Kommunalwahl in LindlarCDU will ihre knappe absolute Mehrheit verteidigen
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Bei der Kommunalwahl in Lindlar sind zwei Fragen besonders spannend: Kann die CDU ihre absolute Mehrheit verteidigen?
Und schafft die Linkspartei erstmals den Sprung in den Lindlarer Gemeinderat?
Aber auch an Diskussionsthemen hat es im Wahlkampf nicht gemangelt, angefangen beim Industriegebiet Klause und den Erweiterungsplänen für das Areal.
Lindlar – Anders als in den Nachbarkommunen wird in Lindlar am Sonntag kein Bürgermeister gewählt. Denn die Wahl des „ersten Bürgers“ fand bereits vor zwei Jahren statt und Georg Ludwig (CDU) ist bis zum Ende der kommenden Wahlperiode gewählt.
Dennoch verspricht der Wahlabend spannend zu werden. Dabei geht es vor allem um die Frage, ob die CDU noch einmal ihre absolute Mehrheit im Rat verteidigen kann. Bei der Kommunalwahl 2014 holten die Lindlarer Christdemokraten 50,09 Prozent, ein Vorsprung von 18 Stimmen.
Im Wahlkampf haben die drei Oppositionsparteien SPD, Grüne und FDP nicht selten gemeinsam gegen die Christdemokraten Position bezogen. Eines der beherrschenden Themen ist die geplante Erweiterung des Industriegebiets Klause.
Hier gibt es unterschiedliche Positionen der Parteien, auch bei der Opposition. Zurzeit werden neue Pläne für eine kleinere Erweiterung geplant. Damit beauftragt ist die gemeindeeigene Bau-, Grundstücks und Wirtschaftsförderungs GmbH (BGW). Die Pläne sollen in einer Infoveranstaltung auch den Bürgern vorgestellt werden.
Die CDU hat sich ganz klar für die Erweiterung des Gewerbegebietes ausgesprochen und hatte sich auch für die große Lösung stark gemacht. Die SPD forderte eine moderate Erweiterung unter Berücksichtigung von Naturschutzbelangen.
Den Plänen zur Erweiterung in der vorliegenden Form hatten FDP und Grüne eine Absage erteilt. Die Bürgerinitiative zum Erhalt des Waldgebietes Klause V hatte immer massiv gegen die Abholzung des Waldes protestiert. Aus dem Wahlkampf wurde Klause V aufgrund der Neuplanungen, über die öffentlich noch nichts bekannt ist, weitgehend herausgehalten.
Viel diskutiert haben die Politiker in jüngster Zeit auch über die geplanten Neubaugebiete An der Jugendherberge und Altenlinde. Während Altenlinde parteiübergreifende Zustimmen erfuhr, gab es von der Opposition an den Plänen für das Gebiet An der Jugendherberge Kritik.
Dort sind 72 Bauplätze für Einfamilienhäuser vorgesehen. Die Nachfrage von Lindlarer Familien nach entsprechenden Grundstücken sei sehr hoch, so die CDU. SPD und Grüne kritisierten das Fehlen von Wohnungen.Spannend wird es bei der Wahl auch, weil erstmal die Linken in Lindlar antreten. Schaffen Sie den Einzug in das Gemeindeparlament? Dann wären fünf Parteien im Rat vertreten.
Vier Parteien sitzen im Gemeinderat
Fünf Parteien sind aktuell im Lindlarer Gemeinderat vertreten. Die CDU holte 2014 mit 50,09 Prozent knapp die absolute Mehrheit. 19 der 36 Sitze entfallen auf die Christdemokraten, dazu kommt die Stimme des Bürgermeisters, Georg Ludwig, ebenfalls CDU-Mitglied. Die Wahlbeteiligung lag bei 56,77 Prozent.
Zweitstärkste Kraft im Gemeindeparlament ist die SPD mit neun Mandaten. Sie erhielt vor sechs Jahren 29,56 Prozent und damit zehn Sitze. Doris Heilmann war 2018 aus der Fraktion ausgetreten und ist seither fraktionsloses Mitglied des Gemeinderates. Drittstärkste Fraktion sind die Grünen, sie verfügen über fünf Sitze und wurden von 14,23 Prozent der Wähler gewählt.
Die FDP erhielt 6,12 Prozent der gültigen Stimmen und zwei Sitze im Gemeinderat. Statt vier könnten künftig auch fünf Parteien im Lindlarer Rat vertreten sein, denn die Partei „Die Linke“ kandidiert erstmals bei der Kommunalwahl am Sonntag. (lz)