Eine Vielzahl an Künstlern nimmt an der neuen Ausstellung „Ins Blaue hinein – und aus dem Bild heraus“ in Gemünd teil.
Neue AusstellungIm Kunstforum Eifel in Gemünd dreht sich alles um eine Farbe
Einmal Blau und zurück – das ist, kurz gefasst, das Thema der neuen Ausstellung im Kunstforum Eifel in Gemünd, die am Sonntag, 6. Oktober, 15 Uhr, eröffnet wird. Mit einer Vielzahl an Künstlern und unterschiedlichen Ansätzen laden die Organisatoren um Kuratorin Eva-Maria Hermanns zur Ausstellung „Ins Blaue hinein – und aus dem Bild heraus“ ein.
Noch ist einiges zu tun, als Hermanns zur Vorbesichtigung einlädt. Die Bilder hängen, doch Schilder oder Hinweise auf die Urheber der Werke fehlen noch. Auch zeigen sich manche der Skulpturen noch in der schützenden Noppenfolie.
Das visuelle Wohlgefühl wird im Kunstforum immer wieder gebrochen
Blau dominiert an den Wänden und auf den Gängen des Kunstforums, kein Wunder bei der Ausschreibung. Doch immer wieder stechen farbliche Kontraste ins Auge und brechen das visuelle Wohlgefühl. Denn der zweite Teil des Konzeptes führt zu Gegensätzen. „Aus dem Bild heraus“, so beschreibt es der Titel und meint die Arbeiten, die sich aus der Leinwand heraus die Tiefe des Raumes erobern und mit dem vermeintlichen Gegensatz zwischen Zwei- und Dreidimensionalität spielen. Etwa die zarten Papierschlangen von Irmgard Potthoff, die unter der Beleuchtung Schatten auf die Rückwand malen.
Alles zum Thema Eifel
- „Enorme Innovationskraft“ Eifel Awards 2024 wurden in der Bitburger Stadthalle verliehen
- Nürburgring-Langstrecken-Serie Stipplers Auto war am schnellsten, kam aber nicht ins Ziel
- A3 stundenlang gesperrt Schnee und Eis in NRW sorgen für Unfälle
- Gegen Gewalt Euskirchener Frauenberatungsstelle setzt Brötchentüten-Kampagne fort
- Typisierungsaktion Stammzellenspender für Leo aus Mechernich gesucht
- Ohne Tollitäten Bei der Sessionseröffnung der KG Rot-Weiß Gemünd waren rund 300 Jecke
- Mendig in der Eifel Jugendliche stürzen in über 20 Meter tiefen Schacht – Flucht vor der Polizei
Doch auch Objekte sind zu sehen, Skulpturen, aber auch Collagen und Accrochargen. Die eine und andere Installation hat ebenfalls ihren Weg nach Gemünd gefunden. Den zentralen Innenraum unter der Lichtkuppel hat sich die überdimensionale Arbeit auf Transparentpapier von Helga Mols erarbeitet, die wie weggeworfen in der Luft hängt.
In Gemünd sind die Arbeiten zahlreicher Künstler zu sehen
Dass Blau nicht einfach Blau ist, zeigen die Arbeiten, die sich unter dem Zeichen der Farbe zusammengefunden haben. Ein Konzept, das bereits mit Rot und Weiß vor Jahren im Kunstforum zu sehen war und zeigt, welche Vielfalt an Techniken und Materialien in der Bildenden Kunst möglich ist. Und es gibt auch Werke, die die Verbindung zwischen den beiden Themen schlagen.
Viel zu entdecken gibt es also in der Gruppenausstellung mit den Werken von Rosemie Becker, Andrea Bryan, Monika Berbuir, David, Liane Deffert, Martina Funk, Georg Gartz, Angelika Huber, Tom Krey, Barbara Kroke, Dorothee Lansch, Stefanie Lenartz, Hans Maas, Rainer Martens, Maria-Elisabeth Palmen-Kind, Pauline Schulz, Eva Vahjen, Detlev Weigand, Maria Zalfen-Lenz, Letitia Gaba, Susanne Grytzka, Dorothee Hermann, Axel Höptner, Sabine Krüger, Angela Lindenlauf, Dietmar Paetzold, Irmgard Potthoff, Annette Reichardt/Stewens Ragone, Sabine Reyer, Christine Santema, Cornelia Schoenwald, Franziska Schretzmann, Helga Weidenmüller, Manuele Klein, Rita Lü, Gaby Ludwig, Bodo Nolte und Helga Mols.
Viele Künstler haben Probleme mit der Weitergabe ihres Lebenswerkes
Begrüßt werden die Besucher mit den Relikten einer Ausstellung von Ilse Wegmann, die aus ihren, in Streifen gerissenen Gemälden besteht. Auch wenn die Assoziation zu dem britischen Künstler Banksy und seinem während einer Auktion zerstörten Werk naheliegt, ist der tiefere Sinn bei Wegmann ein anderer, doch nicht weniger ernst.
Sie wollte mit dieser Aktion, die 2022 im Kunstmuseum in Bonn stattfand, auf die Probleme aufmerksam machen, die viele mittlerweile ins Rentenalter gekommene Künstler mit der Weitergabe ihres Lebenswerkes haben. Denn diese Nachlässe werden immer zahlreicher, und Museen sind mit der Aufbewahrung und Aufarbeitung der Konvolute bereits überfordert. Für Wegmann bleibt daher nur der Weg in die Zerstörung und den Müll – eine deprimierende Aussicht.
Die Vernissage der Ausstellung findet am Sonntag, 6. Oktober 2024, ab 15 Uhr im Kunstforum Eifel, Dreiborner Straße 22, statt – mit einem nach Möglichkeit blau gekleideten Publikum. Die Werkschau ist freitags bis sonntags jeweils von 13 bis 18 Uhr und nach Vereinbarung unter Tel. 02445/911250 geöffnet.