Am Frankfurter Flughafen hat es am vergangenen Dienstag (20. Juni) eine schwere Luftsicherheitsstörung mit einer durchstartenden Frachtmaschine gegeben. Eine Boeing 767 der südamerikanischen Gesellschaft Latam war in eine Gewitterfront geraten, hatte die Landung abgebrochen und war dann durchgestartet, wie das Flug- und Luftraumportal „Aviation Herald“ berichtete.

Strömungsabriss bei Landemanöver: Latam-Piloten starten Fracht-Boeing 767 am Flughafen Frankfurt durch

Beim geplanten Wiederaufstieg sei es möglicherweise zu einem Strömungsabriss gekommen. Die Piloten konnten die in unmittelbarer Flughafennähe abrupt absackende Maschine abfangen und 35 Minuten später sicher in Frankfurt landen.

Lauter Knall kurz vor Landung

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Die Bundesstelle für Flugunfalluntersuchung bestätigte am Montag, dass sie die „schwere Störung“ untersucht. Es gehe darum, möglichst viele Informationen zur Besatzung, zu der Maschine sowie zu den äußeren Einflüssen zu sammeln, sagte ein Sprecher der Behörde in Braunschweig. Dazu würden Daten des Flugzeugs, der Flugsicherung sowie des Wetterdienstes ausgewertet. Die Piloten wie auch die Fluglotsen würden angehört.

Latam-Boeing 767: Frachtflugzeug passierte bei missglückter Landung wohl Center-Bahn am Fraport

Aufklärung geben auch Daten aus Flug-Monitoren: Die Portale überwachen Passagier- und Frachtmaschinen weltweit, die Daten sind nahezu in Echtzeit erkennbar. Laut „Aviation Herald“ soll die Maschine bei der missglückten Landung auf der Südbahn auch die parallele Center-Bahn überflogen habe.

Daten aus dem Flug-Monitor „Flight Aware“ zeigen den Kurs und die Schleifen der Latam-Frachtmaschine. In der Fluganalyse ist auch der massive Höhenabfall der Boeing 767 erkennbar. Rund um den Frankfurter Flughafen kreiste die Maschine demnach offenbar mehrmals.

Die Bundesstelle für Flugunfalluntersuchung erwartet erste Ergebnisse der Untersuchung des Frachtflugs Ende September.

Der Frankfurter Flughafen, oder auch „Fraport“ (aus Frankfurt und Airport) genannt, ist der größte Flughafen in Deutschland. In Europa belegt er Rang vier hinter Hearthrow in London, Charles-de-Gaulle in Paris und Schiphol in Amsterdam. Neben dem großen Aufkommen an Reisenden, spielt der Frachtluftverkehr am Frankfurter Airport eine große Rolle. Dafür gibt es zwei eigene große Areal, die„ Cargo City Süd“ und die „Cargo City Nord“. (mab/dpa)