Köln – Die vom Robert-Koch-Institut ermittelte Inzidenzzahl für Köln lag am Donnerstag bei 2784 – das sind fast 100 Infizierte je 100.000 Menschen mehr als am Vortag. Und die Tendenz ist steil steigend. Kaum besser sieht es in den Kreisen im Umland aus. Sie überschreiten deutlich den landesweiten Inzidenz-Schnitt, der in NRW derzeit 1346 beträgt. Bei Unternehmen aus der Region und städtischen Betrieben machen sich die steigenden Fallzahlen bemerkbar.
Corona sorgt für steigende Personalausfälle bei Rheinenergie
Mehr an Covid-19 erkrankte Mitarbeiter stellt etwa der Energieversorger Rheinenergie fest. „Erwartungsgemäß sind auch bei uns die Fallzahlen angestiegen, nachdem sie in Köln gestiegen sind“, sagt Unternehmenssprecher Christoph Preuß. „Aktuell sind die Infektionszahlen im mittleren zweistelligen Bereich.“ Rheinenergie beschäftigt in der Region rund 3000 Mitarbeiter. Preuß führt die verhältnismäßig geringen Fallzahlen im Unternehmen auch auf die strikten Schutzvorkehrungen zurück. Viele Mitarbeiter seien im Homeoffice, sagt Preuß. „Diejenigen, die im Schichtdienst sind, arbeiten in getrennten Teams, damit wir arbeitsfähig bleiben.“
Vereinzelte Personalausfälle wegen Corona-Symptomen meldet auch die Hürther Großmetzgerei Remagen. „Jedoch ist die Anzahl unserer Einschätzung nach nicht außergewöhnlich hoch“, sagt Michelle Limburger, für Marketing und Einkauf zuständig. Für Limburger liegt das vor allem am Hygienestandard des Unternehmens. Als lebensmittelproduzierender Betrieb sei dieser deutlich höher angesiedelt. Auch die Sozial-Betriebe Köln haben in ihren Einrichtungen nur vereinzelte Corona-Fälle. „Wir sind von den hohen Infektionszahlen nicht betroffen“, erläutert Geschäftsführerin Gabriele Patzke.
Corona dünnt auch Personaldecke der Kreissparkasse Köln aus
„Leicht angezogen“ sei in den vergangenen Tagen die Zahl der neuinfizierten Mitarbeiter der Kreissparkasse Köln, sagt deren Sprecherin Elke Lindhorst. Den Geschäftsbetrieb beeinflusse das jedoch nicht. „Die Impfquote liegt inzwischen bei über 90 Prozent.“ Auch der Flughafen Köln Bonn beobachtet bisher keine Einschränkungen im Flughafenbetrieb wegen steigender Infektionszahlen. Die Zahlen würden leicht steigen, sagt Alexander Weise, Leiter der Stabsstelle Unternehmenskommunikation. „Sie liegen aber noch deutlich unter den Höchstständen.“
Sowohl die Stadtverwaltung wie auch die Kölner Verkehrs-Betriebe melden einen erhöhten Krankenstand. „Die Situation ist angespannt, aber beherrschbar“, erläutert KVB-Sprecher Stephan Anemüller. Notfallpläne oder eingeschränkter Fahrbetrieb sind derzeit kein Thema. Ähnlich äußerte sich eine Stadtsprecherin: Es würden zurzeit keine Serviceleistungen eingeschränkt. Allerdings mache sich zurzeit ein erhöhter Krankenstand durchaus bemerkbar.
Corona beschert Kölner Polizei und Feuerwehr erhebliche Personalausfälle
Erhebliche Personalausfälle haben Polizei und Feuerwehr in Köln zu verkraften. Bei der Berufsfeuerwehr fehlen derzeit rund 230 Einsatzkräfte – etwa 20 Prozent des Personals. Weil die Dienste Kollegen übernommen werden, führe dies derzeit zu einer Vielzahl von Überstunden. Mit dem Rechtsamt der Stadt soll nun besprochen werden, wie mit den Überstunden umgegangen wird.
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Sollte sich die Lage zuspitzen, will die Feuerwehr „Interimswachen“ einrichten, die von der Freiwilligen Feuerwehr besetzt werden. Angespannt ist die Situation auch bei der Polizei. Ihr fehlen etwa 500 Einsatzkräfte. Die Funktionsfähigkeit der Behörde sei jedoch derzeit noch „nicht beeinträchtigt“.