„Nicht Letzter werden"Tolle Stimmung beim Stadtlauf – Regen beim Fest
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Wipperfürth – Nach der Rekordanmeldezahl von 1571 Läuferinnen und Läufer verzeichnete der 16. Wipperfürth Stadtlauf keinen neuen Teilnehmerrekord. Mit immerhin 1471 Startern sind die Organisatoren aber sehr zufrieden. Das Wetter spielt mit, es ist zwar kühl aber trocken. Die vielen Helfer sorgen für einen reibungslosen Ablauf und die Stimmung am Streckenrand ist prima.
Davon kann sich der Autor persönlich überzeugen, denn nach vier Jahren ohne sportliche Aktivitäten hatte er sich knapp 14 Tage vor dem Lauf zu einer Teilnahme überreden lassen. Untrainiert, mit ein paar Kilogramm zu viel , über gut 4,5 Kilometer zu laufen, ist schon eine Herausforderung, wenn man nicht mehr weit von der 60 entfernt ist. Also wenigstens vorher nochmal auf den Cross-Trainer, schauen, ob und was noch geht.
Durchhalten und nicht Letzter werden
Die Vorgabe ist klar, auf jeden Fall ins Ziel kommen und auch nicht als Letzter. Mir wird die Startnummer 2032 zugeteilt, die, wie alle anderen auch, mit einem Transponder für die elektronische Zeitnahme ausgestattet ist. Mit mehr als 180 Teilnehmern warte ich auf den Startschuss. Die ambitionierten Läufer legen ein ordentliches Tempo vor, ich lasse es gemütlich angehen, schließlich muss ich die kaum vorhandene Kondition gut einteilen.
Im hinteren Teil des Feldes ist viel Platz, so dass ich in meinem eigenen Rhythmus laufen kann. Die Trommler an Ellers Ecke, Musik und viele Zuschauer, die jeden beklatschen und anfeuern, das macht motiviert und die erste Runde ist ohne große Probleme bald überstanden und ich noch nicht letzter.
Locker bleiben, lächeln, ruhig atmen, auch wenn die Steigung der Hochstraße schon auf der zweiten Runde gefühlt viel länger und steiler ist, als sie aussieht. Danach geht es wieder bergab und rein in die Schlussrunde. Einige haben aufgegeben, aber viele Läufer sind nicht mehr hinter mir. Es wird Zeit, ein paar Plätze gut zu machen. Ich versuche, das Tempo etwas anzuziehen. Und auf der Hochstraße schaffe ich es tatsächlich, noch an ein paar Läufern vorbei zu kommen. Das Ziel ist zu sehen, die Menschen klatschen, noch ein paar Meter – geschafft. Angekommen und nicht Letzter. Ich bekomme eine Medaille und bin ein bisschen stolz, dass ich es geschafft habe.
Die Siegerinnen und Sieger
Hauptlauf
Arwed Weigel
Linda Baunack
Jedermannlauf
Colin Riss
Lena Bagdaschwilli
Benefizlauf
Michael Otto
Staffellauf
Männer: Radium
Frauen: Original Bootkamp Wipperfürth
Mixed: Kreissparkasse Köln
Bambini
Jungen 2015:
Hannes Kause
Jungen 2013 und jünger:
Leander Ronsdorf
Mädchen 2015:
Lilja Plietzsch
Mädchen 2013 und jünger:
Sophia Fahlenbach
Schülerlauf
Jungen 2011/2012:
Mika Müller
Mädchen 2011/2012
Frida Köster
Schüler 2009/2010:
Benedikt Flosbach
Schüler 2007/2008:
Nick Wagner
Schülerinnen 2009/2010:
Merit Müller
Schülerinnen 2007/2008:
Hannah Brieden
Die Siegerehrung findet am Mittwoch, 21. September, um 16 Uhr in der Aula des EvB-Gymnasiums statt.
Auf welchem Platz ich gelandet bin, das erfahre ich erst am Sonntagmittag, da die Technik erstmals nicht ganz so funktioniert wie sie soll. Die Zeiten sind zwar erfasst, aber nicht alle richtig zugeordnet, wie Thomas Bosbach erklärt, der die Zeitmessung durchführt. So ist viel Handarbeit erforderlich, bis die Siegerlisten (siehe Infokasten) online stehen. 149. bin ich am Ende geworden, 27 Minuten habe ich benötigt. Trotz aller Anstrengung hat es mir Spaß gemacht. Und wenn die Gesundheit mitspielt, bin ich nächstes Jahr wieder am Start.
Stadtfest leidet unter dem schlechten Wetter
Der Stadtlauf ist der Auftakt zum Stadtfest, das mit einem bunten Programm aus Musik, Tanzdarbietungen und Clowns Jung und Alt in die Innenstadt locken sollte. Nur spielte das Wetter nicht mit. Der immer mal wieder einsetzende Platzregen machte den Veranstaltern ein Strich durch die Rechnung und Mutige, die das Stadtfest genießen wollten, blieben nur einen Moment. Aber eine Runde Karussell fahren und eine Bratwurst ließen sich vor allem die Familien nicht entgehen.
So wie Christian und Nina mit Sohn Ben und Tochter Lia aus Wipperfürth. Begeistert nahmen die vier- und zweijährigen Kinder im Feuerwehrauto und auf dem Motorrad Platz. Die Fahrt dauerte aber nicht lange, doch Papa Christian spendierte noch eine zweite Runde. Mama Nina erzählte. „Wir waren am Donnerstag auch zum Weltkindertag hier. Das war sehr schön und die Kinder hatten eine Menge Spaß. Da dachten wir, warum nicht auch das Stadtfest besuchen. Und Karussellfahren geht immer“, lacht sie. Das Karussell war auch der ausschlaggebende Punkt für Carmen Kobus aus Kierspe, mit Tochter Ronja Strobel und Enkelsohn Michel aus Gummersbach das Stadtfest zu besuchen. „Mein Enkel wollte unbedingt Karussell fahren“, sagte Kobus.
Derweil regnete es immer mal wieder in Strömen, dennoch blickte Mery Kausemann von der Wirtschaftsförderung der Stadt hoffnungsvoll gen Himmel. „Wir Wipperfürther freuen uns einfach, dass wir endlich wieder das Stadtfest ausrichten können, um uns von der Stadt Wipperfürth und die Gastronomie, Handel und die Vereine zu präsentieren und hoffen natürlich trotz des Wetters auf viele Besucher“.
Auf der Bühne erklang derweil das letzte Lied von Ralf Dreßen, der zum Mitsingkonzert für Kinder eingeladen hatten, während sich Clown Larry für seine bunte Zaubershow fertig machte. Und weil es mit dem Regen einfach nicht aufhören wollte, wurde improvisiert: Die Kinder durften auf die Bühne und machten es sich auf zwei Bänken gemütlich. Clown Larry begeisterte mit seinen Tricks und die Kinder freuten sich über das eine oder andere Ballontier oder -blume. Mit kölschen Tönen von Sternrocker, Miljö und The Tasted endete der erste Tag des Festes.
Aber auch für Sonntag stand vieles auf dem Programm: Big Band der Musikschule, Tanzcorps Blau-Weiß Neye, Tanzschule Balsano, Sportstudio Wipperfürth und Wadokyo, die die japanischen Taiko-Trommeln erklingen ließen und die Band The Pearls. Zudem lockten die Händler mit geöffneten Geschäften am Sonntag und an beiden Tagen bunte Stände und die Vereinsmeile.