Nach dem souveränen 5:1 bei Einracht Hohkeppel geht es für die Höhenberger in der Meisterschaft in Oldenburg weiter.
Drittligist steht erneut im PokalfinaleViktoria Köln strebt den Titel-Hattrick an
Offenbar hatte das Ordnungsamt der Gemeinde Lindlar am Dienstagabend doch kalte Füße bekommen: Kurzfristig, etwa 24 Stunden vor dem Halbfinale im Mittelrheinpokal gegen den FC Viktoria Köln, wurde die Zuschauerkapazität im beschaulichen Achim Lammers Waldstadion auf 600 begrenzt.
Für Eintracht Hohkeppel, den Gastgeber aus der Mittelrheinliga, war das vermutlich keine erfreuliche Nachricht. Immerhin weist die kleine Arena mit dem Kunstrasen ein Fassungsvermögen von gut 2000 Besuchern auf, aber Sicherheit geht nun einmal vor, also musste die Partie vor einer kleineren Kulisse als ursprünglich geplant stattfinden.
Viktoria-Angreifer André Becker erzielt vier Tore
Diejenigen, die ein Ticket ergattert hatten, mussten ihr Kommen nicht bereuen. Gerade in der ersten Halbzeit bot der Fünftligist dem favorisierten Gast aus der Dritten Liga mit großer Kampfeslust die Stirn, musste am Ende aber der herausragenden Qualität eines einzelnen Fußballers Tribut zollen: André Becker, Viktorias Mittelstürmer, zerlegte die Oberbergischen beinahe im Alleingang, erzielte drei Tore binnen fünf Minuten und sorgte später mit seinem vierten Treffer des Abends für einen standesgemäßen 5:1 (0:0)-Erfolg der Viktoria.
Alles zum Thema Fußball-Bundesliga
- Bundesliga 1. FC Köln sieht Spiel gegen Aufsteiger Preußen Münster als Charaktertest
- Frauenfußball Jacqueline Dünker soll beim 1. FC Köln nach Entlassung von Daniel Weber mentale Blockade lösen
- Trainerentlassung 1. FC Köln trennt sich vom Trainer der Fußballerinnen
- Krise der FC-Frauen Sportchef Keller schweigt zur Trainerfrage
- Nach FC St. Pauli Nächster Bundesligist verlässt Musks Plattform X
- Frauenfußball Fans des 1. FC Köln fordern nach 1:4 gegen Bremen Rauswurf von Trainer Daniel Weber
- Basketball Rheinstars Köln bleiben nach souveränem Sieg Spitzenreiter
Olaf Janßen, Kölns Trainer, pustete nach dem Einzug in das Endspiel, in dem die Höhenberger am 3. Juni im heimischen Sportpark auf den Regionalligisten 1.FC Düren treffen, erst einmal kräftig durch: „Es war das Spiel, das wir erwartet haben: kleines enges Stadion, viele Fans, gute Stimmung, ein Gegner, der uns weh tun wollte“, erklärte der 56-Jährige nach dem Abpfiff und räumte ein, dass die „ersten 45 Minuten nicht so angenehm“ waren.
Mit dem Auftritt im zweiten Durchgang war der Coach durchaus einverstanden: „Da haben wir es klasse gemacht, den Gegner mit dem schnellen Hattrick von André so ein bisschen gebrochen und das Ganze seriös zu Ende gespielt.“
Zum dritten Mal in Folge hat der FC Viktoria nun das Finale im Verbandspokal erreicht, Janßen hofft Anfang Juni auf den Titel-Hattrick: „Wir freuen uns unglaublich, dass wir im Endspiel stehen und mindestens genauso, dass es wieder bei uns im eigenen Stadion stattfindet.“
Nach einer ausgeglichenen ersten Hälfte brach Becker unmittelbar nach Wiederbeginn den Bann: Zwischen der 47. und 52. Minute gelangen dem gebürtigen Brasilianer die Treffer zum vorentscheidenden 3:0. Zwar schaffte die Eintracht durch Ömer Tokac nach einer Stunde den Anschluss, Patrick Sontheimer (66.) und erneut Becker (75.) sorgten für Klarheit und große Begeisterung aufseiten der Gäste.
Vor dem Showdown gegen Düren und der damit verbundenen Hoffnung, erneut in die erste Runde des DFB-Pokals einzuziehen, stehen jedoch noch einige Begegnungen in der Liga auf dem Programm, so am Samstag (14 Uhr, Stadion Marschweg) beim VfB Oldenburg. Der Aufsteiger, der seit kurzer Zeit von Fuat Kilic betreut wird und seitdem zwei Erfolge am Stück feierte, ist inzwischen in Schlagdistanz gerückt zu den Nichtabstiegsplätzen. „Es ist ein Gegner, der sich selbst wiederbelebt hat. Wir werden auf eine Mannschaft treffen, die alles in die Waagschale werfen wird“, sagt Janßen.
Von seinem Trainerkollegen, der unmittelbar vor dessen Engagement beim VfB neun Tage lang bei der Viktoria hospitierte, schwärmt Janßen in höchsten Tönen: „Fuat ist ein sehr angenehmer Kollege, gleichzeitig aber auch recht emotional.“ Die Reise nach Oldenburg nicht antreten können Christoph Greger (Muskelverletzung) sowie Jamil Siebert, der für die Länderspiele der deutschen U 20-Nationalmannschaft gegen England und Italien berufen wurde.