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Nachhaltigkeit im SupermarktEdeka führt blaue Kassenzettel ein

Lesezeit 2 Minuten
Kassenzettel

Viele Kassenzettel sind seit einiger Zeit blau.

  1. Die Supermarktkette Edeka steigt von weißen auf blaue Kassenzettel um.
  2. Die blauen Kassenzettel sind umweltfreundlich und stehen anders als die weißen nicht im Verdacht, Gesundheitsschäden auslösen zu können.
  3. Und die blauen Kassenzettel haben weitere Vorteile.

Bonn – Die Kassenbonpflicht hat Anfang des Jahres für Diskussionen und Kritik gesorgt. Seit dem 1. Januar müssen Einzelhändler für jeden Kauf einen Kassenbon ausdrucken. Einige Händler haben deshalb nach Möglichkeiten gesucht, die damit verbundene Umweltbelastung zu reduzieren – darunter der Edeka-Verbund.

Bei Edeka und dem Netto Marken-Discount, der zum Edeka-Verbund gehört, sowie vereinzelt kleineren Einzelhändlern sind die Bons seit einiger Zeit nicht mehr weiß, sondern gräulich-blau. Wie das Unternehmen auf seiner Webseite mitteilt, handelt es sich bei den neuen Kassenrollenpapier um das umweltfreundliche, FSC-zertifizierte Thermopapier mit der Bezeichnung „Blue4est®“.

Druck ohne chemische Reaktion

Dieses benutze zwar auch Wärme, um auf der Kassenrolle das Schriftbild erscheinen zu lassen, allerdings liege dem Prozess „eine rein physikalische und keine chemische Reaktion zugrunde“, erklärt der Edeka-Verbund. Es werden also keine Chemikalien für die Farbentwicklung verwendet, weshalb die Bons sogar im Altpapier entsorgt und recycelt werden könnten.

Der direkte Kontakt mit dem Papier sei laut Edeka unbedenklich – im Gegensatz zu herkömmlichen Bons, die mit der schädlichen Chemikalie Bisphenol A (BPA) behandelt sind.

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Bisher wurde bei üblichem Thermopapier die Chemikalie Bisphenol A (BPA) eingesetzt, um die Kassenbons langlebiger zu machen. Laut Naturschutzbund (NABU) gelangt BPA bei Hautkontakt in den Körper und kann Auslöser für hormonell bedingte Erkrankungen sein.

Chemikalie in weißen Kassenzetteln kann Gesundheit schädigen

Die EU hat das Verbot von Bisphenol A in Thermopapier im Juli 2016 beschlossen. Seit Anfang 2020 darf es nicht mehr in Kassenzetteln verwendet werden. Viele Einzelhändler sind deshalb auf Bisphenol S (BPS) umgestiegen, doch auch diese Chemikalie wird vom NABU als gesundheitsschädlich eingeschätzt.

Der Kassenzettel aus umweltfreundlichem Thermopapier ist laut Edeka-Verbund langlebiger. „Die neuen Kassenbons verblassen auch nicht mehr, wenn sie Licht oder Feuchtigkeit ausgesetzt werden“, heißt es.

Seit Anfang 2020 sollen sie nach und nach deutschlandweit eingeführt werden. „Wir als Großhandlung bieten den Kaufleuten in der Region Rhein-Ruhr mittlerweile ausschließlich die umweltfreundlichen Kassenbons an“, erklärt Simone Erkens von der Unternehmenskommunikation auf Anfrage. Edeka könne aber nicht zu hundert Prozent ausschließen, dass Restbestände verbraucht werden oder Papier anderer Lieferanten im Einsatz ist.