Ride-Parkplätze sowie empfohlener Ausweichparkhäuser außerhalb, steuerten viele Autofahrerinnen und Autofahrer am Wochenende doch wieder die Parkhäuser in der Innenstadt an - und blieben, wie zu erwarten war, stecken.
Das absolute Chaos wie in der Vorwoche blieb an diesem Wochenende allerdings aus. Das mag am regnerischen Wetter gelegen haben, und der weniger frequentierten Innenstadt, aber nicht zuletzt auch am erneuten Einsatz von Verkehrskadetten. Die von der Stadt eingesetzten Ehrenamtler regelten den Zufluss unabhängig von Ampelschaltungen, hielten Kreuzungen frei und verhinderten die Zufahrt in bereits gefüllte Garagen. „Wir waren am zweiten Adventswochenende mit 14 Verkehrskadetten im Einsatz“, berichtet der Leiter der Kölner Kadetten, Lennart Maaß. Unterstützung kam dabei auch aus Solingen - in orangenen Uniformen. „Am kommenden Wochenende haben wir Hilfe aus Bielefeld“, berichtet Maaß.
Trankgasse: Verkehrslotsen im Einsatz
Vor allem an der Einfahrt zur Trankgasse am Musical Dome leisteten die Verkehrslotsen besondere Hilfe: Nur so viele Autos wurden eingelassen, wie auch in den Tunnel passten. So konnten die Kreuzungsbereiche freigehalten werden. „Es gibt viele Ortsfremde“, berichtet Maaß: Holländer, Belgier und Kennzeichen aus dem Umland. Viele hätten sich vorher nicht informiert und nichts von Shuttle-Bussen oder anderen Park-and-Ride-Angeboten gewusst. „Insgesamt war es aber erstaunlich ruhig und wesentlich entspannter als am Wochenende zuvor“, so Maaß.
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Verkehrskadetten sind normalerweise ehrenamtlich auf Großveranstaltungen tätig und sorgen dort für einen störungsfreien sowie effizienten Verkehrsablauf. Die Jugendlichen und junge Erwachsene, die diese Aufgabe übernehmen, sind zwischen 14 und 22 Jahren alt. Drei Monate lang dauert die Ausbildung, zu der unter anderem auch Funkersprache und deeskalative Kommunikation gehört. Der Abschluss erfolgt durch eine Prüfung. In neongelber Uniform unterstützen sie die Polizei, die Stadt, Vereine oder private Veranstalter. Als Dankeschön für die Einsatzleistungen unternehmen Verkehrskadetten verschiedene Freizeitveranstaltungen, die für die Jugendlichen kostenfrei sind. Aktuell werden wieder Kadetten gesucht, so Maaß.
Verkehr in Köln: Stillstand am Heumarkt
Da, wo keine Kadetten im Einsatz waren, etwa im Bereich der Heumarkt-Garage, zeigte sich am Samstag das vom ersten Adventswochenende bekannte Bild: teilweise absoluter Verkehrsstillstand. Autos blockierten Kreuzungen, Radwege und Fußgängerstreifen, es gab Hupkonzerte und genervte Fahrer. Anders sah das die Stadt: Sie zog eine positive Bilanz für die vergangenen zwei Wochenenden. Das Weihnachtsverkehrskonzept der Stadt sei aufgegangen. Das Ziel, die Altstadt möglichst staufrei zu halten, sei Dank der Einsatzkräfte größtenteils gelungen. Das es voll war, hatte man dort aber natürlich auch mitbekommen.
„Erwartungsgemäß kam es bereits an den zwei Adventswochenenden zu einem sehr hohen Verkehrsaufkommen in der Innenstadt. Insgesamt blieb die Situation auf den Straßen jedoch kontrollierbar“, sagt Patric Stieler, Leiter des Amtes für Verkehrsmanagement der Stadt Köln. „Stellenweise mussten wir in den Verkehr eingreifen und beispielsweise die Benutzung einzelner Straßen für Kraftfahrzeuge zeitweise beschränken.“ Dazu gehörte auch die Sperrung der Zufahrt zum Tunnel der Trankgasse am Dom. Die Parkhäuser der Innenstadt seien an den beiden Adventssamstagen bereits zwischen 11 und 12 Uhr ausgelastet gewesen, teilt die Stadt mit. Neben Verkehrskadettinnen und -kadetten seien auch private Sicherheitsdienste und die Kölner Gesellschaft für Arbeits- und Berufsförderung (KGAB) unterstützend tätig gewesen.
Halbzeitbilanz zum Weihnachtsverkehr
150 Touristenbusse wurden am vergangenen Samstag registriert. Die Insassen der Busse werden vom Messe-Parkplatz P22 in Deutz mehrmals täglich mit kostenlosem Shuttlebus-Service der KVB zur Haltestelle Heumarkt und zurück gebracht.
7500 Besucherinnen und Besucher nutzen den Shuttlebus der KVB vom Messeparkplatz in Deutz.
880 Parktickets wurden am vergangenen Samstag gezogen, um im gesamten Stadtgebiet Busse, Stadt- und S-Bahnen zu nutzen. Möglich ist das für diejenigen, die an den Adventssamstagen das Parkhaus an der Lanxess-Arena oder die Tiefgarage am Kaiser-Wilhelm-Ring nutzen.