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Volle Kölner InnenstadtWas die Menschen am ersten Adventswochenende in die Stadt lockte

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Weihnachten, Shopping, erster Advent, Schildergasse, Weihnachtsmarkt, Neumarkt

Weihnachten, Shopping, erster Advent, Schildergasse, Weihnachtsmarkt, Neumarkt

Bei traumhafter Kulisse war der Andrang in der Kölner City am Wochenende groß.

„Hier ist ja die Hölle los“, sagt ein Passant. „Heinzels Wintermärchen“, der flächenmäßig größte Weihnachtsmarkt Kölns war bereits am Samstagvormittag gut besucht. In den eng gepackten Gassen herrschte ausgelassene Stimmung, in vielen Händen dampften Glühweinbecher oder Bratwürste.Vor dem Einlass zur Schlittschuhbahn bildete sich eine lange Schlange, die Händler an den Essens - und Geschenkeständen konnten sich über viele Gäste freuen. Bei klirrender Kälte, Sonnenschein und blauem Himmel strömten am Wochenende tausende Menschen in die City.

Viele Menschen nutzten die Straßenbahnen, um zu den Adventsmärkten zu gelangen. So waren am Samstagvormittag nicht nur die FC-Fans, sondern auch Adventsbummler in den Bahnen in der Überzahl. Autofahrer brauchten an diesem Tag gute Nerven. Wie im letzten Jahr wird die Deutzer Brücke stadteinwärts an Adventssamstagen für Autofahrer gesperrt, lediglich Taxis, Linienbusse und Einsatzwagen dürfen passieren. Damit sollte Platz geschaffen werden für die Shuttle-Busse, die Besucher vom Messeparkplatz P22 in die City brachten. Am frühen Abend kam es zu langen Staus in der Innenstadt, auf der Rheinuferstraße staute sich der Verkehr Richtung Zoobrücke.

Volle Parkhäuser und Bahnen

In der Innenstadt konnten sich Autofahrer über das Parkleitsystem über freie Parkplätze informieren, die Parkhäuser waren jedoch bereits am Vormittag voll. Die Stadt hatte zahlreiche Verkehrskadetten eingesetzt, um für Ordnung zu sorgen. Neben den Shuttlebussen fuhr zudem eine gelb-grüne Bimmelbahn die Weihnachtsmärkte am Neumarkt, Heumarkt, Dom und Rheinauhafen ab. Das Rundfahrt-Angebot für 15 Euro nahmen viele Besucher wahr, die Wagons waren bis auf den letzten Platz gefüllt.

„Wir sind extra mit der Bahn angereist“, erzählen Sybille Schillings und Matthias Thelen aus dem Kreis Düren. Die beiden unternehmen mit einer weiteren Freundin ihre alljährliche Tour über die Kölner Weihnachtsmärkte. Der große Andrang auf „Heinzels Wintermärchen“ am Heumarkt stört Schillings nicht: „Heutzutage ist doch jeder Weihnachtsmarkt voll“, sagt sie. „Trotzdem herrscht überall hier weihnachtliche Stimmung.“ Zwar hätte man für einen Weihnachtsmarktbesuch aus Düren auch nach Aachen fahren können, die Entscheidung fiel jedoch leicht: „Die Märkte hier sind größer und haben mehr zu bieten.”

Viele Touristen unterwegs

In den Gassen der Weihnachtsmärkte hört man viele Menschen französisch und flämisch sprechen. Doch nicht nur Touristen aus den Nachbarländern sind für die Adventszeit nach Köln gekommen. „Wir sind gestern angereist und fliegen erst am Montag wieder“, erzählen Graham und Jeane. Das Paar kommt aus Schottland und ist erstmals in Köln. „Bei uns gibt es in den Großstädten auch Weihnachtsmärkte, die sind aber viel kleiner und nicht so schön“, sagt Graham. „Der Glühwein und das Bier schmecken in Deutschland auch viel besser“, erzählen sie lachend.

Auch auf dem Weihnachtsmarkt am Dom herrscht großes Getümmel. „Das Wetter macht viel aus, die Menschen haben direkt gute Laune“, sagt Michelle Noël. Die Händlerin verkauft „Domspekulatius“ und verteilt an Passanten kleine Stücke zum Probieren. Zwischen 5,90 Euro und 33 Euro kostet das adventliche Gebäck, das in einer Kölner Manufaktur gebacken wird. Je nach Vorliebe können hungrige Gäste aus Butter-, Mandel- und Gewürzspekulatius wählen. Neben verschiedenen Motiven des Doms sind auch die „Heinzelmännchen“ auf dem Gebäck zu sehen. „Domspekulatius“ ist auf zwei Weihnachtsmärkten vertreten, sagt Noël. „Bis jetzt sind wir sehr zufrieden“, sagt sie und lächelt.

Dubai-Schokolade lockt

„Wir sind mit einer Gruppe von 30 Leuten im Reisebus angereist“, erzählt Andrea aus Bottrop. Mit bis zu 200 Bussen kalkulierte die Stadt für das Wochenende. Mit ihrer Gruppe will Andrea die Weihnachtsmärkte erkunden. Den Markt am Dom wollten sie eigentlich auslassen, aber eine „Spezialität“ hatte sie ihren Kindern versprochen: „Wir sind extra für die Dubai-Schokolade auf diesem Markt“, sagt sie lachend. „Er ist durch die vielen Läden interessant, aber viel zu voll.“

Das Getümmel auf den Weihnachtsmärkten zieht nicht nur Touristen und Geschenkekäufer in die Stadt, sondern auch Trickbetrüger und Taschendiebe. Mit zusätzlichen zivilen und uniformierten Fußstreifen sowie mobilen Wachen will die Polizei für Sicherheit sorgen. Auch Kräfte des Ordnungsamtes waren allgegenwärtig und mischten sich auf jedem der Adventsmärkte unter das Publikum.

Handel zufrieden

Zufrieden äußert sich der Handelsverband NRW Aachen-Düren-Köln zum ersten Adventswochenende, das mit dem „Black Friday“ startete. „Der erste Adventssamstag war das Highlight des Monats“, sagte ein Kölner Händler. Viele kauften Deko-Artikel sowie kleine Nikolausgeschenke. Dabei standen Parfümerieartikel an vorderster Stelle. Der Modehandel konnte sich an diesem Wochenende ebenfalls nicht beklagen", teilt der Verband mit. Gut gefüllt war die Innenstadt am ersten verkaufsoffenen Sonntag. Am Bierbrunnen spielte eine Combo Weihnachtslieder. Viele Familien sind unterwegs und kombinieren Sonntagsausflug, Nach-Weihnachtsgeschenken-Schauen und Shopping.