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Mit eigenem Auto und GarageWarum Brad Pitt auf der Formel-1-Rennstrecke in Silverstone mitfährt

Lesezeit 3 Minuten
US actor Brad Pitt tours the paddock before the Formula One United States Grand Prix practice session at the Circuit of the Americas in Austin, Texas, on October 21, 2022. (Photo by SUZANNE CORDEIRO / AFP)

Brad Pitt soll in Silverstone auch am Steuer des modifizierten Formel-2-Wagens sitzen. (Archivbild)

Garage, Auto und Hot Lap: Dass Hollywood-Dreharbeiten am Rande eines Rennens stattfinden, hält Lewis Hamilton nicht für selbstverständlich.

Hollywood-Action trifft Formel-1-Spektakel: Die Dreharbeiten zum geplanten Film über die Motorsport-Königsklasse mit Brad Pitt in der Hauptrolle nehmen beim britischen Renn-Klassiker in Silverstone richtig Fahrt auf. Eine elfte Garage ist geplant, zehn für die Rennställe der Formel 1 in dieser Saison, die zusätzliche für das fiktive Team.

Silverstone: Brad Pitt fährt am F1-Wochenende mit

Am Steuer des modifizierten Formel-2-Wagens, bei dessen Karosserie-Entwicklung Ingenieure des Mercedes-Teams mitgeholfen haben, soll dabei auch Pitt sitzen. Auf die Strecke gut 100 Kilometer nordöstlich von London soll es gehen, wenn sonst die sogenannten Hot Laps – Taxifahrten mit Höchstgeschwindigkeit in Super-Sportwagen – gefahren werden.

Ein Schild mit dem Bild des US-Schauspielers Brad Pitt, der in einem von der Formel 1 inspirierten Film Sonny Hayes, den Fahrer des fiktiven Apex-Teams, spielt, hängt über seiner fiktiven Garage vor dem Großen Preis von Großbritannien auf der Silverstone-Rennstrecke in Silverstone, Mittelengland, am 6. Juli 2023.

Ein Schild mit dem Bild von Brad Pitt, der in einem von der Formel 1 inspirierten Film Sonny Hayes, den Fahrer des fiktiven Apex-Teams, spielt, hängt über seiner fiktiven Garage an der Silverstone-Rennstrecke.

Regisseur des Films ist Joseph Kosinski, produziert wird der Streifen von Jerry Bruckheimer. Beide waren unter anderem auch beim Kassenschlager „Top Gun: Maverick“ mit Tom Cruise verantwortlich. Das Trainings- und Renngeschehen soll von den Filmaufnahmen nicht beeinträchtigt werden. Die Hollywood-Action werde drumherum geschehen, versprach Formel-1-Geschäftsführer Stefano Domenicali der britischen „Sun“ in einem Interview.

Lewis Hamilton berät Filmproduzenten von Brad Pitt

Lewis Hamilton ist Mitproduzent und Berater des neuen Formel-1-Films mit Pitt in der Hauptrolle. Eine seiner Aufgaben sei es, „dafür zu sorgen, dass der Film vielfältig ist und den tatsächlichen Alltag der Formel 1 abbildet“, hatte Hamilton kürzlich erklärt.

Das Auto des fiktiven Apex-Teams für einen von der Formel 1 inspirierten Film fährt vor dem Großen Preis von Großbritannien auf der Silverstone-Rennstrecke in Silverstone, Mittelengland, am 6. Juli 2023 auf die Strecke.

Das Auto des fiktiven Apex-Teams soll mit einer Hollywood-Kamera das Spektakel auf der Silverstone-Rennstrecke in Silverstone einfangen.

Das fiktive Apex-Team mit Brad Pitt im Cockpit soll in Silverstone in das aktuelle Tagesgeschehen integriert werden. Pitt schlenderte am Donnerstag in Begleitung seines Teams durch die Boxengasse, dort und im Fahrerlager werden die ersten Szenen des bisher noch namenlosen Apple-Films gedreht. „Ein tolles, spannendes, aufregendes Projekt“, findet Hamilton, der gegen so ein bisschen Hollywood-Glamour ja bekanntlich sowieso nichts einzuwenden hat.

Lewis Hamilton lobt Formel 1 für Offenheit

Sie hätten auch schon einen Tag zusammen auf einer Rennstrecke in Los Angeles verbracht. Pitt sei ein Rennenthusiast, betonte Hamilton. Es sei extrem spannend, wie nun alles zusammenkomme, sagte der siebenmalige Weltmeister. Auf die Frage, ob es keine Bedenken gebe, dass Pitt mit 59 Jahren die Rolle als Rennfahrer spiele, antwortete der 38 Jahre alte Hamilton: „Er sieht aus, als würde er rückwärts altern. Er ist super fit.“

Hamilton lobte die Bereitschaft der Formel-1-Besitzer mit Blick auf die Dreharbeiten. „Ich bin ihnen unendlich dankbar“, sagte Hamilton am Donnerstag in Richtung der Formel-1-Bosse. Er ergänzte: „Ich weiß nicht, ob das vor zehn, zwölf Jahren möglich gewesen wäre, als der alte Manager im Amt war. Sie hätten es vielleicht nicht als einen wichtigen Schritt für das Wachstum des Sports angesehen.“

Mercedes kommt mit Problemen zum Heimrennen

Anfang 2017 hatte Liberty Media die Motorsport-Königsklasse übernommen und Bernie Ecclestone (92) als Geschäftsführer abgesetzt. Vor allem durch die Zusammenarbeit mit dem Streamingdienst Netflix, der mit der Serie „Drive to survive“ der Öffentlichkeit neue Einblicke in die Formel 1 ermöglichte, gewann die Rennserie neue Fans.

Ein bisschen Ablenkung vor dem britischen Grand Prix hatten Hamilton und George Russell nach dem für sie unbefriedigenden Wochenende in Spielberg auch nötig. Es brodelte in Österreich, was unter anderem ein im TV-Signal gut hörbarer Disput am Boxenfunk zwischen Hamilton und Teamchef Toto Wolff in die Welt hinaus trug. „Lewis, das Auto ist nicht gut, das wissen wir“, lautete Wolffs Replik auf Hamiltons ununterbrochene Nörgelei: „Bitte fahr es einfach.“

Im Home of British Motor Racing soll nun alles besser werden. „Wir haben eine Performance-Stufe, die wir nach Silverstone mitbringen werden“, sagte Wolff: „Wir werden sehen, ob die Strecke der Charakteristik unseres Autos mehr entgegenkommt.“ Und wenn nicht? „Dann werden wir weiter analysieren.“ Und dabei vielleicht auch den Vertrag mit Lewis Hamilton endlich unter Dach und Fach bringen, die Verhandlungen über eine weitere Zusammenarbeit über die Saison 2023 hinaus ziehen sich immerhin bereits seit Monaten hin. (dpa, SID)