Vor dem Derby am SonntagWie der 1. FC Köln gegen Leverkusen punkten will
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Köln – Die Wahrheit kann recht simpel sein. Als Steffen Baumgart am Freitag Auskunft darüber geben sollte, warum der 1. FC Köln im bisherigen Saisonverlauf von den acht Duellen gegen die aktuellen Top Fünf der Fußball-Bundesliga noch keines für sich entscheiden konnte, musste der Trainer nicht lange überlegen: „Wir sind bisher noch nicht besser.“
Schon einige Beinahe-Siege gegen die „Großen“
Der 50-Jährige hält sich gerne an Fakten und leitete aus seinen Worten sogleich den Auftrag für den kommenden Sonntag ab, wenn die Geißböcke um 15.30 Uhr zum Derby beim Tabellendritten Bayer 04 Leverkusen antreten: „Wir haben gesagt, wir wollen den Abstand nach oben verringern. Deswegen wollen wir diese Spiele spielen. Es wäre schön, wenn mir wir gegen die, die über uns stehen, mal gewinnen. Da müssen wir uns hinarbeiten.“
Die Arbeit im bisherigen Saisonverlauf hat die Kölner schon ein paar Mal dicht an einen möglichen Erfolg gegen die Ligagrößen gebracht. Beim 2:3 in München wäre ein Punkt oder mehr drin gewesen, und auch beim 0:2 in Dortmund oder beim jüngsten 0:1 gegen Hoffenheim fehlte nicht viel. Beim 1:1 gegen Leipzig hatte Ondrej Duda kurz vor Schluss den Siegtreffer auf dem Fuß. Einem Sieg am nächsten war der FC im Hinspiel gegen Leverkusen gekommen. Nach einem schnellen 0:2-Rückstand und der Aussicht auf eine heftige Heimniederlage glich Anthony Modeste per Doppelpack aus. Und nach dem 2:2 waren die Kölner die bessere Mannschaft.
Baumgart erklärt die kleinen, letztlich aber entscheidenden Unterschiede mit individueller Qualität und den sich daraus ergebenden Fehlern bei seinem Team. „Es zählen nicht nur Wille, Leidenschaft und Mentalität, sondern auch das Quäntchen mehr Können“, dozierte der Trainer. Im Bereich individuelle Qualität schöpft ein Team wie Leverkusen aus dem Vollen – vor allem wenn es um das schnelle Umschalten und die Offensive geht. „Sie haben im Hinspiel aber nicht 2:0 geführt, weil sie uns an die Wand gespielt haben. Wir haben mutig nach vorne gespielt, dann aber auch den einen oder anderen Fehler gemacht. Dadurch sind wir in den Spielen gegen die Topteams häufiger in Rückstand geraten. Wir waren oft nicht in der Lage, den Ball sauber an den Mann zu bekommen. Das wird auch dieses Mal wieder Thema sein. Solche Fehler dürfen wir uns nicht erlauben.“ Die Kölner sollten vor allem in den ersten 15 Minuten achtsam sein, denn Leverkusen gehört mit 13 Treffern zu den Bundesligisten, die die meisten Treffer in der Anfangsviertelstunde erzielen.
Eine andere interessante Statistik spricht immerhin gegen die nächste Niederlage des FC gegen ein Spitzenteam. Zwei Partien in Folge ohne Punkte hat es für die Kölner in der schon 25 Spieltage alten Saison nämlich noch nicht gegeben. Demnach müsste das Baumgart-Team vor den rund 22.500 zugelassenen Zuschauern in der BayArena zumindest einen Punkt holen. Wieder mit von der Partie ist Kapitän Jonas Hector. Der Linksverteidiger musste gegen Hoffenheim aus persönlichen Gründen passen. Auch Abwehrchef Timo Hübers könnte nach überstandener Corona-Infektion in die Startelf zurückkehren. „Die Kette steht bis auf Timo.
Ob er in der Startaufstellung steht, werden wir sehen“, sagte Baumgart. Der Trainer wägt einen Einsatz auch deshalb ab, weil Hübers von einer Gelbsperre bedroht ist. Fakt ist, dass der erkrankte Mark Uth am Sonntag fehlen wird. Seine Position im zentralen Mittelfeld übernimmt entweder Ondrej Duda oder Dejan Ljubicic. Möglich wären auch zwei Spitzen, wobei entweder Jan Thielmann oder Sebastian Andersson neben Anthony Modeste auflaufen könnten.