Wandern rund um Köln6 Gipfelkreuze mit traumhaften Aussichten
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Köln – Eine Wanderung hoch auf einen Berg mit Gipfelkreuz hinterlässt ein besonderes Gefühl. Oben angekommen, öffnet sich ein weiter freier Blick auf die zurückgelegte Strecke, die Umgebung und weit in die Ferne. Endlich hat man Zeit, tief Luft zu holen, während der Blick über das Landschaftspanorama streift und eine frische Brise um die Nase weht. Wir haben sechs wunderschöne Wanderungen für Sie zusammengestellt, die alle an einem Gipfelkreuz enden und den Blick in die Weite ermöglichen.
Land von oben: Langenberg
Sauerland
Ein stattliches Gipfelkreuz markiert den höchsten Punkt im Land auf 843,2 Meter Höhe. Damit überragt der Langenberg selbst den Kahlen Asten um satte 1,30 Meter, der trotzdem stets als höchster Berg Nordrhein-Westfalens galt. Wobei ein bisschen Wahrheit immer noch darin steckt. Denn während der Kahle Asten komplett auf dem Boden von NRW liegt, teilt sich der Langenberg seine Hänge noch mit den hessischen Nachbarn. Das kleine Örtchen Niedersfeld ist ein guter Startpunkt zur Besteigung des Langenbergs. An den Hängen, die sich über den Ufern der schmalen Ruhr emporheben, finden sich zahlreiche Skilifte – wir sind mitten im Wintersportgebiet.
Der Weg zum Gipfel führt über die zweite Etappe des Rothaarsteigs, als Fernwanderweg auch zu jeder Jahreszeit begehbar.www.rothaarsteig.de
Wie die Bergleute: Lüderich
Bergisches Land
2000 Jahre Bergbaugeschichte hat der Lüderich auf dem Buckel. Schon römische Legionäre gruben auf dem Höhenzug zwischen Rösrath und Overath nach Erz, und im Mittelalter schürfte man dort Blei für den Dombau in Köln. Im Jahr 1978 war Schluss mit Bergbau und die letzte Grube machte dicht. Seitdem gibt es an den Hängen nur noch Wanderer, Winterrodler – und Golfspieler. 15 Meter hoch ragt das Barbarakreuz auf der Halde des ehemaligen Hauptschachts in den Himmel, eine Landmarke mit Rundumblick ins Bergische Land. Von der St.-Barbara-Kirche im Örtchen Steinenbrück aus erreicht man das Gipfelkreuz bequem über einen Fußweg.
Der Bergbauweg mit vielen Schautafeln startet etwas weiter entfernt in Hoffnungsthal und bietet einen Abstecher zum Gipfelkreuz.www.bergisches-wanderland.de
Biotop zu Füßen: Kalvarienberg
Eifel
Weit schweift der Blick über die Hügel des Lampertstals. Vom höchsten Punkt des Kalvarienbergs genießen Ausflügler nämlich die beste Aussicht auf eines der schönsten und größten Wacholdergebiete von Nordrhein-Westfalen. Die schlanken, hochgewachsenen Sträucher verleihen dieser Gegend in der Nordeifel beinahe mediterranes Flair. Wanderer durchqueren das Gebiet auf dem Fernwanderweg Eifelsteig oder einem der örtlichen Wanderpfade. Oben angekommen auf dem Kalvarienberg ist dann aus der Ferne vielleicht auch das Blöken der Schafe zu hören, die im Oberen Ahrtal schon seit jeher als Landschaftspfleger eingesetzt werden.
Aus dem Örtchen Alendorf führt ein Kreuzweg hinauf bis zum Gipfelkreuz. Die Aussicht von dort oben ist grandios.www.eifelsteig.de
Wer je im Ahrtal unterwegs war, dem werden die schroffen Schieferfelsen der Gegend ein Begriff sein. Zwischen steilen Weinbergen durchschneiden sie das Tal und türmen sich um Altenahr zu einem kleinen Gebirge auf. Auf den Gipfel der Engelsley führt kein markierter Wanderweg, aber ein schmaler Pfad schlängelt sich über den Bergrücken hinauf zu den beiden Gipfeln. Doch Achtung: Diese Tour ist nichts für Einsteiger und selbst von Kennern als extrem bewertet, denn in ihren durchaus alpinen Teilstücken sind mehrfach Kletterpassagen angesagt. Der Nordgipfel mit seinem kleinen Eisenkreuz bietet beste Sicht auf Altenahr und die Burg Are.
Anspruchsvolle Route für erfahrene Bergsteiger (mit Ausrüstung). Der Eintrag ins Gipfelbuch ist für sie natürlich Pflicht. Welche Bereiche entlang der Ahr von der Flut betroffen waren, zeigt die Karte des Landesamtes für Vermessung. Die Tour hoch zum Gipfel sollte mit Trackanpassung wieder begehbar sein (nicht begehbar bei Hochwasser).
Von der höchsten Erhebung im Oberbergischen Kreis, dem Berg Homert, bietet sich ein weiter Rundumblick über das Rengsetal. Am Rande des Naturparks Bergisches Land gelegen, erhebt sich die Homert 519 Meter hoch. Schon der Aufstieg zum Gipfel verspricht ein entspanntes Naturerlebnis: Verschlungene Pfade führen Wanderer unter hohen Bäumen hindurch zu wild bewachsenen Lichtungen. Rings ums Gipfelkreuz haben die Orkanböen der letzten Jahre etliche Fichten umgestürzt, so dass die Aussicht bis ins Sauerland reicht und der Blick frei über Felder, Wälder und Wiesen schweifen kann. Wer möchte, trägt sich ins Gipfelbuch ein.
Von Oberrengse, wo die Grenze zwischen Bergischem Land und Ebbegebirge verläuft, führt der Käte-Strobel-Weg zum Gipfel. Eine überschaubare Karte bietet das Naturfreundehaus Käte Strobel hier.
Besuch auf dem Gelände des rekultivierten ehemaligen Braunkohletagebaus Frechen: Dort wurden von 1952 bis 1986 rund 334 Millionen Tonnen Braunkohle aus einer Tiefe von 250 Metern gefördert. Den Namen Marienfeld wählte man in Anlehnung an seine Vorgeschichte als 500 Jahre alter Wallfahrtsort. Bekannt aber wurde es erst durch den Weltjugendtag 2005, als das Naherholungsgebiet Schauplatz zweier Papstmessen mit Millionenpublikum war. Für diese Gottesdienste wurde der sogenannte Papsthügel errichtet, eine zehn Meter hohe Aufschüttung mit Holzkreuz für den Altar. Wenig äußere Reize wirken hier, es ist ein Ort der Ruhe. Es gibt keine großen Steigungen. Ringsherum führt ein Netz von Wanderwegen.
Vom Kölner Dom führt der Adolph-Kolping-Pilgerweg, von 7 Basaltstelen gesäumt, über 28 Kilometer geradewegs zum Marienfeld.