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Nach 1:0 gegen WuppertalDarum ist der Erfolg für Fortuna Köln so wichtig

Lesezeit 3 Minuten
Stip Batarilo Jubel

Stipe Batarilo-Cerdic bejubelt seinen Treffer.

Köln – Der Wert eines Sieges lässt sich im Sport oft erst an den Reaktionen im Nachgang erkennen. Bemessen an dem Theater, das sich nach dem 1:0 (1:0) des SC Fortuna Köln gegen den Wuppertaler SV abseits des Rasens zwischen den Trainern entlud, war der Dreier im Verfolgerduell der Regionalliga West extrem wichtig.

„Das hat hier eigentlich nichts zu suchen“, entgegnete Alexander Ende verärgert auf die Anschuldigungen seines Gegenübers Björn Mehnert.

Dieser hatte moniert, dass die aus dem Heimverein stammenden Balljungen in der hitzigen Schlussphase keine Ersatz-Bälle zur Verfügung gestellt hatten. „Ich kann mich an keine Situation erinnern, in der ein gegnerischer Spieler an der Seitenlinie stand und länger als ein paar Sekunden auf den Ball warten musste“, relativierte Heimtrainer Ende, „zudem hat der Schiedsrichter nichts in seinen Spielbericht geschrieben.“

Alex Ende gegen Wuppertal

Trainer Alexander Ende lobte den Einsatz seines Teams.

Erst als diese Privatfehde der Coaches ad acta gelegt war, konnten die 95 spannenden Fußball-Minuten besprochen werden. Und da waren sich der Kölner und der Wuppertaler einig, dass die gut organisierten und körperlich präsenten Gäste aus dem Bergischen Land den ersten Durchgang dominiert hatten. „Wir wollten eigentlich Überzahl in Ballnähe herstellen, waren dafür aber nicht mutig genug“, kritisierte Ende seine Spieler für deren Zurückhaltung.

Diese hatten die Wuppertaler zu Chancen für Kevin Hagemann (3.) und Durim Berisha (16.) genutzt, waren aber jeweils am starken Fortuna-Keeper André Weis gescheitert.

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Die Offensivstärke der Hausherren hatte dem Gegner schon im Vorfeld Respekt abgenötigt. In der 22. Minute war es mit Stipe Batarilo-Cerdic zwar ein Mittelfeldspieler, der im zweiten Spiel 2022 sein zweites wichtiges Tor erzielte. Trotzdem strahlten vor allem Suheyel Najar, Leon Demaj und auch Sascha Marquet oft Gefahr aus und schalteten nach Ballgewinnen blitzschnell um. Da die Konter aber kein zweites Mal erfolgreich abgeschlossen wurden, musste Endes Credo, laut dem die Defensive die Meisterschaften gewinnt, greifen. „Ich bin stolz auf meine Jungs“, lobte der Trainer die aufopferungsvolle und am Ende auch clevere Art zu verteidigen.

Dass Suheyel Najar ab der 80. Minute mehrfach an der Eckfahne ins Dribbling ging, um Eckstöße oder Einwürfe herauszuholen, war – ähnlich wie die Balljungen-Nummer – vielleicht nicht ganz im Sinne des Fairplay, aber durchaus legitim.

Am Dienstag geht es nach Lotte

Mit 48 Punkten ist die Fortuna dem Tabellenführer RW Essen weiter auf den Fersen. Im erbarmungslos starken Titelrennen sind aber keine Ausrutscher erlaubt, das weiß Ende: „Schon am Dienstag müssen wir weitermachen“, dachte er an die schwere Fahrt zu den SF Lotte.

Auch wenn deren Spiel am Samstag in Oberhausen coronabedingt abgesagt wurde, steht die Nachholpartie am Dienstag (18.30 Uhr) fest. Aufseiten der Kölner könnte der am Oberschenkel verletzte Seymour Fünger pausieren und in der Innenverteidigung durch Winterzugang Albin Thaqi von Borussia Dortmund II ersetzt werden.