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„Talahon“ und Co.„Tagesschau“ überrascht mit KI-Video von Daubner – Jugendwort-Finalisten stehen fest

Lesezeit 3 Minuten
Susanne Daubner, Sprecherin der Tagesschau, verkündet erneut die Jugendwörter des Jahres.

Susanne Daubner war als Sprecherin der „Tagesschau“ auch für die Verkündung des „Jugendwort des Jahres“ zuständig. (Archivfoto)

Wenn bald das neue Jugendwort verkündet wird, dürfte es wieder das eine oder andere fragende Gesicht geben.

Mit großer Spannung wird der diesjährige Gewinner beim „Jugendwort des Jahres“ erwartet, auch wenn Susanne Daubner den Sieger diesmal nicht in der „Tagesschau“ verkünden wird. Doch die ARD-Nachrichtensendung hat sich etwas Besonderes einfallen lassen.

Drei Wörter haben es ins Finale geschafft - und ein Modewort hat es besonders in sich. Die Rede ist von „Talahon“ (vom arabischen „Tahal lahon“ / übersetzt: „Komm her“). Der Begriff hat es in die Musik-Charts geschafft, er hat die Modebranche inspiriert und er regt politische Debatten an. Nun steht „Talahon“ in der engeren Auswahl für das „Jugendwort des Jahres“. Auch die beiden Begriffe „Aura“ und „Schere“ sind bei den Top 3 mit dabei, wie der Langenscheidt Verlag mitteilte.

„Jugendwort des Jahres“: Was ist ein „Talahon“?

Der Begriff „Talahon“ bezeichnet junge Männer, die gefälschte Luxusklamotten tragen und mit Bauchtasche, Trainingshose und Goldkette durch die Innenstadt laufen, um sich wichtig zu machen. Gemeint sind oft auch junge Männer mit Migrationshintergrund. So lautet zumindest das Klischee. Sogenannte Talahons sorgen in den sozialen Medien für Aufregung und teils rassistische Diskussionen über Migration und Jugendkultur.

Der Begriff „Aura“ wird – oft auch scherzhaft – genutzt, wenn es um die persönliche Ausstrahlung oder den Status geht. Und die neue Bedeutung des Wortes „Schere“ oder „Schere heben“ stammt vom Online-Spielen und aus der Streaming-Szene. Damit gesteht man sich ein, einen Fehler gemacht zu haben oder eine Schuld auf sich zu nehmen. In diesen Fällen „hebt man die Schere“, um sich dazu zu bekennen und es zuzugeben.

Über das „Jugendwort“ wird online abgestimmt

Nach der Vorauswahl aus den ursprünglich zehn Kandidaten soll das Siegerwort durch ein Online-Voting über die Website „jugendwort.de“ ermittelt und am 19. Oktober live auf der Frankfurter Buchmesse verkündet werden.

Für die Auswertung relevant sind laut Verlag nur die Stimmen der Teilnehmenden zwischen 11 und 20 Jahren. Bei der Abstimmung werden Begriffe berücksichtigt, die zum allgemeinen Sprachgebrauch von Jugendlichen und jungen Erwachsenen gehören.

„Tagesschau“ postet KI-Video von Susanne Daubner

Die langjährige „Tagesschau“-Sprecherin Susanne Daubner wird den Sieger in den ARD-Nachrichten dieses Jahr überraschend nicht verkünden. Ihre Ankündigung kam für viele „Tagesschau“-Zuschauer unerwartet, hatte sich die 63-Jährige doch in den vergangenen Jahren durch ihre ernsthafte, aber auch humorvolle Art der Verkündigung große Beliebtheit erworben.

Am Dienstag (10. September) veröffentlichte die Tagesschau auf ihrem Instagram-Kanal ein kurioses Video von Susanne Daubner. In dem Clip ist immer wieder zu hören, wie Daubner sagt, dass sie bei der Jugendwort-Verkündung dieses Jahres „leider nicht mehr mitmachen“ wird.

„Jugendword des Jahres“: Mit „Gammelfleischparty“ fing alles an

Dann ertönt eine Stimme aus dem Off: „Mist, was machen wir jetzt?“ Anschließend erscheint eine KI von Susanne Daubner, die die drei Finalisten für das „Jugendwort des Jahres“ verkündet. Am Ende des Videos sieht man die echte Susanne Daubner, wie sie sich das KI-Video selbst ansieht.

Das „Jugendwort des Jahres“ gibt es seit 2008. Damals wurde „Gammelfleischparty“ als Synonym für eine Ü-30-Party gekürt. Im vergangenen Jahr hatte „goofy“ das Rennen gemacht. Es beschreibt eine tollpatschige, alberne Person oder Verhaltensweise. Oft gab es auch schon Kritik, dass die Gewinnerwörter gar nicht gängig seien unter Jugendlichen. (mbr/dpa)