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„Arsch huh fürs Klima“Kölner Bands setzen beim Gamescom Festival ein Zeichen für den Klimaschutz

Lesezeit 3 Minuten
Zwei Musiker stehen auf der Bühne.

Kasalla mit nachdenklichen Tönen bei "Arsch huh fürs Klima"

Kostenlose Live-Musik und eine lebenswichtige Botschaft: „Arsch huh fürs Klima“ begeisterte 12.000 Menschen.

„Arsch Huh fürs Klima“ beim Gamescom City Festival: Zwar ist dieses von drei auf zwei Tage gekürzt worden, allerdings haben sich die Veranstaltenden auch etwas Besonderes ausgedacht. Denn das Festival präsentiert nicht nur kostenlose Live-Musik von einigen der beliebtesten Kölner Bands mitten auf den Ringen. In diesem Jahr sollte auch ein Zeichen für den Klimaschutz gesetzt werden. Dafür hat die Kölner Musiker- und Künstlerinitiative „Arsch huh“ in Zusammenarbeit mit Fridays For Future ein besonderes Programm zusammengestellt.

„Klima ist nicht nur meteorologisch ein Problem, sondern auch gesellschaftlich“, sagt Bastian Campmann, Frontsänger von Kasalla. Deswegen wolle man ein gemeinsames Zeichen setzen und darauf aufmerksam zu machen, dass die Krisen unserer Zeit nicht länger getrennt betrachtet werden können. Die Initiative „Arsch huh“ engagiert sich bereits seit ihrer Gründung 1992 gegen Neonazis, Rassismus und Ausgrenzung. Neben Bands wie Kasalla, Cat Ballou oder die Höhner treten auch Kölner Rapperin Liser, Pop-Sänger Haller und Pop-Band OK Kid auf. Marie Knäpper und Negah Amiri moderieren durch das sechsstündige Programm, auch Comedy-Größen wie Jürgen Becker und Fatih Cevikkollu sowie der Autor Frank Schätzing sind dabei.

Höhner, Rapperin Liser und Comedian Fatih Cevikkollu

Bereits zu Beginn der Veranstaltung ist vor der Bühne kaum ein Durchkommen. Viele Kölnerinnen und Kölner bekräftigen das Anliegen der Veranstaltenden. Auch im leichten Regen stehen rund 12.000 Menschen vor der Bühne am Friesenplatz fast bis zum Rudolfplatz. Kasalla darf die Veranstaltung mit einem Akustik-Set eröffnen. „Wir wollten unbedingt dabei sein“, erklärt Campmann. Bis auf ihn und Gitarrist Flo Peil ist die Band bereits nach Kaarst gefahren, wo sie am gleichen Abend noch ein Konzert spielen.

Auch die Höhner sind früh an der Reihe, da sie zu einem weiteren Konzert müssen. „Wir sind für Völkerverständigung und wir lieben es bunt, deswegen ist es ganz klar, dass wir gegen rechts stehen und hier dabei sind, um Haltung zu zeigen“, so Jens Streifling. Gemeinsam mit dem Musiker Hannes Schöner und Klaus dem Geiger spielen sie „Wann jeiht dr Himmel widder op“.

Das Einzige, was wir tun können, ist bei uns selbst anzufangen.
Charly Klauser, Musikerin

Ein letztes Ass hat „Arsch huh“ noch mit einer Videobotschaft im Ärmel, vor dem letzten Auftritt des Abends: Die Kölner Band AnnenMayKantereit kann zwar selbst nicht vor Ort sein, da sie zurzeit auf Tour sind, aber sie senden mittels eines Videos Grüße. Außerdem dürfen die Veranstaltenden einen Live-Mitschnitt der Band zeigen, wie sie die Kölner Hymne „Tommi“ spielen.

„Das Einzige, was wir tun können, ist bei uns selbst anzufangen“, sagt Musikerin Charly Klauser. Sie wünscht sich, dass dieses Bewusstsein bei mehr Menschen ankommt, auch deswegen ist sie frisches Mitglied bei „Arsch huh“. Campmann hingegen hofft, dass die Menschen weiterhin einen konstruktiven Austausch suchen und sagt: „Auch wenn man die Ansichten von anderen nicht teilt, bleibt es wichtig, dass man miteinander redet.“