Im Jahr 2017 ist ein Jugendlicher aus Franken verschwunden. Die Suche nach ihm war jahrelang ergebnislos.
Fall bei „Aktenzeichen XY“Vermisster Jugendlicher taucht nach sieben Jahren bei seiner Familie auf
Der Fall eines ehemals vermissten Jugendlichen aus Bayern beschäftigt derzeit ganz Deutschland. Der junge Mann tauchte jetzt überraschend wieder bei seiner Familie auf, ein Verbrechen gab es offenbar nicht.
Wie das Polizeipräsidium Mittelfranken am Dienstag (28. Mai) mitteilte, ist der Fall Till R. zu einem Abschluss gekommen. Der „Verbleib“ von R. sei „zwischenzeitlich geklärt“. Daher werde die Öffentlichkeitsfahndung aus dem Jahr 2019 „hiermit widerrufen“.
Der damals 15-jährige Jugendliche aus Markt Bibart im Landkreis Neustadt/Aisch-Bad Windsheim galt seit September 2017 als vermisst. Im Jahr 2019 startete die Polizei dann die Öffentlichkeitsfahndung – jedoch ohne Erfolg. Die Kriminalpolizei Ansbach schloss auch ein Verbrechen nicht aus und ermittelte im Hinblick auf ein mögliches Tötungsdelikt.
Nun wurde bekannt, dass Till R. bereits im April 2024 den Kontakt zu seiner Familie wieder aufnahm. Seinem Verschwinden „lag keine Straftat zugrunde“, heißt es abschließend.
Till R.: 15-Jähriger fährt mit dem Zug nach Lingen
Wie die „Nürnberger Nachrichten“ berichten, verschwand Till R. 2017 vermutlich, weil er zuhause Schwierigkeiten hatte. Am 16. September zog er von Markt Bibart aus los, um unter falschem Vorwand eine Bekanntschaft in Niedersachsen zu besuchen. Er fahre zu einem Vorstellungsgespräch, hatte er behauptet. Es wird berichtet, dass er am 18. September in Lingen zuletzt gesehen wurde.
Bei einem Jugendamt soll R. laut „Nürnberger Nachrichten“ erklärt haben, dass er nicht mehr bei seinen Eltern wohnen wolle. Er wurde aber mit einem Zug zurück zu seiner Familie nach Franken geschickt. Dort kam er aber nie an, er stieg unterwegs wohl aus. Einen Monat später meldete sich R. in Berlin bei einem Freund. Er sagte in dem Gespräch, es gehe ihm gut. Dies war das letzte Lebenszeichen von Till R.
2022 beschäftigte sich sogar die ZDF-Sendung „Aktenzeichen XY“ mit dem Fall. Es gab eine ganze Reihe von Hinweisen. Verschiedene Zeugen wollen den jungen Mann erkannt haben. Zu einem Erfolg führte diese Fahndung jedoch nicht, jede der Spuren verlief im Sand. Wo Till R. sich in all den Jahren aufgehalten hat, ist bislang nicht bekannt.