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WandertagBlick auf Köln und Bonner Trinkwasser

Lesezeit 2 Minuten

Wanderung in Lohmar-Birk

Das gefrorene Laub knistert unter den Wandersohlen bei jedem Schritt. In kleinen Wolken steigt der Atem in die eiskalte Luft. Ein herrlicher Wintertag. Auf den Höhen zwischen Lohmar und Siegburg wartet er gleich mit mehreren reizvollen Attraktionen auf: Die Sicht ist so klar, dass man bis zum Kölner Dom, auf die Bonner Innenstadt, das Siebengebirge und weit hinein in die Eifel sehen kann. Obendrein bieten die blattlosen Baumkronen rund um die dichtbewaldete Wahnbachtalsperre reizvolle Durch- und Ausblicke auf das Trinkwasserreservoir, das neben der Bundesstadt Bonn auch große Teile des Rhein-Sieg-Kreises und sogar Haushalte im Ahrtal mit Trinkwasser versorgt.

Im Lohmarer Ortsteil Birk, dessen katholische Kirche St. Mariä Geburt schon im Mittelalter Ziel von Wallfahrten war, beginnen wir unsere Tour, passieren bald das Friedenskreuz von 1959 und erreichen kurz vor dem Sportplatz eine Anhöhe, von der aus wir einen faszinierenden Ausblick auf das Rheintal haben - vom Siebengebirge bis nach Köln.

Eine dem heiligen Franziskus Xaverius geweihte Kapelle empfängt uns in Lohmar-Heide, bevor wir in Siegelsknippen - schon auf Siegburger Stadtgebiet - die Zentrale des Wahnbachtalsperrenverbandes erreichen. Infotafeln erläutern die Funktionsweise der Talsperre, die wir unweit von Gut Umschoß erstmals aus der Nähe sehen.

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Nach einem Abstecher ins pittoreske Schneffelrath wandern wir weiter durch den Wald immer parallel zur Talsperre, bis sich rechts die Bäume lichten und uns eine breite Schneise einen beeindruckenden Blick auf das gewundene Tal gewährt, das in den 1950er Jahren geflutet wurde.

Kurz vor Hochhausen taucht rechts am Horizont der schlanke Turm der St.-Margareta-Kirche von Neunkirchen auf. Vor uns erhebt sich eine andere markante Landmarke: ein 125 Meter hoher Sendeturm, der 1971 als Knoten im Richtfunknetz der Deutschen Bundespost errichtet wurde. Früher nutzte ihn der Westdeutsche Rundfunk, um Sendungen zum ARD-Sternpunkt nach Frankfurt am Main zu schicken. Heute übernimmt diese Aufgabe ein bundesweites Glasfasernetz, und der einstige "Fernsehturm" wird von Mobilfunkanbietern und einem Radiosender genutzt.

Wenn jetzt der Wind eisig über die Höhe pfeift, nicht verzagen: Das Ziel der Tour mit der Aussicht auf eine wärmende Einkehr ist nicht mehr weit.