Köln – Ohne Stress in Urlaub fliegen ist in diesen Tagen kaum möglich: Immer wieder werden geplante Abflugzeiten verschoben und Flüge annulliert – das sorgt für großen Verdruss bei den Passagieren. Am Flughafen Köln/Bonn kam es am Montag, mehrere Tage vor dem eigentlichen Ferienbeginn in Nordrhein-Westfalen, erneut zu zahlreichen Flugausfällen. Betroffen waren Flugziele wie Nizza, Verona, London oder Salzburg – mehrere hundert Passagiere waren die Leidtragenden. Hauptsächlich Maschinen von Eurowings hoben nicht ab. Auch für Dienstag sind bereits bereits Flüge annulliert, beispielsweise nach Zürich oder Zagreb. Bereits am Sonntag waren am Düsseldorfer Airport zahlreiche Flüge von Eurowings ausgefallen.
Verdi: Personaldesaster in der Luftsicherheit
Özay Tarim von der Gewerkschaft Verdi spricht von einem Personaldesaster in der Luftsicherheit. „Im Check-in sind Stellen abgebaut worden, genauso wie bei der Abfertigung“, betont der Gewerkschafter. Ähnlich wie an anderen Flughäfen kämen die Mitarbeiter der Gepäckabfertigung in Köln nicht mehr nach, die Koffer zeitgerecht in die Flieger zu verstauen.
Schon im Sommer 2021 habe es wegen fehlenden Personals Probleme gegeben und die Gewerkschaft habe Warnungen für den Sommer 2022 ausgesprochen, sollte der Flugverkehr wieder durchstarten. „Nun ist das Kind in den Brunnen gefallen“, sagt Tarim. Für den Start der Sommerferien am Samstag befürchtet die Gewerkschaft noch längere Wartezeiten – und Tarim erwartet Stress sowohl für die Passagiere als auch für die Mitarbeitenden der Sicherheitskontrollen.
Hohe Arbeitsbelastung und viele Ausfälle
Viele Beschäftigte würden angesichts der Belastung mit Bauchschmerzen zur Arbeit gehen, der Krankenstand sei mittlerweile hoch. Am Montagmorgen erhielt Tarim schon um 8.10 Uhr Videos, auf denen zu sehen ist, wie die Passagiere quer durch den halben Flughafen stehen: „Die Fluggäste standen vom Terminal 1 bis bis zum Terminal 2. Das sind mehrere hundert Meter. Das ist Wahnsinn.“ Nach Angaben der Gewerkschaft ist für die kommenden Wochen keine Entwarnung zu erwarten.
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Die Anforderungen für die Zuverlässigkeitsüberprüfungen für das Sicherheitspersonal wurde noch einmal verschärft. Es würde Monate dauern, bis die neuen Kräfte ihre Ausweise bekommen und damit in den Sicherheitsbereich könnten. Der Flughafen Köln/Bonn empfiehlt den Passagieren deshalb deutlich mehr als zwei Stunden vor Abflug am Airport zu sein.