Wipperfürth – Mit tatkräftiger Unterstützung des Inklusionsbeirats und der Katholischen Familienbildungsstätte Haus der Familie hat der Verein Noh Bieneen einen Informationsabend zur Kommunalwahl am 13. September 2020 organisiert.
Das Besondere daran: Die Veranstaltung in der Alten Drahtzieherei wurde gänzlich in leichter Sprache durchgeführt, bei der sich alle Kandidaten bemühten langsam, deutlich und in möglichst kurzen Sätzen zu sprechen. Moderiert wurde der Abend von Anne Schnau, Übersetzerin für leichte Sprache.
Auch zwei Gebärdendolmetscher übersetzten
Zunächst wurden grundlegende Fragen geklärt, was eine Kommunalwahl überhaupt ist, wie man wählen kann und welche Unterstützung man bei der Wahl bekommen kann. Übersetzt wurden die Präsentation und die Gespräche von zwei Gebärdendolmetschern.
Was ist leichte Sprache?
Leichte Sprache soll Menschen, die über eine geringe Kompetenz in der deutschen Sprache verfügen, das Verstehen erleichtern. Sie dient damit der Barrierefreiheit.
Wichtige Merkmale sind kurze, aktive Sätze, eine klare Satzgliederung, der weitgehende Verzicht auf Fremdwörter und die Vermeidung des Konjunktivs. (r)
Tülay Durdu und Jochen Hagt, beide Kandidaten für das Amt des Landrats für den Oberbergischen Kreis, stellten sich vor, und gaben dem Publikum einen Einblick in ihre Programme. Die Besucher konnten im Anschluss Fragen stellen, es ging um die Zukunft der Behindertenwerkstätten im Kreis, um Homosexualität bei Menschen mit Behinderung und Bedrohungen.
Tülay Durdu erklärte, sie strebe einen Inklusionsbeirat auf Kreisebene an. Jochen Hagt findet, dass man zunächst in anderen Gemeinden und Kommunen mit der Einrichtung eines solchen Rates beginne sollte.
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Auch die drei Bürgermeisterkandidaten Anne Loth, Frank-Michael Müller und Stefan Liedholz konnten sich vorstellen und auf Fragen antworten. Angesprochen wurden die Probleme, die Menschen mit Rollatoren oder Rollstühlen auf dem neuen Marktplatz haben, und der Aktionsplan des Inklusionsbeirats.
Außerdem wurde über die Anschaffung eines Behinderten-Fahrrads gesprochen, das von der Kandidatin der CDU und SPD, Anne Loth, bereits auf den Weg gebracht wurde. Frank-Michael Müller, Kandidat für die FDP, sprach von einer Sensibilisierung für Menschen mit Behinderung, um die man sich in Zukunft kümmern müsse. Als ein Projekt mit Vorreiterrolle bezeichnete Stefan Liedholz den Inklusionsbeirat, und sieht diesen als Chance, um in Zukunft aus den Fehlern von heute zu lernen.
Zum Ende der Veranstaltung stellten sich die Parteien CDU, SPD, UWG, FDP und Bündnis 90/Grünen vor. Franz-Josef Flosbach (FDP) sprach sich für die Stärkung der Infrastruktur aus, insbesondere zwischen dem Stadtkern und den Kirchdörfern. Andreas Schmitz (Grüne) legte den Fokus auf Umweltschutz und die Dörfer. Ähnlich stellte Harald Koppelberg die Arbeit der UWG vor.
Besonders wichtig sei der Inklusionsbeirat, um „eine Brücke“ zwischen unwissenden Bürgern und Menschen mit Behinderung zu bauen. Frank Mederlet, SPD, betonte die Wichtigkeit der Schul- und Sozialpolitik, und dass seine Partei mehr gemeinsames Miteinander anstrebe. Friedhelm Scherkenbach (CDU) möchte in Zukunft für mehr Wohnland für Senioren und Menschen mit Behinderung sorgen. Die gesamte Veranstaltung fand unter Einhaltung der Covid-19-Sicherheitsmaßnahmen statt.