Köln/Bonn – Der Flughafen Köln/Bonn hat das abgelaufene Jahr besser als erwartet abgeschlossen. Der Fehlbetrag konnte mehr als halbiert werden. Auch im laufenden Jahr schlägt sich der Airport besser als ursprünglich erwartet.
Das Ergebnis
2021 hat der Flughafen rote Zahlen geschrieben. Er hat es aber mit einem Fehlbetrag von 14,5 Millionen Euro geschafft, zehn Millionen besser abzuschneiden als ursprüngliche geplant. Auch das zu Jahresbeginn verkündete Ziel, den Verlust zu halbieren, wurde übertroffen.
Investitionen in den Klimaschutz
Drei Millionen Euro willl der Flughafen Köln/Bonn in den Ausbau der Photovoltaik-Anlagen auf seinen Gebäuden stecken. Bis 2024 sollen mindestens drei Megawatt Leistung dazukommen. Neu gebaut bis zum Jahresende auch für eine Million ein Blockheizkraftwerk, und auch ein neues Holzschnitzelkraftwerk zur Wärmeerzeugung entsteht.
Bis 2035 sollen nur noch emissionsfreie Fahrzeuge auf den Vorfeldern fahren. (raz)
Die Umsätze konnte um über 18 Prozent auf 246,3 Millionen gesteigert werden (siehe Grafik).Dabei blieben die Passagierzahlen mit 4,3 Millionen unter den Erwartungen, auch wenn es gegenüber dem Vorjahr ein Plus von 38 Prozent gab. Konnte doch der Airport in guten Jahren vor der Pandemie mehr als 12 Millionen Passagiere begrüßen.
Stabilisiert hat einmal mehr das Frachtgeschäft. 989 000 Tonnen Umschlag bedeuten auf hohem Niveau ein Plus von 14 Prozent und ein neues Rekordergebnis. Durch Erlössteigerungen und strikte Kostendisziplin konnten die Verluste im Passagierverkehr in großen Teilen kompensiert werden“, sagte Finanz-Geschäftsführer Torsten Schrank. Der Flughafen habe auch gezielt Mieten erhöht oder leerstehende Hangars oder Shops neu vermietet. Neue vermietet wurde im September auch die Lounge , auf deren Fassade jetzt die Deutsche Post wirbt, was zusätzliche Einnahmen generiert. Insgesamt machen die sogenannten Non-Aviation-Umsätze rund um die Vermietung von Hallen, Hangars, Shops oder Parkplätze 2021 fast 40 Prozent aus, so Schrank. Normalerweise liege der Wert bei etwa 35 Prozent.
Der Start in Jahr
Bremste zu Jahresbeginn noch die neue Omikron-Variante von Corona die Reiselust, so ziehen die Passagierzahlen seit März an. Eine Million Fluggäste wurden im Juni des erreicht. Die gab es zuletzt im Oktober 2019, so Flughafen-Chef Thilo Schmid. Auch in den folgenden Monaten erwartet er mehr als eine Million Passagiere. Insgesamt ist aktuell etwa 80 Prozent des Vorkrisen-Niveaus erreicht. An Spitzentagen starten und landen wieder mehr Passagiere als vor Corona: Manchmal zählt der Flughafen 45 000 Fluggäste. An anderen Tagen weniger als die Hälfte.
Probleme im Betrieb
Stark schwankende Passagierzahlen erschweren die Personalplanung. Das Ergebnis sind teils langen Wartezeiten bei Check-In und Sicherheitskontrollen. Auf die müssen sich die Passagiere auch im Sommer einstellen. Am Freitag vor dem Ende der NRW-Ferien erwartet Schmid rund 45 000 Fluggäste, am ersten Ferienwochenende von Freitag bis Montag 150 000. Schmid empfiehlt, zweieinhalb Stunden vor Start am Airport zu sein.
Zu verantworten hat der Flughafen die Probleme nur zum Teil. Für die Sicherheitskontrollen ist etwa die Bundespolizei verantwortlich, die einen Dienstleister beauftragt hat. Der hat laut der Gewerkschaft Verdi 100 Mitarbeitende zu wenig. Das Be- und Entladen der Maschinen erledigt zum Teil der Flughafen. Hier kann auch ein verspätet eintreffender Flieger für weitere Verzögerungen sorgen, weil das Personal schon die nächste Maschine entladen soll. Auch muss möglicherweise Gepäck wieder ausgeladen werden, weil es die Besitzer nicht rechtzeitig durch die Sicherheitskontrolle geschafft haben. Um 100 neue Mitarbeitende hat der Flughafen das Personal aufgestockt. 80 weitere warten auf das Ergebnis der Zuverlässigkeitsprüfung, ohne die niemand am Airport arbeiten kann. Die dauert acht bis zehn Wochen.
Der Ausblick
Neun Millionen Fluggäste erwartet der Airport im laufenden Jahr, eine Million Tonnen Fracht will er umschlagen. Und schwarze Zahlen soll es geben - und zwar deutlich bessere als vor der Krise, so Schmid. Und da gab es das bislang beste Ergebnis 2016 mit einem Gewinn von gut sechs Millionen.