Anfang des Jahres, mitten im Winter, wollen wir auftanken: Sechs Ausflugsziele und Kraftorte, vom Bergischen über das Siebengebirge bis in die Eifel, wo dies besonders gut gelingen könnte.
Winterausflüge zum KrafttankenWege mit Ausblick, vom Mönchweg bis zum Eifeler Schöpfungspfad
Was sind eigentlich Kraftorte? Abseits von der Esoterik, in der diesen Plätzen besondere Energien zugeschrieben werden, können Kraftorte ganz einfache Orte in der Nähe sein, an die man sich gut zurückziehen kann, um aufzutanken. Dabei geht es den Menschen ganz einfach darum, durch Ruhe und Einkehr die Kraft in sich selbst wiederzufinden. Die Natur kann dabei helfen. Wir haben sechs schöne Winterwanderungen in der Eifel, im Bergischen, im Siebengebirge und im Siegtal ausgesucht, wo es jetzt besonders schön ist.
1. Auf dem Dach der Eifel: Rund um die Hohe Acht
Mit seinen 747 Metern ist die „Hohe Acht“ der höchste Berg der Eifel und wie es sich für eine bedeutende Eifelerhebung gehört, ist auch er ein ehemaliger Vulkan und historisch oder geologisch gesehen ein wahrer Kraftort. Diese rund 9 km lange Rundwanderung um die „Kleine“ und die „Große“ Acht bietet wunderbare Gipfelblicke und scheint perfekt als Winterwanderung, denn hier stehen die Chancen gut auf Schnee.
Wald und Wiesenhänge sind ein beliebtes Wintersportgebiet. Wer will, nimmt den Schlitten gleich mit: In Jammelshofen gibt es unterhalb des Berghotels Hohe Acht sogar Skihänge und Rodelbahnen. Langlaufmöglichkeiten in gespurten Loipen finden sich rund um das Gebiet der „Luetzelacht“. Aber auch ohne Schnee ist dies ein lohnender Winterausflug. Einer der Höhepunkte: Der 1906 eröffnete „Kaiser-Wilhelm-Turm“ auf dem Gipfel der Hohen Acht.
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Fazit: Schöne Familienrunde – erst recht, wenn Schnee liegt.
Start: Wanderparkplatz Hohe Acht | Länge/Dauer: 9km/ca. 3 Std. Schneetelefon 02691/7741 | Karte und Details: Die Runde zur Hohen Acht finden Sie mit Karte unter www.outdooractive.com
2. Eifeler Müßiggang: Stausee-Prümtal-Route
Fünf Rundwanderwege im Naturpark Delux in der Eifel wurden vergangenes Jahr zu „Muße-Pfaden“ umgewandelt. Geschichten, Mythen und Sagen aus der jeweiligen Region sollen Wanderer auf den Touren begleiten. Die Kernbotschaft: Ruhe, Zeit lassen und zu sich kommen. Auf der Prümtalroute geht es um die kleinen Wunder am Wegesrand. An ausgewählten „Mußeplätzen“ treffen Wanderer auf ein Wunderbuch, in dem ein Eremit zu Wort kommt, der dort bis 1945 in einer Kapelle lebte.
In den Wäldern bei Wiersdorf streift der Weg die „Einsiedelei“, wo er von 1906 bis 1945 lebte und nach Muße gesucht haben soll. Später geht es vorbei am schönen Schloss Hamm und durch die zauberhafte Waldlandschaft rund um den Bitburger See.
Fazit: Abwechslungsreiche Tour zum Start ins neue Jahr für Wanderer, die Strecke machen möchten.
Start/Ziel: Wanderparkplatz Biersdorf am See | Länge / Dauer: 17 km / ca. 4 Std. | Markierung: ja, Kennzeichnung des Naturwandepark Delux | www.naturwanderpark.eu/wanderwege/a-stausee-pruemtalroute
3. Bergisches Land: Winterspaziergang Bensberger Schlossweg
Märchenhaft thront das Barockschloss hoch über Bensberg. „Ich glaube, dass die Götter dann und wann auf einer silbernen Wolke so ihren Nektar trinken und die Hälfte der Erde übersehen“, schwärmte schon Johann Georg Jacobi, als er mit Johann Wolfgang Goethe 1774 Bensberg besuchte. Auch seinen Spuren folgt dieser Rundwanderweg Nr. 13 des Bergischen Wanderlands rund drei Stunden lang über 10,1 Kilometer.
Dieser Winterspaziergang führt an vier Burgen, Schlössern und herrschaftlichen Anwesen vorbei. Im Hardt-Wald können Wanderer in die Historie der deutsch-französischen Kriege eintauchen, hier befinden sich auch die Lazarett-Friedhöfe. Weiter geht’s zum prachtvollen Schloss Lehrbach und über die christliche Wallanlage der Erdenburg bis zum Bensberger Stadtgarten. An klaren Wintertagen schweift der Blick von hier aus weit über die Kölner Bucht und mit Glück sogar bis zum Kölner Dom.
Fazit: Schöner Winterspaziergang für Romantiker!
Start/Ziel: Rathaus Bensberg, 51429 Bergisch Gladbach | Länge/Dauer: 10.1 km / 3 Std. | www.bergisches-wanderland.de
4. Stilles Siebengebirge: Durch die Klosterlandschaft Heisterbach
Schmale Waldpfade, steile Anstiege, sensationelle Ausblicke über den Rhein und natürlich eine gewisse göttliche Nähe kennzeichnen diese Winterwanderung durch das Siebengebirge. Schließlich beeinflussen die seit dem 12. Jahrhundert zunächst auf dem Petersberg, dann in Heisterbach angesiedelten Zisterzienser Mönche die Region bis heute: Sie starteten den Weinbau, sie bauten unterirdische Wasserleitungen und legten Teiche für ihre Fischzucht an.
Die Wanderung verbindet einzelne Stationen der Zisterziensergeschichte vom Kloster Heisterbach über die ehemaligen Steinbrüche am Weilberg und Stenzelberg über den Nonnenstromberg zum Petersberg mit Kapelle und Gut Sülz, als ehemaligem Freihof des Klosters und Zentrum des Weinbaus im Heisterbacher Tal.
Fazit: Wunderschöne, teils anspruchsvolle Wanderung mit steilen Aufstiegen.
Start / Ziel: Parkplatz am Kloster Heisterbach | Länge / Dauer: 10,8 km, ca 3,5 Std. | Anreise: Mit ÖPNV bis Niederdollendorfer Bahnhof oder Straßenbahn 66 bis Oberdollendorf, dann Bus bis Kloster Heisterbach | Einkehren: Klosterstube Heisterbach, Einkehrhaus Waidmannsruh oder Café-Bistro Steigenberger Grandhotel Schloss Petersberg. | Karte und Details: „Kloster, Krater, Kulinarik - Vom Kloster Heisterbach durch das Siebengebirge bei Bonn“ bei www.outdooractive.com. | www.klosterlandschaft-heisterbach.de
5. Heiliges Siegtal: Der Mönchweg
„Vallis felix, seliges Tal“ tauften Franziskanermönche das schattige Bachtal im Wald der heutigen Naturregion Sieg. Bis ins 19. Jahrhundert prägten die Franziskanermönche die Gegend. Von den Gebäuden des Kloster Seligenthal blieb im Wesentlichen nur die im 13. Jahrhundert erbaute Klosterkirche erhalten. Heute ist die Gegend, wie auch die Wanderung, von Veränderungen der Landschaft durch die Wahnbachtalsperre geprägt. Dieser reine Waldspaziergang verläuft zunächst durch die Stille des Kaldauer Waldes bis die Seligenthaler Straße zur idyllisch gelegenen Klosteranalage führt.
Durch das Tal geht es auf schmalen Wegen bis zu einem steilen Wurzelpfad, der zum Höhenkamm führt. Oben angekommen, werden Wanderer mit einem grandiosen Ausblick von der Staumauer auf die Wahnbachtalsperre belohnt. An Feld und Wiesen vorbei führt der Weg durch eine Nussbaum-Allee auf Gut Umschoß zu. Hier steht sie, die große alte Rotbuche mit enormem Umfang – ein besonderes Naturdenkmal. Durch das Ummigsbachtal führt der Weg zurück zum Parkplatz.
Fazit: Der Mönchweg zeichnet sich durch die Stille und seine schönen Naturdenkmäler am Wegesrand aus.
Start/Ziel: Wanderparkplatz „Siegelsknippen“ Siegburg | Länge/Dauer: ca 8.4 km/ ca 3 Std. | Markierung: Die Erlebniswege Sieg sind vollständig mit dem roten Logo markiert. | naturregion-sieg.de/tour/moenchweg-siegburg
6. Eifel: „Dem Leben auf der Spur“ auf dem Schöpfungspfad
Der Klassiker unter den Wanderungen, bei denen man gut auftanken kann, ist der Schöpfungspfad im Nationalpark Eifel. Mit seinem Motto „Dem Leben auf der Spur“ lädt der Pfad bei Simmerath-Erkensruhr dazu ein, den Wert der Schöpfung bewusst wahrzunehmen. Vom dunklen Fichtenwald über moosbewachsene Felsen führt der Weg auf verschlungenen Pfaden durch ein wildes Stück Natur – begleitet von biblischen und literarischen Texten.
Ein Höhepunkt bietet Station Nr. 9, der „Weg zur Mitte“ ist als begehbares Stein-Labyrinth gestaltet. Der Pfad beginnt in Simmerath-Erkensruhr und führt bis zur Leykaul auf die Dreiborner Hochfläche hinauf. Von der letzten Station aus ist eine Rundwanderung entlang des Wüstebaches bis zum Ausgangspunkt möglich. Der Weg eignet sich nicht für Kinderwagen oder Rollstühle.
Fazit: Eine Tour, für Menschen, die sich bewusst besinnen möchten.
Start / Ziel: Parkplatz Finkenauel in Simerath-Hirschrott | Länge / Dauer: 3 km (plus 1,3 km Einstieg vom Parkplatz) / 1,5 Std.