Der Kreisfeuerwehrverband ehrte Harald Band für sein 25-jähriges Engagement auf dem Gebiet „Großschadenslagen MANV“.
„Massenanfall Verletzter“Langjähriger Feuerwehrchef Harald Band aus Frechen bekommt Ehrennadel
Auszeichnungen und Ehrungen hat Harald Band in seiner aktiven Zeit bei der Frechener Feuerwehr so einige erhalten. Auf der Delegiertenversammlung des Kreisfeuerwehrverbandes Rhein-Erft-Kreis in Elsdorf allerdings stand der inzwischen in den Ruhestand getretene langjährige Leiter der Frechener Wehr noch einmal im Mittelpunkt der Aufmerksamkeit.
Aus der Hand von Landrat Frank Rock erhielt Band die Ehrennadel des Kreisfeuerwehrverbandes Rhein-Erft. Damit würdigte der Kreis mehr als 25 Jahre Engagement Bands auf dem Gebiet Großschadenslagen MANV (Massenanfall Verletzter).
Das schwere Zugunglück in Königsdorf 1983 prägte den jungen Feuerwehrmann
In seiner Jugend gehörte Harald Band dem Frechener DRK an, seinen Zivildienst leistete er beim Rettungsdienst der Bergheimer Feuerwehr ab, und 1980 trat er als ehrenamtliches Mitglied der Frechener Feuerwehr bei. Fünf Jahre später folgte der Wechsel in die Hauptamtlichkeit. 1991 wurde Harald Band zum Leiter der Feuerwehr ernannt.
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Welche Aufgaben und Anforderungen anfallen, wenn es zu einem Großschadensereignis kommt, erlebte der junge Feuerwehrmann Band, als am 26. Mai 1983 der Zug D 225 auf seinem Weg von Ostende nach Wien unweit des Königsdorfer Bahnhofs entgleiste, weil eine abgerutschte Böschung die Schienen verschüttet hatte.
Sieben Tote und 23 zum Teil lebensgefährlich verletzte Passagiere mussten versorgt oder geborgen werden. „Bei der Aufarbeitung dieses Unglücks wurde deutlich, wie wichtig es ist, dass entsprechende übersichtliche Strukturen geschaffen werden, die eine schnelle und auch überörtliche Hilfeleistung ermöglichen“, schildert Harald Band.
Band wurde immer wieder als Berater zu Unfällen mit hohen Verletztenzahlen gerufen
In der Folgezeit entwarf er dazu Einsatzpläne und erörterte sie mit seinen Kollegen auch auf den anderen Wachen. „Ich fand viel Unterstützung. Vor allem der Wesselinger Feuerwehrchef Peter Siebert ist da zu nennen“, sagt Harald Band, der in der Folgezeit immer wieder als Berater zu Unfällen mit hohen Verletztenzahlen gerufen wurde.
Das Zusammenspiel der Einsatzkräfte auch über Kreisgrenzen und Organisationsstrukturen hinweg bewährte sich schon im Jahr 2000 beim Zugunglück auf dem Brühler Bahnhof und bei einem Großbrand im Phantasialand. Stetig wurden die Einsatzpläne aufgrund neuer Erkenntnisse optimiert, wobei die Wehren und Hilfsorganisationen der Nachbarkreise immer mit einbezogen wurden.
Im Falle eines Großschadens mit vielen Verletzten ist Harald Bands Platz in der Leitstelle. Hier berät er den Kreisbrandmeister und hält Kontakt zu den Fachberatern der Hilfsorganisationen. „Ich mische mich nicht in die Arbeit der Aktiven vor Ort ein“, schildert Band. Um die richtigen Strukturen und Abläufe planen zu können, ist es notwendig, regelmäßig Großübungen abzuhalten.
Eine der größten dieser Art wurde vor dem Weltjugendtag in Frechen im Juni 2005 angesetzt. 300 Verletztendarsteller wurden rekrutiert und fünf Behandlungsplätze aufgebaut. Erkenntnisse aus diesen Übungen werden landesweit genutzt. Band: „Auf der Basis dieser Landeskonzepte wird im Bedarfsfall auch alarmiert, teilweise auch über die Landesgrenzen hinaus.
Beim Festival „Rock am Ring“ stand in den vergangenen Jahren im Rhein-Erft-Kreis ein Patienten-Transport-Zug (PTZ) bereit, der im Notfall abgerufen werden konnte. „Da ist ganz klar definiert, was die Einheit mitbringt“, berichtet der Fachmann. Und mit Blick nach vorn verweist Harald Band auf die Fußball-EM, wo der Kreis auch überregional im Einsatz sein wird: „Behandlungsplatz, Betreuungsplatz und Patiententransportzug stehen für verschiedene Spielorte zur Verfügung. Insgesamt sind wir für neun Spiele vorgeplant.“