Wandern gilt als Wohltat für Körper und Geist. Im Kölner Umland gibt es eine Vielzahl schöner Wanderstrecken zu entdecken.
Unser Kollege und Wanderexperte, Guido Wagner, veröffentlicht seine beliebte Serie „Wandertag" schon lange im Kölner Stadt-Anzeiger.
In seinem Buch „Wandertag” hat Wagner zudem 20 Wandertouren für jede Gelegenheit zusammengestellt. Eine Auswahl seiner liebsten Touren finden Sie hier.
Durchatmen, Abschalten, Innehalten: Draußen in der Natur, im Wald und auf Feldern, am Fluss und in den Bergen können wir Auftanken. Wandern tut nicht nur dem Körper gut, sondern verspricht auch Erholung für den Geist. Besonders im Frühling zeigt sich die Natur von ihrer schönsten Seite, überall duftet es nach Blüten, nach Buschwindröschen und Leberblümchen, blühen jetzt Flieder, Ginster und Kastanien – wenn dann noch das Wetter stimmt, sind alle Voraussetzungen für einen tollen Ausflug erfüllt.
Im Kölner Umland gibt es eine Vielzahl von Wanderwegen zu entdecken. Wir haben sechs Lieblingstouren aus der Serie „Wandertag" unseres Wanderexperten Guido Wagner als Inspiration für Sie zusammengefasst.
Im folgenden stellen wir Ihnen die sechs Wanderrouten aus dem Wanderführer „Wandertag” von Guido Wagner vor. Außerdem gibt es jeweils Tipps am Wegesrand, Kartenmaterial und historische Hintergründe im Freizeit-Führer „Wandertag - 20 Lieblingstouren vom Bergischen Land bis ins Siebengebirge“ von Guido Wagner.
Bitte beachten Sie die aktuellen Corona-Maßnahmen. Je nach regionaler Inzidenz-Zahl ist die Innen- und Aussengastronomie wieder geöffnet. Auch der Besuch von Museen und anderen Freizeiteinrichtung ist wieder möglich. Bitte tragen Sie ihren Mund-Nasenschutz wo es angebracht ist und halten Sie auch im Freien Abstand, um sich und andere zu schützen.
Die Wandertag-Serie erscheint regelmäßig im Magazin des Kölner Stadt-Anzeiger und der Kölnischen Rundschau.
Das Buch zur Serie ist im KStA-Shop/ Rundschau-Shop für 15 Euro erhältlich. Abonnenten zahlen 12,50 Euro.
Im Dhünntal kann man das Bergische Land vor allem wegen seiner vielen üppig wachsenden Laubwälder genießen. Diese Tour gehört zu den Lieblingstouren des Autors im Bergischen. Start ist im Örtchen Odenthal, das im 10. Jahrhundert von fränkischen Siedlern gegründet wurde.
Heute ist die Gegend nicht nur wegen der Nähe zum „Bergischen Dom“ im benachbarten Altenberg ein Anziehungspunkt für Ausflügler. Fachwerkhäuser rund um die romanische Pfarrkirche St. Pankratius aus dem 11. Jahrhundert vermitteln bergische Idylle.
Der Rundwanderweg führt von Odenthal über Selbach und Oberkirsbach, weiter über Stein und Glöbusch, an Osenau vorbei, zurück zum Ausgangspunkt. Er führt überwiegend über Waldwege außerhalb der Ortschaften mit reizvollen Ausblicken auf Odenthal und die Dhünn. (Tour 4 aus dem Buch)
Strecke: ca. 3 Std.. ca. 9,4 km, ca. 230 Höhenmeter, mittelschwer
Start und Ziel: Parkplatz am Schulzentrum Odenthal, Bergisch Gladbacher Str., mit ÖPNV von Köln mit der S-Bahn Linie 11 bis Bergisch Gladbach, weiter mit Bus 434 bis Odenthal Schule bzw. Haltestelle „Herzogenhof“ an Wochenenden. Karte: Wanderkarte Bergisches Land, Karte 2, hg. von „Das Bergische“
Über den Höhen von Much im Bergischen Land, wo Literaturnobelpreisträgers Heinrich Böll eine prägende Zeit verbrachte, wandert es sich besonders gebildet. Diese Tour führt auf einem Teil des Fernwanderwegs „Streifzüge“ des Bergischen Wanderlandes, zu Orten, die für Böll und seine Frau Annemarie zwischen 1944 und 1946 überlebenswichtig waren.
Weit schweift der Blick des Wanderers vom Startpunkt bis Marienfeld, wo Böll während eines Fronturlaubs mit seiner Familie neue Hoffnung suchte und einige Erinnerungen hinterließ: Auf dem Friedhof von Marienfeld liegt sein Sohn begraben.
Auf dem Böllweg geht es Richtung Bruchhausen, wo sich Böll 1945 bei seiner Wehrmachtsdienststelle zurückmeldete. Von Bröl über Neßhoven passiert der Wanderer auch Berzbach, wo ein Landwirt die Familie mit allem Nötigsten versorgt hatte. Vorbei an der Germanakapelle geht es zum Ausgangspunkt zurück. Der Böllweg ist mit der Markierung weiße 20 auf rotem Grund ausgeschildert. (Tour 6 aus dem Buch)
Strecke: ca. 3-4 Std., ca. 12 km, ca. 190 Hm, leicht
Start und Ziel: Parkplatz am Hotel FIT, Berghausen 30, Much, ÖPNV mit S12 von Köln bis Siegburg, Bus 576 bis Much Post
Karte: Wanderkarte Bergisches Land, Karte 4, hg. von „Das Bergische“
Durch das Strundetal und über Bergisch Gladbachs Höhen, mit Blick bis zum Kölner Dom, entführt diese Wanderung in das Leben an und mit dem fleißigen Bach. 40 Mühlen trieb die Strunde bis zur Mitte des 19. Jahrhunderts an, auf einem nur 20 Kilometer langen Weg.
Nachdem Start im Ort Herrenstrunden, mit der historischen Kommende des Malteser Ordens und der Burg Zweiffel, führt der Weg hinter der früheren Pulvermühle „Gut Schiff“ über den „Bergischen Weg“ auf die Höhen hinauf. Der Ausblick von der Rochuskapelle bei Sand entschädigt für die Mühen des Anstiegs.
Vorbei geht es am Schlosshotel Lerbach, über den Quirlsbach hinab zur Gnadenkirche und auf dem Strundweg der Quelle entgegen. Am Weg liegen historische Mühlenstandorte – darunter die Papiermühle Alte Dombach, heutiges LVR-Industriemuseum. Am Bach entlang geht es über die Igeler Mühle zurück. (Tour 8 aus dem Buch)
Strecke: ca. 3,5 Std, ca. 12,3 km, ca. 150Hm, leicht
Start und Ziel: Im Ort vor der Kirche links auf dem Parkplatz, Herrenstrunden 32
Karte: Wanderkarte Bergisches Land, Karte 4, hg. von „Das Bergische“
Über eventuell durch die Sommer-Unwetter entstandene Schäden oder Sperrungen auf der Route informieren Sie sich vor einer Tour zum Beispiel auf den Seiten des Naturparks Bergisches Land.
Die Siegtal Route
Künstler fanden die „Perle des Siegtals“
Diese Sommertour führt auf schattigen Pfaden zu aussichtsreichen Höhen, vorbei an Obstbäumen und historischen Geschützen: Wildromantisch führt der Künstlerweg, ein Erlebnisweg des Natursteigs Sieg, zunächst steil hinauf und wieder runter zur Düsseldorfer Hütte, wo sich Künstler im 19. Jahrhundert im Sommer regelmäßig trafen.
Malerisch ist der Blick von hieraus auf die „Perle des Siegtals“, den viele von ihnen in ihren Kunstwerken verewigten. Doch auch die Kriege haben hier Spuren hinterlassen: Am Wanderweg liegt der „Thingplatz“, ein Versammlungsort der Nazis, sowie französische Geschütze aus dem Krieg von 1870/1871.
Auf der Hälfte der Tour wartet der Appelhof der Familie Fuhr, die im Hofladen regionale Leckereien anbieten. Durchs Dehrenbachtal führt der Weg wieder zur Sieg zurück und von der anderen Flussseite über die Höhen nach Herchen. (Tour 9 aus dem Buch)
Strecke: ca. 3 Std., ca. 8.9 km, ca. 240 Hm, mittelschwer
Start und Ziel: Bahnhof Herchen/Stromberger Str., Windeck-Herchen, ÖPNV von Köln bis Herchen mit der S12 oder RE9.
Karte: Erlebnisweg Sieg, Publicpress-Verlag
Über eventuell durch die Sommer-Unwetter entstandene Schäden oder Sperrungen auf der Route informieren Sie sich vor einer Tour zum Beispiel auf den Seiten der Naturregion Sieg.
Die Waldmythen-Route
Zu Elfen und Zwergen
Unterwegs auf Waldbröls wildromantischem Waldmythenweg muss man auf alles gefasst sein, denn hier kann man auch akustisch in die Welt der Feen, Elfen und Kobolde eintauchen: Wer die Kurbeln an den Audiostationen der Infotafeln dreht, kann hören wie Zwerge oder Einhörner ihre Geschichten erzählen.
Auf einsamen Pfaden geht es durch den oberbergischen Süden, gleich zu Anfang mit einem Aufstieg zum Hochwald. Bei klarer Sicht wird der Wanderer hier mit einem eindrucksvollen Blick auf das 30 Kilometer entfernte Siebengebirge belohnt. Vorbei am Baumwipfelpfad Panarbora schweift der Blick dann von Herfen aus über die Höhen.
Durch ein malerisches Bachtal führt der Weg hinauf zu den Riesen bei Helten und zu einem schönen Ausblick bei Wehn. Durch schattige Wälder, über sonnige Höhen begleiten den Wanderer mystische Momente auf dem Weg zum Ziel. (Tour 10 aus dem Buch)
Strecke: ca. 4-5 Std, 12,9 km, ca. 280 Hm, mittelschwer
Start und Ziel: Parkplatz Vierbuchermühle, Waldbröl
Karte: Wanderkarte Bergisches Land, Karte 5, hg. von „Das Bergische“
Auf schattigen Pfaden des Bergischen Wegs führt dieser Rundweg rund um Hoffnungsthal im unteren Sülztal. Nach dem Start am Bahnhof geht es zunächst durch das Zentrum von Rösrath, entlang ehemaliger Fabrikantenvillen hinauf zu den Hängen des Lüderichs, wo Gesteinshalden an den Erzbergbau erinnern, der hier bis 1978 betrieben wurde.
Zurück im Tal geht es vorbei am mittelalterlichen Burghaus Scheltensülz, weiter nach Lehmbach, wo die Route wieder in den Wald führt. Auf malerischen Pfaden an Bächen und Hängen entlang geht es zurück nach Volberg zum Ausgangspunkt.
Wegen des Waldreichtums ist die Tour 14 vor allem bei sommerlichen Temperaturen eine angenehme Alternative. Im Übrigen war Hoffnungsthal zu Beginn des 20. Jahrhunderts einer der angesagtesten Urlaubsorte rund um Köln. (Tour 14 aus dem Buch)
Strecke: ca. 4 Std., ca. 11,4km, ca. 230 Hm, mittelschwer
Start und Ziel: Bahnhof Hoffnungsthal, Rösrath, ÖPNV mit Regionalbahn von Köln
Karte: Wanderkarte Bergisches Land, Karte 4, hg. von „Das Bergische“