Der Pilot der Boeing 777 will den Heißluftballons noch ausweichen, gerät aber kurz darauf bei São Paulo in Schwierigkeiten.
Triebwerk getroffenBoeing kollidiert mit mehreren Heißluftballons kurz vor der Landung – Pilot in Not
Eine Boeing 777 der niederländischen Fluggesellschaft KLM ist auf dem Weg von Amsterdam nach São Paulo wenige Meter vor der Landung von mehreren Heißluftballons am Mittwoch (20. September) getroffen worden. Einer der Ballons erwischt dabei das rechte Triebwerk des Flugzeugs, woraufhin der Pilot kurz vor der Landung in Schwierigkeiten geriet. Flug KL791 befand sich nur noch 150 Meter über dem Boden.
Trotz des getroffenen Triebwerks konnte die KLM-Boeing am Flughafen São Paulo-Guarulhos landen, die Landebahn wurde anschließend allerdings sofort gesperrt. Zwei Flugzeuge der chilenischen Fluggesellschaft LATAM mussten den Landeanflug auf São Paulo abbrechen, ein weiteres Flugzeug wich kurzfristig auf eine andere Landebahn aus.
KLM: Boeing 777 kollidiert mit mehreren Heißluftballons – Flughafen São Paulo sperrt Landebahn
Zu Größe und Gewicht der Heißluftballons machte weder KLM noch die brasilianische Flugsicherheitsbehörde zunächst weitere Angaben. Selbst kleinere Ballons mit einem Gewicht um die 15 Kilogramm können bei einem Aufprall auf ein Flugzeug allerdings eine Kraft von mehr als drei Tonnen erreichen. Wie stark das Triebwerk beschädigt wurde, war zunächst unklar.
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Flug KL791 war zunächst planmäßig gegen kurz nach 12 Uhr am Montag am Flughafen Amsterdam-Schiphol gestartet und hatte planmäßig Kurs in Richtung Brasilien genommen. Laut Aufzeichnungen des Flugdatendienstes „Flightradar24“ verlor die Boeing 777 über dem Atlantik kurz den Kontakt. Aufgrund der fehlenden Inseln ist in diesem Gebiet häufig kein Funkkontakt möglich. Anschließend begann der Landeanflug auf São Paulo.
Triebwerk von Boeing 777 kurz vor der Landung von Ballons getroffen – Pilot gerät in Schwierigkeiten
Der Pilot meldete rund 150 Meter über dem Boden plötzlich Probleme mit dem rechten Triebwerk, wie das brasilianische Portal „Aeorin“ berichtet. „Wir haben in einer Höhe von 500 Fuß (ca. 150 Meter) mehrere Ballons getroffen und einer davon ist definitiv in unser rechtes Triebwerk geflogen“, funkte die Boeing 777 an die Flugsicherheitskontrolle in São Paulo.
Die KLM-Boeing landete zwar planmäßig gegen 0.40 Uhr in São Paulo, musste anschließend aber umgehend auf der gesperrten Landebahn inspiziert werden. Die betroffene Boeing 777 war kurz nach der Inspektion wieder einsatzbereit und flog am Dienstag zurück nach Amsterdam, bevor sie Richtung Atlanta abhob.
Brasilien: Airbus-Piloten entdecken seltsamen Ballon in 10.000 Metern Höhe
Die brasilianische Flugsicherheitsbehörde hat immer wieder Probleme mit Heißluftballons und Drohnen in der Nähe von Flughäfen, vor allem in den Metropolen Rio de Janeiro und São Paulo. Bis Ende Mai zählte das brasilianische Zentrum für die Untersuchung und Verhütung von Luftfahrtunfällen Cenipa 436 Zwischenfälle mit Ballons – ein neuer Rekord.
Erst vor wenigen Wochen hatte ein Airbus A320 der mexikanischen Fluggesellschaft Volaris vor der Küste Brasiliens in mehr als 10.000 Metern Höhe einen seltsamen Ballon entdeckt. Er war nur wenige Meter am Flugzeug vorbeigeflogen. Ein Zusammenstoß mit einem Ballon kann schwere Folgen haben und beispielsweise Triebwerke oder Cockpitscheibe stark beschädigen. (shh)