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Bach trifft Neue MusikChristoph Schnackertz spielt beim Lindlarer Klavierfestival

Lesezeit 2 Minuten

Der Kölner Pianist Christoph Schnackertz, ein Spezialist für Neue Musik. l

Lindlar – Moderne Klassik ist nichts für Anfänger, weder bei den Künstlern noch beim Publikum. Am Mittwoch spielte Christoph Schnackertz im Rahmen des Klavierfestivals im Lindlarer Kulturzentrum Werke von Johann Sebastian Bach und Michael Ostrzyga. Ein Experiment, um zu testen, was passiert, wenn Musik der Barockzeit auf solche der Gegenwart trifft.

Musikalisches Experiment

Schnackertz, 38 Jahre alt, hat einen Lehrauftrag für Liedgestaltung an der Hochschule für Musik und Tanz in Köln und wurde 2011 mit dem Begleiterpreis des Felix-Mendelssohn-Bartholdy-Wettbewerbs in Berlin ausgezeichnet. Also ein absoluter Könner seines Fachs. Womit wir beim Publikum wären. Christoph Schnackertz spielte in Lindlar vor genau 24 Zuhörern.

Der Pianist selbst zeigte sich darüber wenig enttäuscht, er fand es allenfalls etwas unglücklich, dass parallel zu seinem Auftritt Grisha Krivchenia im Rahmen desselben Festivals in Dürscheid spielte. „Da kannibalisieren wir uns ein bisschen gegenseitig“, so Schnackertz. Ansonsten, so meinte er, säßen die Menschen bei dem schönen Wetter wohl lieber im Garten.

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Nur wenige Zuhörer verfolgen das Konzert

Diejenigen, die gekommen waren, lauschten dem Vortrag von Schnackertz mit großer Konzentration und, wie man den Reaktionen in der Pause entnehmen konnte, mit einigem Wohlwollen. Aber der Klassik-Fan zeigt seine Begeisterung wohl eher nach innen.

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Applaus, erklärte eine Zuhörerin, würde ja auch den Künstler in seiner Konzentration stören. „Spannend“ und „beeindruckend“ waren Adjektive, die man oft hörte.

Komponist Michael Ostrzyga erklärt seine Werke

Der schmale Zuspruch störte niemanden, im Gegenteil. „Wann kommt man dem Künstler schon mal so nahe“, meinte besagte Dame. Und dann auch noch dem Komponisten. Denn der war, das war sicherlich die Besonderheit des Abends, selbst anwesend.

Hier finden Sie alles rund ums Klavierfestival in Lindlar.

Auch Michael Ostrzyga hat es nicht weit nach Lindlar, er ist Generalmusikdirektor der Universität zu Köln und dort Leiter des Collegium musicum. Und so kam das Publikum in den außergewöhnlichen Genuss, von einem Komponisten zeitgenössischer Musik die eigenen Inspirationen erklärt zu bekommen. „Ich freue mich auf einen Abend mit abenteuerlicher und schöner Klaviermusik“, sagte Michael Ostrzyga. Den bekam er.